
Gefördert im Leibniz-Wettbewerb: meta-CDI

Was macht den Darmkeim C. difficile so erfolgreich – und welche neuen Therapieansätze gibt es?
05/28/2025 · HP-Topnews · Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut · Lebenswissenschaften · Projekte
Von eiszeitlichen Steinwällen bis zu innovativen spektroskopischen Technologien: An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen ausgewählte Projekte, die aktuell im Leibniz-Wettbewerb gefördert werden.
Worum geht’s? Das Projekt „meta-CDI“ in Kürze
Das Bakterium Clostridioides difficile gilt als Hauptverursacher von Antibiotika-assoziierten Darmentzündungen. Diese verlaufen oft leicht, doch häufen sich in den letzten Jahren auch schwere oder gar lebensbedrohliche Fälle. Die Gründe für den Erfolg des Erregers sind bislang kaum bekannt. In Vorarbeiten konnten Forschende zeigen, dass C. difficile das genetische Potenzial besitzt, verschiedene Antibiotika und Toxine zu produzieren, die die Darmflora stören könnten. Das Projekt „meta-CDI“ zielt darauf ab, diese bisher übersehenen Substanzen aufzudecken und ihre Rolle in den mikrobiellen Interaktionen im Darm mit Hilfe von molekularbiologischen und analytischen chemischen Werkzeugen zu klären.
Warum ist das wichtig? Probleme, die das Projekt lösen will
Infektionen mit dem Bakterium C. difficile sind mit einem breiten Spektrum von klinischen Symptomen verbunden, die von leichten Durchfällen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen des Patienten reichen können. Eine weitere Komplikation ist das Wiederauftreten der Krankheit bei etwa einem Viertel aller Patienten. Diese wiederkehrenden Darmentzündungen erhöhen das Risiko wiederholter Krankenhausaufenthalte und stellen eine enorme wirtschaftliche Belastung für das Gesundheitssystem dar. Da wiederkehrende Infektionen mit dem Versagen von Antibiotika einhergehen, wird die Transplantation der fäkalen Mikrobiota zunehmend als alternative Therapie eingesetzt, um die schützende Wirkung der Darmmikrobiota wiederherzustellen. Da der Schweregrad der Infektionen und die Sterblichkeitsrate jedoch zugenommen haben, werden dringend neue Ansätze benötigt. Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem „meta-CDI“-Projekt sollen dazu beitragen, neue Ansätze zur Heilung der Krankheit zu entwickeln.
Worauf freuen Sie sich zum Projektstart am meisten? Eine Frage an die Projektleitung
„Ich freue mich sehr darüber, dass wir im Rahmen dieses Leibniz-Projekts einen Beitrag dazu leisten können, mehr über die Ursachen dieser weit verbreiteten Erkrankung zu erfahren und somit die Grundlage für neue Therapien zu schaffen.“
Prof. Dr. Christian Hertweck, Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI)
Wer ist dabei? Die beteiligten Partner
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI)
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Hintergrund: Der Leibniz-Wettbewerb
Das Projekt „meta-CDI“ wird im Leibniz-Wettbewerb für den Zeitraum von drei Jahren gefördert. Der Wettbewerb unterstützt die Erreichung der strategischen Ziele der Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen des Paktes für Forschung und Innovation. Die Projektbewilligungen ermöglichen Forschung auf höchstem Niveau. Insgesamt fördert die Leibniz-Gemeinschaft in der Runde 2025 27 Vorhaben.