Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik an der Universität Rostock
Das Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik an der Universität Rostock (IAP) wurde im Januar 1992 gegründet. Neben den Einrichtungen in Kühlungsborn verfügt das Institut über eine Außenstation in Juliusruh auf der Insel Rügen. Das IAP beschäftigt sich mit der Erforschung der Atmosphäre, insbesondere mit der Mesosphäre (ca. 50-100 km) sowie mit der dynamischen Kopplung der verschiedenen Höhenschichten von der Troposphäre bis in die untere Thermosphäre (ca.120 km). Das IAP ist in drei Abteilungen gegliedert:
- Abteilung „Optische Sondierungen“: Hier werden in erster Linie so genannte Lidars (light induced detecting and ranging) eingesetzt, wobei gepulste Laserstrahlen mit Wellenlängen vom infraroten bis zum ultravioletten Teil des elektromagnetischen Spektrums ausgesandt werden. Aus den optischen Eigenschaften des rückgestreuten Lichtes berechnet man z.B. Temperaturprofile der Atmosphäre und physikalische Eigenschaften von Eisteilchen. Außerdem werden hochauflösende Messungen auf Ballons durchgeführt
- Abteilung „Radar-Sondierungen und Höhenforschungsraketen“: Es werden Radarstrahlen mit Frequenzen im MF- und VHF-Bereich ausgesandt. Aus den rückgestreuten Signalen werden beispielsweise Windgeschwindigkeiten in Troposphäre und Mesosphäre bestimmt. Außerdem werden Höhenforschungsraketen eingesetzt, um wichtige Messgrößen zu gewinnen, die mit anderen Methoden nicht genau genug erfassbar sind, wie z.B. turbulente Strukturen oder Staubteilchen
- Abteilung „Theorie und Modellierung“: Es werden theoretische Methoden und numerische Modelle zur Untersuchung der physikalischen und chemischen Prozesse in der Atmosphäre verwendet, der Schwerpunkt liegt auf der dynamischen Kopplung verschiedener Höhenschichten
Das IAP konzentriert sich auf die Erforschung der Atmosphäre in mittleren und polaren Breiten. Zu diesem Zweck ist das IAP mit Lidars und Radars maßgeblich an dem ALOMAR-Observatorium in Nordnorwegen beteiligt. Das IAP beschäftigt sich u.a. mit der Frage, wodurch die thermische und dynamische Struktur in der Mesosphäre bestimmt wird und ob es langfristige Veränderungen in der oberen Atmosphäre gibt.