20.07.2020
Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in (*gn)
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)
Am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) ist in der Sektion Biologische Meereskunde zum 1. November 2020 eine befristete Stelle (40 Wochenstunden) bis zum 31. Oktober 2023 als
Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in (*gn)
(PostDoc)
im DFG geförderten Projekt "MeNARP“ zu besetzen. Die Vergütung richtet sich nach EG 13 TV-L. Die Stelle ist teilzeitfähig, jedoch mit mindestens 30 Wochenstunden zu besetzen.
Das IOW ist ein unabhängiges Institut der Leibniz-Gemeinschaft, das sich mit der Systemanalyse von Küsten- und Randmeeren unter besonderer Berücksichtigung der Ostsee befasst. Die Wissenschaftler der vier Abteilungen (Physikalische Ozeanographie und Messtechnik, Meereschemie, Biologische Ozeanographie und Meeresgeologie) arbeiten im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprogramms zusammen.
Das Projekt MeNARP (Metabolism of Nitrogen in the Amazon River Plume and Tropical North Atlantic) untersucht den Einfluss von Stickstoff aus dem Amazonas auf den Kreislauf und Umsatz von Stickstoff und Kohlenstoff und die funktionelle Biodiversität höherer trophischer Ebenen. Ästuare bestimmen entscheidend, wie viel allochthone Nährstoffe aus Flüssen in den offenen Ozean gelangen und wie viel Kohlendioxid in einer Flussfahne gebunden werden kann. Der Abfluss des Amazonas unterstützt verschiedene Planktongemeinschaften, deren Nahrungsgrundlagen noch nicht definiert sind. Insbesondere die Rolle allochthoner Nährstoffe ist für die Produktion entlang der Flussfahne noch unklar.
Speziell wird das Projekt (1) die funktionelle Biodiversität in verschiedenen planktischen Kompartimenten in den Habitaten entlang der Amazonasfahne mit Hilfe von Bulk- und Aminosäure-spezifischen stabilen Stickstoff- und Kohlenstoff-Isotopen-Proxies (CSIA) bestimmen; (2) den Umsatz neuer und regenerierter Stickstoffspezies auf Bulk- und Aminosäure-spezifischer Ebene quantifizieren; (3) die trophische Struktur und den Stickstoffmetabolismus empirisch mit potentiellen abiotischen Antriebsmechanismen verknüpfen, die eine Implementierung in aktuelle biogeochemische Modelle ermöglichen.
Aufgabenstellung
Sie sind verantwortlich für großvolumige, kombinierte de novo Bulk- und Aminosäuresyntheseraten aus aufeinanderfolgenden 15NO3-, 15NH4+ und 15N2-Assays in Kombination mit 13C-Bicarbonat-Assays unter simulierten in situ-Bedingungen während der Stickstoff- (NH4+, NO3-, N2, AAmix) und CO2-Fixierung während der Forschungsfahrt des Projekts auf der FS METEOR (M174) zur Amazonasfahne im April/Mai 2021. Sie verwenden außerdem großvolumige Filtrationen, um Material für die CSIA-Analyse aus zwei unterschiedlich großen Fraktionen partikulärer organischer Substanz (POM: 0,2-3,0 µm und 3,0-50 µm) zu gewinnen, um Unterschiede in der POM-Qualität und in der funktionellen Biodiversität in Bezug auf partikelgebundene und freilebende Mikroorganismen entlang der Amazonasfahne zu identifizieren.
Voraussetzungen
Sie haben in Meeresbiologie, Meereschemie oder ähnlichen Bereichen gut bis sehr gut promoviert und verfügen nachweislich über Erfahrung im Aufbau komplexer biologischer Experimente. Seeeinsatzfähigkeit und die Bereitschaft zur Teilnahme an Seefahrten sind ebenfalls Bedingung. Erfahrung in der Isotopenökologie ist von Vorteil. Kenntnisse über Stoffkreisläufe im Ozean und insbesondere des Stickstoffs sind hilfreich. Sie verfügen über sehr gute mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten in Englisch, gute interpersonelle Fähigkeiten und arbeiten gerne im Team. Ausdrücklich werden auch WissenschaftlerInnen (*gn), die erst kürzlich mit exzellenten Ergebnissen promoviert haben und die oben gelisteten Voraussetzungen erfüllen, aufgefordert, sich zu bewerben. In diesem Fall wird bei der Einstellung die Qualität der Publikationen in der Doktorarbeit als Kriterium bewertet. Außerdem haben Sie ein starkes Interesse an der interdisziplinären Zusammenarbeit mit physikalischen Ozeanographen und Meereschemikern.
Bewerber/innen werden gebeten, ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Kopien der Zeugnisse, Referenzen und Beschreibung relevanter Erfahrungen, Publikationsliste) unter Angabe des Kennwortes Bio 07/2020 bis zum 20.8.2020 zu schicken an bewerbung.biologie(at)io-warnemuende.de oder
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde
Personalabteilung
Seestraße 15
18119 Rostock
Die Bewerbungsgespräche finden in der ersten und zweiten Septemberwoche statt.
Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher fachlicher und persönlicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bitte weisen Sie bereits im Bewerbungsschreiben auf die Behinderung/Gleichstellung hin und fügen Sie eine Kopie des Behindertenausweises bei.
Die Stellenausschreibung richtet sich an alle Personen unabhängig von ihrem Geschlecht (*geschlechtsneutral). Das IOW fördert die Gleichstellung von Männern und Frauen und wurde dafür wiederholt mit dem Total Equality Prädikat (TEQ) ausgezeichnet. Ein Überblick über unsere Maßnahmen zur Gleichstellung und zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist unter http://www.io-warnemuende.de/gleichstellung.html zu finden.
Die Bewerbung von Frauen wird besonders begrüßt und bei gleichwertiger Qualifikation und Eignung bevorzugt behandelt, weil die zu besetzende Stelle zu einer Struktureinheit gehört, in der Frauen unterrepräsentiert sind.
Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung bietet einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz in unmittelbarer Nähe der Ostsee. Interdisziplinäre Forschungsthemen rund um das Ökosystem Ostsee, breite wissenschaftliche und technische Expertise in physikalischer, chemischer und biologischer Ozeanographie, mariner Geologie und Messtechnik sowie sehr gute Infrastruktur und moderne Ausstattung bilden den Rahmen für beste Forschungsbedingungen.
Bewerbungs- und Reisekosten können leider nicht übernommen werden.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Dr. Natalie Loick-Wilde, natalie.loick-wilde(at)io-warnemuende.de oder besuchen Sie unsere Webseite www.io-warnemuende.de.