Frauen an Fachhochschulen
Im Gegensatz zu Universitäten sind Fachhochschulen eher männerdominiert. Ein vielfältigeres Fächerprofil und veränderte Personalstrukturen könnten die Gleichstellung der Geschlechter verbessern.
01.11.2018 · GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften · News · Forschungsergebnis · Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Raumwissenschaften
Die von Dr. Andrea Löther als Bestandteil des aktuellen Berichts „Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung“ der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) durchgeführte Studie zeigt, dass sowohl das Fächerprofil als auch die Strukturen der Personalgewinnung besondere Herausforderungen für die Geschlechtergleichstellung an Fachhochschulen darstellen. Gleichzeitig können der Ausbau der Fachhochschulen und die Veränderungen der Personalstrukturen als Chance gesehen werden, um die Gleichstellung von Frauen und Männern an Fachhochschulen zu verbessern.
Um Ansatzpunkte für gleichstellungspolitische Maßnahmen bestimmen zu können, untersucht die Studie die Repräsentation von Frauen und Männern bei Studierenden, nach Hochschulabschlüssen, nach wissenschaftlicher Weiterqualifikation sowie bei Professuren. Während der Professorinnenanteil an Universitäten und Fachschulen in etwa gleich hoch ist, liegt der Frauenanteil bei den Berufungen an Fachhochschulen seit einigen Jahren deutlich unter dem an Universitäten. Es zeigt sich, dass Frauen sich seltener an Fachhochschulen als an Universitäten bewerben. Dies ist insbesondere deswegen auffällig, da ihr Anteil an den Promotionen – auch bei Berücksichtigung der Fächergruppen – anderes erwarten ließe.
Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt für gleichstellungspolitische Maßnahmen an Fachhochschulen ist die wissenschaftliche Weiterqualifikation. So streben FH-Studentinnen seltener einen Master an als ihre männlichen Kommilitonen oder als Studierende an Universitäten. Vor allem promovieren FH-Absolventinnen seltener als männliche FH-Absolventen.
Insgesamt zeigt der GWK-Bericht, dass der Anteil von Wissenschaftlerinnen sowohl bei den Hochschulen als auch bei den außerhochschulischen Forschungseinrichtungen kontinuierlich angestiegen ist, die Fortschritte in allen Bereichen allerdings nur langsam erfolgen und anhaltender Handlungsbedarf besteht.
Originalpublikation
https://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/Papers/22._FS_Frauenbericht_2018_Heft_60.pdf.
Kontakt
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