Gesundheit und Ökonomie
Nicht zuletzt seit der Corona-Pandemie wird über den Konnex von Politik und Ökonomie, Wissenschaft und Wirtschaft diskutiert. Das neue Heft der Zeitschrift „Zeithistorische Forschungen“ widmet sich diesem Spannungsfeld.
07.12.2020 · Geisteswissenschaften und Bildungsforschung · Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam · News · Forschungsergebnis
Beim Verhältnis von Gesundheit und Ökonomie geht es um mehr als medizinische und wirtschaftliche Fragen. Der Gesundheitsmarkt steht im Spannungsfeld von Patientenwohl, Allgemeinwohl und ökonomischen Interessen. In Krisenzeiten wird dieses Spannungsfeld besonders gut sichtbar. So wirft die Corona-Pandemie seit dem Frühjahr 2020 fundamentale Fragen auf, wer eigentlich die Daseinsfürsorge leistet, ja in welcher Gesellschaft wir überhaupt leben wollen. Die Aktualität solcher Debatten lässt schnell vergessen, wie lange schon – nicht nur in Deutschland – über den Konnex von Gesundheit und Ökonomie diskutiert wird. Politiker, Mediziner und Unternehmer streiten seit mehr als 150 Jahren darüber, wer für die Gesundheit des Einzelnen und für die „Volksgesundheit“ verantwortlich sei. Wie viel Wettbewerb vertragen – oder erfordern – Gesundheitspolitik und öffentliches Gesundheitswesen? Wie lässt sich der Gesundheitsmarkt kontrollieren? Wie eng dürfen Politik und Ökonomie, wie eng auch medizinische Wissenschaft und Wirtschaft miteinander verflochten sein? Diesen und weiteren Fragen spürt das Themenheft nach, um neue Einblicke in die jüngere und jüngste Zeitgeschichte zu gewinnen.
Publikation
Hartmut Berghoff/Malte Thießen (2020): Gesundheitsökonomien/Health Economies. Aus: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Jahrgang/Volume 17 (2020), Heft/Issue 2.