Wanderland

Das Bild zeigt eine malerische Landschaft und einen Wanderer.

Mit 400 Exponaten durch die Kulturgeschichte des Wanderns: Eine neue Sonderausstellung veranschaulicht den Wandel, dem die beliebte Freizeitbeschäftigung im Laufe der Zeit unterlag.

02.01.2019 · HP-Topnews · Germanisches Nationalmuseum · Projekte · Geisteswissenschaften und Bildungsforschung

Wanderland. Eine Reise durch die Geschichte des Wanderns
Sonderausstellung
29.11.2018 – 28.04.2019

Wandern ist eine Form des weitläufigen, mit dem Naturerlebnis verbundenen Gehens und – obwohl früher auch eine vielfach praktizierte Form des Reisens – eine Freizeitbeschäftigung. Die große Sonderausstellung im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg gibt mit rund 400 Exponaten einen Überblick über 200 Jahre Kulturgeschichte des Wanderns und veranschaulicht den Wandel, dem die beliebte Freizeitbeschäftigung im Laufe der Zeit unterlag.

Als Ausgang diente die Frage, warum das Wandern gerade in Deutschland eine offensichtlich gesellschaftliche Relevanz besitzt. Ist wandern typisch deutsch? Handelt es sich gar um ein deutsches Stereotyp? Der ein oder andere deutsche Politiker ließ sich zumindest gerne beim Wandern ablichten. Aber seit wann wird überhaupt gewandert und wie entwickelte sich diese kulturelle Praxis?

In der Romantik begann das Wandern allmählich populär zu werden und wandelte sich seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert zum Freizeitvergnügen. Im 19. Jahrhundert war es bereits fester Bestandteil des bürgerlichen Lebens, gegen Ende des Jahrhunderts eine regelrechte Massenbewegung. Gemälde, Skulpturen, aber auch Gesellschaftsspiele und Wanderequipment zeugen in der Ausstellung von der kontinuierlich steigenden Popularität dieses Freizeit-vergnügens. Parallel wuchs auch die Infrastruktur, was detailliert ausgeführte Wanderkarten, Wegweisungen und Plaketten für Wanderrouten sowie Wanderführer mit Empfehlungen für Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten anschaulich machen. Auch die Kleidung wurde mit der Zeit immer praktischer, die Materialien leichter, wie Wanderschuhe, Rucksäcke und Funktionsjacken verdeutlichen.

Heute lassen Fachmagazine und Wanderliteratur bereits im Vorfeld die Freude auf bevorstehende Touren steigen, während im Internet Blogger ihre Fangemeinde unmittelbar an ihren Wandererlebnissen teilhaben lassen. Eine Videoinstallation entführt in der Ausstellung in virtuelle Wanderwelten.

Daneben faszinieren Aufnahmen der „German Roamers“, deren Instagram-Fotos von einzigartigen Naturschönheiten motivisch an Landschaftsgemälde der Romantik anschließen.

Was sind nun die Anlässe, um sich in die Natur zu begeben? Wandern wurde und wird geschätzt als Gemeinschaftserlebnis, es dient der Gesundheit und als Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag, als Moment der Selbstvergewisserung, der Unterhaltung – und ist natürlich ein stetig wachsender Wirtschaftsfaktor. So schlägt die Ausstellung einen Bogen bis in die Gegenwart.

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Dr. Sonja Mißfeldt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Germanisches Nationalmuseum
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