Ernst Rietschel als Leibniz-Präsident wiedergewählt

Ernst Rietschel bleibt zwei weitere Jahre an der Spitze der Leibniz-Gemeinschaft. Deren großes Ziel für die Zukunft sei es, zum führenden Kooperationspartner der Universitäten zu avancieren. Eckhard George (Großbeeren) und Falk Fabich (Berlin) werden als Vizepräsidenten der Leibniz-Gemeinschaft bestätigt. Vier neue assoziierte Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft aus Berlin, Dresden, Görlitz und Düsseldorf.

23.11.2007 · Pressemeldung · Leibniz-Gemeinschaft

Göttingen – Prof. Dr. Ernst Theodor Rietschel bleibt zwei weitere Jahre Präsident der Leibniz-Gemeinschaft. Die Mitgliederversammlung bestätigte den 66-jährigen Chemiker und langjährigen Direktor des Forschungszentrums Borstel – Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften heute mit großer Mehrheit vom 93 Prozent der abgegebenen Stimmen im Amt, das er seit 2005 inne hat. In einer Grundsatzrede am Vorabend der Mitgliederversammlung hatte Rietschel als großes Ziel der Leibniz-Gemeinschaft beschrieben, qualitativ wie quantitativ zum führenden Kooperationspartner der Universitäten zu avancieren und das Schlagwort von der Außeruniversität zu überwinden und ersetzen durch den Begriff Universitätskomplementarität. Rietschel sagte, Leibniz-Einrichtungen, die sich durch eine langfristig ausgerichtete, überzeugende Themenfokussierung auszeichnen und über eine leistungsfähige personelle und apparative Infrastruktur verfügen, seien aufgefordert, den geographisch benachbarten Universitäten die Hand zu reichen und ihnen eine thematisch-strategische Ausrichtung anzubieten. Universitäten sollten im Gegenzug erkennen, dass Leibniz-Einrichtungen zwar nur wenig Geld für gemeinsame Unternehmungen einbringen können, aber langfristig die zuverlässigsten Partner sind, die nicht aus Kalkül, sondern aus Überzeugung auf der Seite der Universitäten stehen, so der Leibniz-Präsident. Als Beispiel für eine solche Partnerschaft führte sein Konzept des WissenschaftsCampus aus, einer themenorientierten, zeitlich befristeten gemeinsamen Struktur von Universität und außeruniversitären Einrichtungen. Das Neue am WissenschaftsCampus gegenüber herkömmlichen Kooperationsmodellen liege in der Schaffung einer neuen Struktur aus den Beiträgen der jeweiligen Partner, führte Rietschel aus: „Ein WissenschaftsCampus bringt die willigen, engagierten Wissenschaftler zusammen und befreit sie durch seine Angliederung an das Rektorat der Universität bzw. das Direktorium des Leibniz-Instituts aus institutionellen Zwängen und gewährt größtmögliche wissenschaftliche Freiheit.“ Die Universität bringe ihr Promotions- und Habilitationsrecht, ihren wissenschaftlichen Nachwuchs, und eine breite Themenexpertise ein, während die Leibniz-Einrichtung Drittmittel und Impact-Faktoren, Evaluationspraxis sowie die Möglichkeit für den Bund, mittelbar Geld in die Hochschulforschung zu leiten, beisteuere. Wichtig sei darüber hinaus, dass vor allem das Sitzland die Bereitschaft zum Zusammengehen und zur Schwerpunktbildung durch eine beträchtliche Zusatzförderung unterstütze, so Rietschel, der den WissenschaftsCampus sowohl als mögliches Modell für die jüngst unter dem Schlagwort „Super-Universität“ heftig diskutierte Stärkung und Bündelung der Berliner Wissenschaft sowie eine Stärkung der ostdeutschen Universitäts- und Forschungslandschaft empfahl. Im Amt eines von zwei wissenschaftlichen Vizepräsidenten bestätigte die Mitgliederversammlung der Leibniz-Gemeinschaft Prof. Dr. agr. Eckhard George, der ebenfalls für eine zweite Amtszeit gewählt wurde. Der 50-jährige George ist seit 2000 Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) in Großbeeren (Brandenburg) und Erfurt und gleichzeitig S-Professor für Ernährungsphysiologie der Kulturpflanzen an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin. Für eine dritte Amtszeit im Amt des administrativen Vizepräsidenten wählten die Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft Dr. Falk Fabich. Der 62-Jährige ist seit 1992 Geschäftsführer und Vorstandmitglied des Forschungsverbundes Berlin e.V, einem Zusammenschluss von acht Leibniz-Einrichtungen in Berlin. Die Leibniz-Gemeinschaft nahm vier Einrichtungen als Assoziierte Mitglieder auf. Dabei handelt es sich im Einzelnen um das Institut für umweltmedizinische Forschung Düsseldorf (IUF), das Museum für Naturkunde Berlin (MfN), das Staatliche Museum für Naturkunde Görlitz (SMNG) und die Staatlichen Naturhistorischen Sammlungen Dresden (SNSD). Die drei naturkundlichen Einrichtungen werden laut Beschluss der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung vom 19. November zum 1.1.2009 in die gemeinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern in der Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen. Das IUF ist vom Wissenschaftsrat für eine Aufnahme empfohlen, über eine Aufnahme werden Bund und Länder zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden. Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft
Christian Walther                    
Tel.: 030 / 20 60 49 – 42            
Mobil: 0173 / 513 56 69                
walther(at)leibniz-gemeinschaft.de
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