Leibniz-Auszubildende aus Mannheim, Jena und Berlin ausgezeichnet

Ein Fachinformatiker für Systemintegration und zwei Kauffrauen für Büromanagement erhalten den Auszubildenden-Preis 2021 der Leibniz-Gemeinschaft.

23.02.2022 · Pressemeldung · Leibniz-Gemeinschaft

Die Leibniz-Gemeinschaft hat ihren Auszubildenden-Preis 2021 pandemiebedingt mit zeitlicher Verschiebung an einen Fachinformatiker für Systemintegration aus Mannheim sowie zwei Kauffrauen für Büromanagement aus Jena und Berlin verliehen. Prämiert wurden Auszubildende, die neben sehr guten fachlichen Leistungen ein überdurchschnittliches Engagement über die Ausbildung hinaus zeigten. Unter den Ausgezeichneten sind diesmal auf besondere Weise erfolgreiche Lebensläufe.

Abdallah Abdeen(36) absolvierte am GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration. Aus Damaskus in Syrien stammend, floh Abdallah Abdeen im Jahr 2015 zusammen mit seiner Frau vor dem Bürgerkrieg in seinem Heimatland. Nur zwei Jahre nach seiner Ankunft in Deutschland begann er seine Ausbildung am GESIS. Neben der Ausbildung kümmerte sich Abdallah Abdeen intensiv um die Integration seiner Frau und seiner Tochter. Weder dies noch das fortwährende Erlernen der deutschen Sprache schmälerte seine Leistungen in Ausbildung und Berufsschule. Für letztere erhielt er eine offizielle Belobigung. Abdallah Abdeen entwickelte sich schnell zu einer verlässlichen Stütze innerhalb der IT-Abteilung des GESIS. In seinem Abschlussprojekt widmete er sich der Planung, Realisierung und dem Betrieb eines bei GESIS selbst gehosteten Audio-, Video- und Chatservers. Auch nach Abschluss seiner Ausbildung ist er weiter am Institut tätig und unter anderem damit beauftragt, den Prototypen eines Hadoop-Clusters in Betrieb zu nehmen, einen Computer-Cluster, der für die Forschung des Instituts unter den Aspekten Big Data, Data Mining und parallelem Rechnen unabdingbar ist. Perspektivisch plant das Institut, Abdallah Abdeen bei einem Fernstudium der Informatik zu unterstützen.

Michelle Philipp (22) wurde am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut in Jena zur Kauffrau für Büromanagement ausgebildet. Trotz der Beeinträchtigung durch die Pandemie schloss Michelle Philipp ihre Ausbildung mit exzellenten Ergebnissen ab. In ihrer Arbeit unterstützte sie das Institut dabei, seine digitalen Prozesse neu auszurichten, um auch in von Homeoffice geprägten Zeiten effektiv arbeiten zu können. Michelle Philipp nutzte zudem eigeninitiativ Möglichkeiten zur Qualifikation und Weiterbildung und absolvierte im Oktober 2020 einen Erasmus-Lernaufenthalt in Malta. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit zeichnet sich Michelle Philipp durch ein breit angelegtes soziales Engagement im Tierschutz, als Nachhilfelehrerin sowie als Volleyball-Jugendtrainerin und in der Nachbarschaftshilfe aus. Seit August 2021 absolviert Michelle Philipp nun ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der IU Internationalen Hochschule in Erfurt.

Venita Gliesche (40) durchlief am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement. Diese schloss sich an eine langjährige Karriere im klassischen Ballett an. Venita Gliesche vermochte es, die Einschränkungen ihrer Ausbildung unter Pandemiebedingungen mit Engagement und Selbstständigkeit zu kompensieren und in herausragende Prüfungsergebnisse münden zu lassen. Am IZW engagierte sich Venita Gliesche unter anderem als Vertreterin der Auszubildenden in der AG Nachhaltigkeit und war eigenständige Organisatorin eines Gesundheitstags am Institut. Auch in ihrer Freizeit ist Venita Gliesche ehrenamtlich tätig: als regelmäßige Wahlhelferin sowie in der Krisenhilfe für Jugendliche. Nach ihrer Ausbildung übernahm das IZW Venita Gliesche als Verwaltungsangestellte, wo sie im Bereich des Einkaufs tätig ist.

Ausbildung in der Leibniz-Gemeinschaft

In der Leibniz-Gemeinschaft waren im Jahr 2020 zum Stichtag 15. Oktober insgesamt 352 Auszubildende beschäftigt. Die am häufigsten angebotenen Ausbildungsberufe sind Biologie-, Chemie- oder Physiklaborantinnen und -laboranten (insgesamt 103 Auszubildende), Kaufleute für Büromanagement (66), Fachinformatikerinnen und -informatiker (39) sowie Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (17). Das Ausbildungsangebot weist ein weitaus breiteres Spektrum auf und beinhaltet auch Ausbildungsberufe wie Industrie- oder Feinwerkmechanikerinnen und -mechaniker, wissenschaftliche Dokumentarinnen und Dokumentare oder archäologische Restauratorinnen und Restauratoren.

Leibniz-Auszubildendenpreis

Die Leibniz-Gemeinschaft berücksichtigt für den Auszubildenden-Preis neben sehr guten Noten auch die Integration in die Betriebe und soziales Engagement. Der Preis unterstreicht den hohen Stellenwert, den auch die nicht-wissenschaftliche Ausbildung in der Forschungsorganisation genießt. Das Preisgeld von insgesamt 3.000 Euro wird zu gleichen Teilen unter den drei Ausgezeichneten aufgeteilt. Der Preis wird sektionsübergreifend ausgelobt und bezieht alle in Leibniz-Einrichtungen bestehenden Ausbildungsgänge ein. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Auswahlkommission unter der Leitung der Präsidiumsbeauftragten für die duale Ausbildung auf Grundlage der durch die wissenschaftlichen oder administrativen Leiterinnen und Leiter der Leibniz-Einrichtungen eingereichten Bewerbungen.

In der diesjährigen Ausschreibung waren Auszubildende vorschlagsfähig, die ihre Ausbildung zwischen dem 1. August 2020 und dem 31. August 2021 abgeschlossen haben.

Hinweis: Die Verleihung des Auszubildenden-Preises 2021 war ursprünglich für Mitte November im Zuge der Jahrestagung der Leibniz-Gemeinschaft vorgesehen, musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.

Pressefotos der Preisträger finden Sie unter: www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/neues/presse/pressefotos.html

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Christoph Herbort-von Loeper
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