Leibniz-Gemeinschaft schließt Kooperationsabkommen mit National Science Council in Taiwan

Das taiwanesische National Science Council und die Leibniz-Gemeinschaft haben ein Kooperationsabkommen zur künftigen engeren Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung und Wissenschaft geschlossen. Die feierliche Unterzeichnung des „Memorandum of Understanding“ fand gestern durch den stellvertretenden Wissenschaftsminister Taiwans, Prof. Cheng-Hong Chen, und Leibniz-Präsident Prof. Dr. Ernst Th. Rietschel in Berlin statt.

07.11.2008 · Pressemeldung · Leibniz-Gemeinschaft

Für den Repräsentanten Taiwans in Deutschland, Dr. Wu-Lien Wei, markiert das Abkommen eine „neue Qualität der Zusammenarbeit“ zwischen Taiwan und Deutschland. Die Leibniz-Gemeinschaft sei in mehrerlei Hinsicht Vorbild für die Wissenschaft in Taiwan, da Leibniz-Institute an der Lösung gesellschaftlich relevanter Fragen arbeiteten und dabei Disziplinen-übergreifend agierten.

Großes Interesse zeigte die Delegation aus Taiwan an einer Kooperation mit der in in der Leibniz-Gemeinschaft gebündelten Meeresforschung. Die Insellage Taiwans, eine mögliche Gefährdung durch Tsunamis und nicht zuletzt Energiegewinnung aus dem Ozean sind Themen, die eine solche Zusammenarbeit nahelegen.

Prof. Ernst Th. Rietschel, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, sprach von einem bedeutenden Tag für die Leibniz-Gemeinschaft. Er empfahl neben den Leibniz-Einrichtungen zur Meeresforschung weitere Institute und Verbünde für die Zusammenarbeit, etwa den Leibniz-Verbund Biodiversität und das Leibniz-Zentrum für Diabetes und Stoffwechselerkrankungen. Bei einem anschließenden Besuch im Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin-Buch erörterte die taiwanische Delegation zudem mit dem dortigen Direktor Prof. Dr. Walther Rosenthal Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der chemischen Biologie und der Pharmakologie.

Das taiwanesische National Science Council ist ein Gremium, in dem Spitzenpolitiker Taiwans und Wissenschaftler über Forschungsmittel entscheiden. Jährlich vergibt dieses Gremium umgerechnet rund 2,2 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft verfügen zusammengerechnet jährlich über gut 1,1 Milliarden Euro und beschäftigen etwa 14.200 Menschen.