Sozio-oekonomisches Panel soll ausgebaut werden

Wissenschaftsrat würdigt das SOEP als eine der wichtigsten Forschungsinfrastrukturen in den Sozial-, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaften. Leibniz-Präsident Ernst Rietschel begrüßt, dass damit einer Infrastruktureinrichtung wissenschaftliche Exzellenz bescheinigt wird.

16.11.2009 · Pressemeldung · Leibniz-Gemeinschaft

Der Wissenschaftsrat hat das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) in Berlin als „eine der wichtigsten Forschungsinfrastrukturen in den Sozial-, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaften“ gewürdigt. Der Wissenschaftsrat befürwortet in seiner Stellungnahme auch den Ausbau des SOEP. Das SOEP ist am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), einer Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft, angesiedelt und befragt seit 26 Jahren jedes Jahr 12.500 deutsche Haushalte zu ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lage. Die anonymisierten Informationen stehen dann der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Analyse zur Verfügung.

Die Bewertung des Wissenschaftsrates war im Zusammenhang einer übergreifenden Untersuchung der Forschungsinfrastruktur in den Sozial- und Geisteswissenschaften erarbeitet worden.

„Das SOEP zeigt, dass eine Einrichtung für wissenschaftliche Infrastruktur und Dienstleistung wissenschaftlich exzellent sein kann“, kommentiert Leibniz-Präsident Ernst Th. Rietschel die Stellungnahme. Rietschel weiter: „Das SOEP gehört zu den wenigen sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland, die weltweit an der Spitze stehen. Dies macht uns besonders stolz, denn die Leibniz-Gemeinschaft will eine erstklassige wissenschaftliche Infrastruktur auf der Basis exzellenter Forschung anbieten.“ Bereits vor einem guten Jahr hatte die Evaluation des Fachs Soziologie in Deutschland durch den Wissenschaftsrat das Ergebnis erbracht, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SOEP-Gruppe in Berlin zu den nur drei exzellenten Soziologie-Einrichtungen in Deutschland gehören.

In seiner aktuellen Stellungnahme unterstützt der Wissenschaftsrat nun die Pläne, die Stichprobe der Studie auf 20.000 Haushalte zu vergrößern und neben der Hauptstudie ein Innovations-Panel von 5.000 Haushalten einzurichten. Rietschel: „Die nun vorliegenden Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur methodischen Weiterentwicklung des SOEP werden auf Dauer Geld kosten. Allein mit dem ‚Pakt für Innovation’ innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft ist die Weiterentwicklung des SOEP nicht machbar. Jetzt kommt es darauf an, dass die Leibniz-Gemeinschaft sowie Bund und Länder in der GWK einen gangbaren Weg finden.“

Insbesondere vom Innovationspanel erwartet der Wissenschaftsrat einen starken Impuls für empirisch fundierte, interdisziplinäre und längsschnittbezogene Forschung am Schnittpunkt der Sozial-, Gesundheits- und Verhaltenswissenschaften. „Ähnlich wie verbesserte Weltraumteleskope ein zunehmend detaillierteres Bild der Zusammensetzung und Dynamik ferner astronomischer Objekte vermitteln, werden diese methodischen Neuerungen eine genauere Untersuchung der Zusammensetzung unserer Gesellschaft und des Wandels der Lebensbedingungen der Bürgerinnen und Bürger im Zeitverlauf ermöglichen,“ erläuterte der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Peter Strohschneider, die Bedeutung dieser mit Zukunftsinvestitionen verbundenen Entwicklungspläne.

Weitere Informationen: www.wissenschaftsrat.de/presse/pm_2409.pdf