Synthetische Materialien sind aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. In vielen Fällen bildet die Entwicklung neuartiger Materialien eine wichtige Grundlage für den technologischen Fortschritt mit immensen gesellschaftlichen Vorteilen. Materialinnovationen sind jedoch komplex und erfordern konzertierte multidisziplinäre Ansätze. Am DWI - Leibniz-Institut für Interaktive Materialien forschen deshalb Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und entwickeln gemeinsam Materialien mit programmierbaren Eigenschaften und (inter)aktiven Funktionen.
Die Forschung am DWI findet auf sehr unterschiedlichen Längenskalen statt: Von der Nanometerskala, die für die Untersuchung von molekularen Bausteinen und deren chemischer Synthese relevant ist, bis hin zur makroskopischen Skala, die sich mit dem Aufbau größerer funktionaler Systeme und deren Verständnis und Anwendung beschäftigt. Inspirationen für die Forschung finden sich in lebenden Systemen und biologischen Materialien, die ein breites Spektrum aktiver und adaptiver Funktionen aufweisen. Beispielsweise übersteigt die Menge an Informationen, die in Biomakromolekülen und daraus hergestellten Biomaterialien steckt, bei weitem diejenige herkömmlicher künstlicher Materialien.
Durch die Zusammenführung verschiedener, sich rasch entwickelnder Disziplinen verfügt das DWI über eine einzigartige wissenschaftliche und technologische Basis, um das Gebiet der interaktiven Materialwissenschaft maßgeblich zu gestalten. Im Einklang mit den Zielen der Leibniz-Gemeinschaft will das DWI sowohl Grundlagenwissen gewinnen als auch dieses Wissen weiterentwickeln und in der anwendungsorientierten Forschung nutzen. Zu diesem Zweck pflegt das Institut ein umfangreiches, über Jahrzehnte gewachsenes Netzwerk mit Kooperationspartnern, anderen Forschungseinrichtungen und verschiedenen Unternehmen. Besondere Bedeutung haben die Materialien und Technologien des DWI in der Medizin und im Hinblick auf die Nachhaltigkeit.
Die Forschung des DWI ist gruppenübergreifend in fünf Forschungsprogrammen organisiert:
- Aqua Materials
Wasserhaltige und aus wässriger Lösung gebildete Materialien, Chemie in wässrigen Systemen - Synthiofluidics
Neue chemische Synthesen und Prozesse zur Herstellung von Bausteinen für interaktive Materialien - Macromolecular Films and Fibers
Funktionale Oberflächen und Grenzflächen - Transport, Reaction and Exchange Systems
Materialsysteme für kontrollierten Transport, Reaktion und Austausch - Bioactive and Bioinstructive Materials
Materialien für die aktive Wechselwirkung und Integration in eine biologische Umgebung