Dossier Rechtsextremismus

Demonstrierende mit Pappschild: "Demokratie gegen rechte Hetze"
Foto CHRISTIAN LUE/UNSPLASH

In einem neuen Dossier widmet sich das Leibniz-Magazin dem Aufstieg der radikalen Rechten – und den Protesten dagegen.

15.03.2024 · HP-Topnews · Geisteswissenschaften und Bildungsforschung · Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Raumwissenschaften · Gemeinschaft

In »Geheimtreffen« planen Rechtsextremisten die millionenfache Vertreibung von Menschen, in drei Bundesländern liegt die AfD laut Umfragen teils deutlich vorne und auch in anderen Regionen Europas und in den USA befinden sich rechtspopulistische Akteure im Aufwind. Gleichzeitig gehen in Deutschland seit Monaten Millionen Menschen auf die Straße, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie, Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu setzen.

Was steckt hinter diesen Entwicklungen, wie geht Radikalisierung vonstatten, welche Strategien verfolgen rechtsextremistische Kräfte on- und offline? Wie kommt es, dass den immer radikaleren Positionen und Programmen zum Trotz so viele Menschen bereit sind, ihnen ihre Stimme zu geben – und können die landesweiten Proteste sie umstimmen?

Im Onlinemagazin der Leibniz-Gemeinschaft haben wir im Nachgang zu den Enthüllungen des Medienhauses »CORRECTIV« begonnen, Expertinnen und Experten aus Leibniz-Instituten um ihre Einschätzung zu bitten. Ihre Antworten und Analysen finden Sie jetzt in unserem »Dossier Rechtsextremismus« (www.leibniz-magazin.de/dossier-rechtsextremismus), weitere Beiträge folgen in den kommenden Wochen und Monaten.

Aktuell geht es um folgende Themen:

  • Regieren Rechtsextreme das Netz? Die Medienwissenschaftler Jan Rau und Gregor Wiedemann vom Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI) über Hatespeech, schweigende Mehrheiten und die schwierige Frage, wie man Rechtsradikalen im Netz begegnen kann.
  • »Die Zukunft ist offen«: Wie sind das »Geheimtreffen« von Potsdam, die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und ein mögliches AfD-Verbot einzuschätzen? Wir haben den Historiker Andreas Wirsching vom Institut für Zeitgeschichte gefragt.
  • »Es werden Traditionen erfunden, die es nie gab«: Die Historikerin Karin Reichenbach vom Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa untersucht, wie rechtsextreme Gruppen Geschichte gezielt ideologisieren. Der Fokus ihrer Forschung: das »Reenactment« des Mittelalters.
  • Bedrohte Medienvielfalt: Droht dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Thüringen, Sachsen und Brandenburg das Aus, sollte die AfD die dortigen Wahlen gewinnen? Eine Analyse von Medienforscher Tobias Mast (HBI) und Jurist Lennart Laude.
  • Abhängiger, ungleicher, früher tot: In Ungarn lässt sich am Beispiel Viktor Orbáns studieren, wohin 14 Jahre ungebremste autoritäre Politik führen. Die Analyse des Historikers Ulf Brunnbauer vom Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung fällt ernüchternd aus.
  • Wie die AfD ihren Wählern schadet: Die AfD gibt vor, für die »Vergessenen« zu kämpfen – auf dem Land, in Fabriken, im Osten. Doch die Politik der Rechtspopulisten würde genau diesen Menschen schaden, sagt Ökonom Marcel Fratzscher vom DIW Berlin – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung.
  • Aufstand gegen Rechtsaußen: Dieter Rucht, langjähriger Bewegungsforscher am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, geht davon aus, dass sich der Protest gegen Ausländerhass und Rechtsextremismus fortsetzen kann. Dass er der AfD schadet, glaubt er nicht.

»leibniz« ist das Magazin der Leibniz-Gemeinschaft. In drei Schwerpunkten im Jahr, von denen einer in gedruckter Form erscheint, erzählt es aus Wissenschaft und Gesellschaft und stellt die Menschen hinter der Leibniz-Forschung vor. Alle Schwerpunkte sowie weitere Beiträge finden Sie unter www.leibniz-magazin.de. Die Printausgabe können Sie kostenlos abonnieren mit einer E-Mail an abo(at)leibniz-gemeinschaft.de. Ein PDF der aktuellen Printausgabe sowie aller bereits erschienenen Hefte finden Sie unter www.leibniz-magazin.de/das-heft.

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