Natur der Dinge

Glaskasten mit Foto, Pflanze, Steinen und Schmetterling
Foto MfN

Apfelbäume blühen früher, Städte wachsen, Schmetterlinge verschwinden: Wie verändert sich unsere Umwelt? Eine neue Online-Plattform lädt ein, den Wandel mit persönlichen Beiträgen zu dokumentieren.

06/17/2022 · News · Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung · Lebenswissenschaften · Geisteswissenschaften und Bildungsforschung · Projekte

Ein europaweit einzigartiges Experiment startet: eine Online-Plattform für eine partizipative Sammlung zu Umweltveränderungen durch den Menschen am Museum für Naturkunde Berlin und dem Muséum national d’Histoire naturelle in Paris – gestalten Sie mit!

Welche persönlichen Dinge, Geschichten, Erlebnisse zeigen für Sie den Einfluss des Menschen auf die Umwelt? Ab sofort können Interessierte auf der gestern Abend bei der Auftaktveranstaltung im Museum für Naturkunde Berlin freigeschalteten Online-Plattform: Natur der Dinge mit eigenen Objekten und Geschichten, die Umweltveränderungen aus ihrem persönlichen Blickwinkel erzählen, zu einer digitalen Sammlung beitragen. Ziel dieser deutsch-französischen Zusammenarbeit des Museums für Naturkunde Berlin (MfN) und des Muséum national d’Histoire naturelle Paris (MNHN) ist ein neuartiges Sammlungsexperiment zu Umweltveränderungen aus der Sicht unterschiedlicher Akteure und Communities. Dieses europaweit einzigartige Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Ministère de l’Enseignement supérieur et de la Recherche (MESR) gefördert. 

Kornelia Haugg, Staatssekretärin im BMBF, unterstrich die entscheidende Rolle bürgerwissenschaftlicher Forschung, zu der die Plattform einlädt: „Dieses deutsch-französische Projekt eröffnet Raum für gegenseitiges Lernen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft: es verbindet Digitalisierung, Wissenschaft und interkulturelle Vielstimmigkeit auf dem Weg zu neuen Ideen für die Zukunft.“

Auf der trilingualen Online-Plattform - die Texte werden automatisch in Deutsch, Französisch oder Englisch übersetzt - soll eine Sammlung ganz unterschiedlicher Dokumente, Objekte und gesellschaftlicher Stimmen entstehen, offen für möglichst viele verschiedene Perspektiven. „Wir gehen davon aus, dass es die unerzählten Geschichten über die aktuellen Umweltveränderungen braucht, um auf die Herausforderungen im Anthropozän reagieren zu können“, sagte Dr. Elisabeth Heyne, Leiterin des interdisziplinären Forschungsteams am MfN auf der Eröffnungsveranstaltung.

Prof. Johannes Vogel, Generaldirektor des MfN, betonte in seiner Begrüßung: „Jedes Sammlungsstück erzählt eine Geschichte. Hier wollen wir von Ihren Objekten und Ihren Geschichten lernen. Denn nur gemeinsam können wir den großen Herausforderungen des Klimawandels oder dem Schwund der Vielfalt des Lebens entgegentreten und neue gesellschaftliche Handlungsspielräume öffnen.“

Bruno David, Präsident des Muséum national d’Histoire naturelle in Paris (MNHN), erklärte: "Die Stärke dieses Projekts liegt in dem Anspruch, den Wandel der biologischen Vielfalt durch eine partizipative und digitale Plattform zu dokumentieren. Es wird dazu beitragen, das Bewusstsein für die aktuellen Umweltveränderungen zu schärfen, indem es diese in einer europäischen Dimension behandelt.

Weitere Informationen und Kontakt

Pressemitteilung des Museums für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung (MfN)