Digitales Dokumentenerbe

Bildcollage aus Fotos und Dokumenten der NS-Zeit
Grafik THEMENPORTAL WIEDERGUTMACHUNG

Millionen Akten zur „Wiedergutmachung“ von NS-Unrecht werden in einem Portal zusammengeführt und digital zugänglich gemacht.

02.06.2022 · HP-Topnews · FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur · Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften · Projekte

Das Bundesministerium der Finanzen und die Archive von Bund und Ländern gaben am 1. Juni 2022 gemeinsam den Startschuss für das Großprojekt Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts. Eine dafür notwendige Rahmenvereinbarung zum Themenportal Wiedergutmachung wurde von Prof. Dr. Luise Hölscher, Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen, gemeinsam mit den Leiterinnen und Leitern der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder im Rahmen eines Festaktes auf dem Bonner Petersberg unterzeichnet. Diese Rahmenvereinbarung ist die Grundlage für die künftige Ausgestaltung und Anreicherung des Themenportals und bildet somit den Auftakt zu den Folgeaufgaben der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts.

FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur entwickelt und betreibt das Themenportal. Die Plattform ist eine Art virtueller Lesesaal mit umfangreichen Recherchetools und wird als künftige Anlaufstelle für alle wiedergutmachungsrelevanten Fragestellungen ausgebaut. Für verschiedenste Projekte im Rahmen politischer und schulischer Bildung können Primärquellen der Wiedergutmachung eine vielversprechende neue und differenzierte Grundlage darstellen. Der Zugang zu diesem weltweit einzigartigen Gesamtbestand an geprüftem und verifiziertem Beweismaterial bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für Präventionsarbeit für Bildung und Aufklärung.

Ziel ist es, durch einen einheitlichen digitalen und damit internationalen Zugang das sogenannte „Dokumentenerbe“ der Wiedergutmachungsakten als Gesamtüberlieferung für Forschende, die interessierte Öffentlichkeit und Nachkommen von Verfolgten zugänglich zu machen. Die Dokumente befinden sich in den verschiedensten Archiven und an anderen Stellen im In- und Ausland und werden in dem digitalen Themenportal zusammengeführt.

Das nachfolgende Beispiel von Wiedergutmachungsakten zeigt deren in die Gegenwart und Zukunft reichende Relevanz. So wurden Entschädigungsanträge dokumentiert, die unter anderem von professionellen Musikerinnen und Musikern der 1920er und 1930er Jahre gestellt wurden, die später aufgrund der Verfolgung ihre Existenzgrundlage verloren.

Weitere Informationen und Kontakt

Zum Themenportal "Wiedergutmachung nationalsozialistischen unrechts"

Pressemitteilung des FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur