
Leibniz-Frühlingsempfang 2025

Auf dem Frühlingsempfang eröffnete Leibniz-Präsidentin Martina Brockmeier am 25. März auch das Jubiläumsjahr. Es steht unter dem Motto „Freie Wissenschaft. Starke Forschung. 30 Jahre Leibniz-Gemeinschaft.“
31.03.2025 · News · Gemeinschaft
Pünktlich zum Wechsel der Jahreszeit hat die Leibniz-Gemeinschaft am 25. März zu ihrem Frühlingsempfang in den Leibniz-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften eingeladen. In diesem Jahr stand die Veranstaltung im Zeichen des Jubiläums: Seit 30 Jahren verbindet die Wissenschaftsgemeinschaft exzellente Forschung mit gesellschaftlicher Verantwortung. Rund 250 Gäste aus Wissenschaft und Politik kamen zusammen, um diesen Anlass zu feiern.
Leibniz-Präsidentin Martina Brockmeier eröffnete das Jubiläumsjahr. In ihrer Begrüßungsrede spannte sie unter dem Motto „Freie Wissenschaft. Starke Forschung. 30 Jahre Leibniz-Gemeinschaft“ den Bogen von den Anfängen bis in die Gegenwart. Eine Bilderreise zeichnete nach, wie alles 1977 mit 46 Forschungseinrichtungen als „Blaue Liste“ begonnen hatte, wie diese 1992 nach der Wiedervereinigung durch 32 Einrichtungen aus der ehemaligen DDR wesentlich erweitert wurde und es 1995 zur Gründung der Wissenschaftsgemeinschaft Blaue Liste kam. Zwei Jahre später folgte die Umbenennung in Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz.
Bereits vor 30 Jahren war klar: Das Besondere der Leibniz-Gemeinschaft ist ihre Vielfalt der Disziplinen und das daraus gewonnene Potenzial. „Der Mehrwert erwächst aus der gleichberechtigten Zusammenarbeit zwischen den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie den Natur-, Lebens- und Technikwissenschaften“, betonte Präsidentin Martina Brockmeier in ihrer Rede. Aber auch die „Eigenständigkeit der Leibniz-Institute mit nicht antastbarer, und auch im deutschen Wissenschaftssystem herausragender Wissenschaftsfreiheit in ihren Forschungsinstituten, Forschungsinfrastrukturen und Forschungsmuseen stellt ein Alleinstellungsmerkmal der Leibniz-Gemeinschaft dar.“
Martina Brockmeier unterstrich ferner die Bedeutung der Freiheit und der Kooperation in der Wissenschaft. Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation in den USA betonte sie, dass Kooperationen wichtiger denn je seien. „Wir müssen die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit mit den USA stärken.“
Den Gedanken der Wissenschaftsfreiheit griff auch die Präsidentin der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Bettina Rockenbach, auf. „Bangemachen gilt nicht“ – so der Titel ihrer Festrede. Sie würdigte das Motto der Leibniz-Gemeinschaft und betonte die Verantwortung, die mit dieser Freiheit einhergeht. Eine Wissenschaft, die die Möglichkeit ihrer Freiheit verantwortungsvoll nutze, könne sich selbstbewusst als starkes Forschungssystem darstellen. Bettina Rockenbach rief dazu auf, man möge sich trotz schwieriger Zeiten nicht klein machen und das Vertrauen der Bevölkerung in die Wissenschaft nicht unterschätzen.
Ein weiterer Höhepunkt des Frühlingempfangs war die Verleihung des Leibniz-Gründungspreises durch den Vizepräsidenten der Leibniz-Gemeinschaft, Sebastian Lentz. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis würdigt herausragende Gründungsvorhaben in der Vorbereitungs- und Start-up-Phase. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an die DeepEn GmbH aus Jena – eine Ausgründung aus dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien. Das Team entwickelte das weltweit dünnste Mikroskopie-Gerät, das mit präziser holografischer Lichtsteuerung eine minimalinvasive Zellbeobachtung ermöglicht.
Zur festlichen Atmosphäre des Nachmittags trug die Jazzband LUNA JAZZ mit ihrem abwechslungsreichen Repertoire bei. Einen Vorgeschmack auf die warme Jahreszeit lieferte ein Eisstand – und ein Stück Frühling, das die Gäste mit nach Hause nehmen konnten: Kräutertöpfe und Blumensamen, zur Verfügung gestellt vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung und vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau. Auch eine andere Tradition ließ den Frühling anklingen: Die Gäste wurden dazu eingeladen, Schmetterlinge zu zeichnen. In diesem Jahr zierte eine lebendige Vielfalt gezeichneter Blumen aus dem vergangenen Jahr das Plakat – ein schönes Symbol für die Gemeinschaft in ihrem 30. Jubiläumsjahr.