leibniz: Müll

Müllkleid" aus Plastikfolie
Foto KARINA TESS/UNSPLASH

Der neue Onlineschwerpunkt des Leibniz-Magazins widmet sich dem anrüchigen Thema „Müll“.

02.06.2025 · HP-Topnews · Lebenswissenschaften · Geisteswissenschaften und Bildungsforschung · Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Raumwissenschaften · Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften · Umweltwissenschaften · Gemeinschaft

Er findet sich überall – leider. Der Müll, den wir produzieren, stapelt sich nicht nur auf dafür vorgesehenen Halden, er kontaminiert Landstriche, flutet Ozeane und gelangt sogar ins Weltall. Die Quelle sind meist wir. Unser Lebensstil und Konsumverhalten hinterlassen eine Spur der Verschmutzung, die nicht nur Umwelt und Tiere gefährdet, sondern auch unsere Gesundheit. Was können wir als Gesellschaft und Einzelne tun, um mit der selbstgemachten Müllkrise endlich aufzuräumen? Mit Leibniz-Forschenden haben wir über Altlasten und toxische Modesünden gesprochen, sie aber auch zu neuen Wegen in Wiederverwertung und Müllvermeidung befragt.

Ihre Antworten können Sie jetzt in unserem Onlinemagazin lesen. Den Schwerpunkt "Müll" veröffentlichen wir in den kommenden Wochen Beitrag für Beitrag unter www.leibniz-magazin.de/muell.

  • In Schubladen, Regalen und Lagerräumen bilden sie ein wahres Königreich des Plastiks. Petrischalen, Pipetten, Reagenzgefäße und Spritzen aus Kunststoff kommen in wissenschaftlichen Einrichtungen in rauen Mengen zum Einsatz. So errechnete Nature vor einigen Jahren, dass biomedizinische Labore allein für bis zu drei Prozent des weltweiten Plastikmülls verantwortlich seien. Doch auch die Bemühungen, den Verbrauch endlich zu reduzieren, sind immens. Wir haben Leibniz-Forschende besucht, die dem Kunststoff den Kampf ansagen.
  • Mehr als die Hälfte des in Deutschland anfallenden Mülls stammt aus dem Bausektor. Um Schutt sinnvoll wiederzuverwerten, bleibt eigentlich nur eine Option: aus abgerissenen Häusern neue bauen! In der Praxis passiert das bislang kaum. Ein Grund: Oft ist nicht klar, welche Recyclingstoffe Bauherren und -frauen gerade zur Verfügung stehen. Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung hat deshalb eine Art Schatzkarte der Bauabfälle entwickelt.
  • Wenn nichts hilft, bleibt manchmal nur Zwang. Einige Staaten verhängen schon heute Verbote oder führen Steuern ein, um die Menge des Verpackungsmülls zu reduzieren. Auch in Deutschland steht so eine Steuer zur Diskussion. Doch kann sie wirklich eine grüne Wende hin zu mehr Recycling und weniger Ressourcenverbrauch anregen? Oder zahlen letztlich nur die Verbraucherinnen und Verbraucher drauf? Zwei Standpunkte.

Außerdem lesen Sie in leibniz dieses Mal u.a. folgende Beiträge:

  • Fast Fashion: Billig produzierte Kleidung wandert oft im Rekordtempo in den Altkleidercontainer. Seit 2025 gilt in der EU eine neue Abfallrahmenrichtlinie, die das Recycling von Textilien endlich verbessern soll. Doch es gibt Hindernisse.
  • Ahnenforschung: Für die Archäologie sind die Abfälle vergangener Gesellschaften kein Müll, sondern eine unverzichtbare Quelle. Was lässt sich aus den Hinterlassenschaften unserer Vorfahren lernen? Ein Ausgrabungsbesuch.
  • Plastikjäger: Eine Flut aus Plastiktüten, -kanistern und -partikeln überschwemmen die Weltmeere. Wir werfen einen Blick auf Projekte, die sie stoppen wollen.
  • Weltraumschrott: Unzählige Überreste von Satelliten und Raketenstufen säumen die Erdumlaufbahn. Sie stellen nicht nur ein Problem für die rund 10.000 Satelliten dar, die über unseren Köpfen kreisen. Sie behindern auch die wissenschaftliche Himmelsbeobachtung.
  • Geruch des Verderbens: Warum reagieren wir so stark auf den Geruch von Müll, welche Komponenten empfinden wir als besonders eklig – und kann man sich an den Gestank gewöhnen? Über die Chemie abstoßender Gerüche.
  • Altlast: Es gibt Orte, die durch menschlichen Müll auf lange Sicht verseucht bleiben. Ein Beispiel ist die ehemalige kirgisische Uranbergbaustadt Mailuu-Suu, die bis heute mit dem nuklearen Erbe der Sowjetzeit ringt.
  • Epilog: Am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei beschäftigt sich Mark Gessner mit Abbauprozessen in Gewässern. In der Natur gebe es keinen Müll, sagt er, fast alles werde verstoffwechselt. Sogar Plastik könne mit der Zeit rein theoretisch abgebaut werden. Gäbe es davon nicht so unfassbar viel.

leibniz ist das Magazin der Leibniz-Gemeinschaft. In drei Schwerpunkten im Jahr, von denen einer in gedruckter Form erscheint, erzählt es aus Wissenschaft und Gesellschaft und stellt die Menschen hinter der Leibniz-Forschung vor. Alle Schwerpunkte und weitere Beiträge finden Sie unter www.leibniz-magazin.de. Die Printausgabe können Sie kostenlos abonnieren mit einer E-Mail an abo(at)leibniz-gemeinschaft.de. Alle bereits erschienenen Printausgaben finden Sie unter www.leibniz-magazin.de/das-heft.

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