Neue Sicht auf alte Karten
Mit digitalen Methoden will ein Forschungsteam Grenzen und Verflechtungen innerhalb des Heiligen Römischen Reich visualisieren. Das neue Projekt soll die Komplexität von Geschichte und Raum besser begreifbar machen.
08.09.2021 · News · Leibniz-Institut für Europäische Geschichte · Leibniz-Institut für Länderkunde · Geisteswissenschaften und Bildungsforschung · Projekte
Im Kern geht es bei DigiKAR um die Visualisierung territorialer Verflechtungen, fließender Grenzverläufe und raumübergreifender Verbindungen. Mit diesem Ziel entwickelt ein internationales und interdisziplinäres Team aus den Bereichen Geschichtswissenschaft, Informationswissenschaft und Kartographie alternative Ansätze für die Erfassung, Aufbereitung und Darstellung mehrdeutiger räumlicher Verhältnisse.
Unter anderem mit Hilfe von biographischen Bewegungsdaten werden in Fallstudien zu den Kurfürstentümern Mainz und Sachsen Fragen zu Fragmentierungen, Pluralität und Konkurrenz von Strukturen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation untersucht. Besonders die Erörterung der Mobilität von Akteuren und Objekten verspricht neue Perspektiven auf die frühneuzeitliche Territorialität für die historische Forschung. Das DigiKAR-Team engagiert sich zudem im Wissenstransfer mit Gedächtnisinstitutionen, dem Kulturbereich und Institutionen der historischen Bildung. Es ist an Kooperationen mit landeshistorischen Einrichtungen, Bibliotheken, Archiven und Bildungseinrichtungen mit Bezug zu den historischen Räumen Kurmainz und Kursachsen interessiert. Dem Open-Source-Gedanken verpflichtet, werden Arbeitsabläufe, Dokumentationen, exemplarische Visualisierungen und Tutorials aus der digitalen Kartenwerkstatt nicht nur der Forschung, sondern auch den datengebenden Institutionen sowie der Öffentlichkeit transparent und zugänglich gemacht.
Weiterführende Informationen und Kontakt