Website des German Nagoya-Protokoll HuB geht online

Die neue Plattform bietet Informationen und Best-Practice-Beispiele, wie Forschende biologische Ressourcen gesetzeskonform nutzen können und lädt zum Austausch ein.

19.01.2021 · Lebenswissenschaften · Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH · News · Projekte

Am 23. Dezember 2020 launchte das Projekt German Nagoya Protocol HuB (GNP HuB) eine neue Website, www.nagoyaprotocol-hub.de, die Forschenden in Deutschland Informationen zur gesetzeskonformen Nutzung von biologischen Ressourcen gibt. Das Projekt GNP HuB versteht sich als Beratungsstelle und Ansprechpartner für akademische Forschende in Deutschland. Zugleich agiert das Projekt GNP HuB als Netzwerk für den Austausch mit Forschenden über die Umsetzung des sogenannten Nagoya-Protokolls.

Die Verordnung (EU) Nr. 511/2014 des Europäischen Parlaments über die Maßnahmen für die Nutzer zur Einhaltung der Vorschriften des Protokolls von Nagoya über den Zugang zu genetischen Ressourcen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus ihrer Nutzung ergebenden Vorteile – kurz Nagoya-Protokoll – ist im Oktober 2014 in Kraft getreten. Die Umsetzung des Protokolls stellt Forschende weltweit vor große Herausforderungen, die die Durchführung einzelner Forschungsprojekte mit biologischem Material aus dem Ausland erschweren können. So müssen die Forschenden beispielsweise spezifische Genehmigungen für den Zugang und die Nutzung von biologischen Materialien einholen, die sie in ihren Forschungsarbeiten einsetzen wollen. Jedes Land hat dabei spezifische Vorgehensweisen, Regularien und Zuständigkeiten, die mit einem hohen bürokratischen Aufwand einhergehen.

Ziel des Projekts GNP HuB ist es, Forschenden durch strukturierte Informationsangebote zu helfen, ihre Verpflichtungen, die sich aus der Umsetzung des Nagoya-Protokolls ergeben, besser zu verstehen. „Das Projekt ist dabei mehr als nur Anlaufstelle für gut aufgearbeitete, strukturierte Erstinformationen“, erläutert die Projektkoordinatorin Elizabeth Karger. „Wir katalysieren auch den Austausch der Forschenden untereinander, um ein lebendiges Netzwerk aufzubauen, in dem Erfahrungen ausgetauscht und für andere Forschende nutzbar gemacht werden“. Die jetzt veröffentlichte Website des Projektes GNP HuB wird kontinuierlich weiterentwickelt und bietet Forschenden einen Überblick über bewährte Vorgehensweisen im Umgang mit dem Nagoya-Protokoll, mögliche Stolpersteine, Lösungsoptionen und best practice-Beispiele sowie Tipps und Tricks aus der Praxis. Die Angebote wenden sich sowohl an Neueinsteiger, als auch an erfahrene Forschende.

Das Projekt wird durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Die Projektkoordination liegt beim Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Konsortium der Deutschen Naturwissenschaftlichen Sammlungen (DNFS), dem Leibniz-Forschungsverbund Biodiversität (LVB) und dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO). „Die Kooperationspartner kommen aus der biowissenschaftlichen Community und beschäftigen sich seit vielen Jahren intensiv mit Fragen zum Zugang und gerechtem Vorteilsausgleich und haben vielfältige Praxiserfahrungen“, informiert Elizabeth Karger. „Mit diesem Projekt können wir auf die breite Unterstützung und Expertise der Forschungsgemeinschaft zurückgreifen."

Weitere Informationen und Kontakt

www.dsmz.de