
Ein Podcast von t-online und der Leibniz-Gemeinschaft
Tonspur Wissen - Corona-Fragen
Die Corona-Pandemie hat unser Leben verändert, aber wie genau? Von Mitte März bis Ende Mai 2020 sprach Moderatorin Ursula Weidenfeld dazu im Podcast mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Leibniz-Gemeinschaft. Die 40 Folgen sind hier abrufbar.
Kann das mit der Corona-App wirklich funktionieren?
29.05.2020
Die geplante Corona-App ist nicht so effektiv, wie sie sein könnte, sagt Digitalexpertin Jeanette Hofmann vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Die Corona-App sei ein "kleiner Baustein in einem großen Konzept". Und: "In meiner Wahrnehmung wird die Bedeutung dieser App systematisch überschätzt." Warum auch mit der App keine Rückkehr in das Leben vor Corona möglich sein wird, welche Probleme sie weiterhin sieht und welche Funktionen der App künftig auch für andere Zwecke genutzt werden könnten, erklärt Hofmann im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Hat Corona die Landwirtschaft und das Landleben gestärkt?
27.05.2020
Die zeitweise leeren Supermarktregale in der Coronakrise haben bei den Deutschen ein neues Bewusstsein dafür geschaffen, wo genau Lebensmittel produziert werden. Das sagen die beiden Agrarwissenschaftler Annette Piorr und Frank Ewert vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung. Alles nur regional anzubauen und zu verkaufen, sei aber auch nicht die Lösung. Dennoch habe die Pandemie gezeigt, wie abhängig Deutschland von Lebensmitteln aus dem Ausland ist. Wie viele der hier verbrauchten Lebensmittel in Deutschland produziert werden, warum ein globalisierter Lebensmittelmarkt auch Vorteile hat und wieso sich dringend etwas in der Wertschätzung gegenüber Landwirten verbessern sollte, erklären Ewert und Piorr im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie kann Klimaschutz trotz Corona-Krise funktionieren?
25.05.2020
Der Corona-Shutdown hat bisher nur wenig zum Klimaschutz beigetragen. "Wir haben in diesem Jahr die Emissionen um sechs Prozent abgesenkt, am stärksten im Bereich Verkehr", sagt der Wirtschaftswissenschaftler Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Aber: "Das wird ein Einmaleffekt sein." Wie Wirtschaft und Klimaschutz auf Dauer gemeinsam funktionieren können, welche Fehler die Politik dabei vermeiden sollte und warum er eine neue Abwrackprämie für Autos nicht grundsätzlich ablehnt, erklärt Edenhofer im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Was bedeutet die Corona-Krise für Arbeit und Chancen?
20.05.2020
Die Corona-Krise wird Arbeitsplätze vernichten, sagt der Ökonom Christoph Schmidt vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen. Und da es lange dauern werde, bis die Wirtschaft wieder zur Normalität zurückkehre, sei "auch das Instrument der Kurzarbeit irgendwann nicht mehr so wirkungsvoll". Was der Ökonom und frühere Wirtschaftsweise vorschlägt, warum eine Abwrackprämie für Autos seiner Ansicht nach nicht das Richtige ist und warum das Homeoffice nicht für alle Mitarbeiter Vorteile bringt, erklärt Schmidt im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Was wird nach Corona mit Fahrrad, Auto, Bahn und Flugzeug?
18.05.2020
In der Corona-Pandemie bewegen sich viele Menschen anders fort als sonst. Das wird auch Auswirkungen haben auf die Zeit nach der Krise, sagt Verkehrsexperte Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Er rechnet damit, dass es weniger Berufsverkehr geben wird als vor dem Ausbruch des Coronavirus. Welche Wirkung der Lockdown auf Auto-, Fahrrad-, Bahn- und Flugverkehr hat, wie die Erfahrungen mit dem Homeoffice sich auf den Verkehr insgesamt auswirken und wie wir in nächster Zeit reisen werden, erklärt Knie im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Müssen wir uns künftig dauernd desinfizieren?
15.05.2020
Hände waschen, Flächen desinfizieren – Hygieneregeln stehen seit Ausbruch der Corona-Pandemie besonders im Fokus. Die Forscher Jörn Winter und Ansgar Schmidt-Bleker vom Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie in Greifswald sind der Meinung, dass Hygiene zu einer gesellschaftlichen Norm werden sollte. Dafür haben sie selbst ein Gerät entwickelt, das Desinfektionsmittel für Orte mit besonders vielen Menschen produzieren kann: Schulen, Bahnhöfe, Flughäfen oder Einkaufszentren. Wie ihr Gerät funktioniert, warum es noch nicht auf dem Markt ist und wie sich unser Hygieneverhalten durch Corona verändert wird, erklären Winter und Schmidt-Bleker im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie sollte Politik Corona-Regeln und Verbote erklären?
13.05.2020
"Die Corona-Krise zeigt, wie bedeutsam die Digitalisierung für die Gesellschaft ist", sagt Matthias Kettemann vom Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut. Im Zugang zum Internet sieht der Forscher ein Menschenrecht, denn: "Wie kann ein Mensch heute sich als Wesen in sozialen Bezügen begreifen, wenn er nicht in der Lage ist, das Internet zu nutzen?". Der Blick werde sich nach der Krise verändern. Und das müsse teilweise auch mit politischer Kommunikation geschehen. Wie genau Politik in der Krise kommunizieren sollte, wen die Einschränkungen besonders treffen und warum das Recht auf Internet durch die Corona-Pandemie noch wichtiger geworden ist, erklärt Kettemann im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Warum glauben plötzlich so viele an Verschwörungstheorien?
11.05.2020
In der Corona-Krise glauben viele Menschen plötzlich an Verschwörungstheorien. Der Psychologe Kai Sassenberg vom Tübinger Leibniz-Institut für Wissensmedien sagt, dass sich Menschen in unsicheren Zeiten nach Halt und Sicherheit sehnen: "Das führt tatsächlich dazu, dass man nach einfachen Erklärungen der Situation sucht, die einem dann auch einen klaren Weg weisen." Das Problem: Menschen, die Verschwörungen für Realität hielten, seien für Kommunikation nur noch schwer zu erreichen. Wie es trotzdem gelingen kann, mit Verschwörungs-Anhängern zu sprechen, wie solche Theorien entstehen und welche Rolle Massenmedien und politische Kommunikation spielen, erklärt Sassenberg im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie hat Corona die Forschung verändert?
06.05.2020
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie viele Menschen sich für wissenschaftliche Ergebnisse interessieren. "Die Bedeutung des freien Zugangs, wir nennen es Open Science, ist enorm gestiegen," sagt der Psychologe Michael Bosnjak vom Leibniz-Institut für Psychologie. Das sei erfreulich, bringe aber auch Probleme mit sich. Welche Probleme und Lösungen er bei der Wissenschaftskommunikation mit Laien sieht, wie sich die Forschung mit Menschen durch den Ausbruch des Coronavirus verändert hat und wie die Psychologie als Wissenschaft mit Krisen umgeht, erklärt Bosnjak im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie hat Corona das Familienleben verändert?
04.05.2020
Die wegen des Coronavirus geschlossenen Kitas könnten Kinder bis ins Berufsleben hinein benachteiligen, sagt Katharina Spieß von Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin. Doch Kinder sind nicht die einzigen, die unter den Folgen leiden. Wer neben den Kleinsten die Krisenfolgen besonders zu spüren bekommt, was sie als Gegenmaßnahmen vorschlägt und wie Corona das Familienleben in Zukunft verändern wird, erklärt Spieß im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Virologen als Popstars – wie kommuniziert die Wissenschaft in Corona-Zeiten?
30.04.2020
Virologen können in der Corona-Pandemie beides sein, Helden und Reizfiguren. Der bekannte Viren-Experte Jonas Schmidt-Chanasit fordert deshalb mehr Schutz für Forscher: "Wissenschaft braucht einen geschützten Raum", auch um Erkenntnisse ausdiskutieren zu können. "Wir haben nicht 80 Millionen Virologen in Deutschland", sagt er. Die Psychologin Cornelia Betsch von der Universität Erfurt erklärt, Wissenschaft zum Anfassen sei konkreter, wenn die Menschen zu einzelnen Personen eine ähnliche Beziehung aufbauen könnten wie zum Lieblingshelden in einer Serie. Es entstünde eine Art "Popkult". Dabei gehe es zwar um Wissen, aber auch um Unterhaltung. Für Leibniz-Präsident Matthias Kleiner hat das aber auch Grenzen. Er sagt: "Die Gesellschaft hat ein Recht auf mein Wissen als Wissenschaftler. Sie hat aber kein Recht darauf, über meine Haare zu diskutieren." Wie Wissenschaftskommunikation in der Coronakrise funktioniert, wie sie sich verändert hat und wo genau sie im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft und Politik liegt, erklären Betsch, Kleiner und Schmidt-Chanasit im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie findet man neue Medikamente gegen COVID-19?
29.04.2020
Ein Medikament gegen COVID-19 käme der gesamten Menschheit zugute. Doch wie findet die Wissenschaft einen passenden Wirkstoff? Biochemiker Volker Haucke vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie in Berlin sagt, entscheidend sei, "dass wir etwas über die Krankheit und ihren Erreger, in diesem Falle das Coronavirus, wissen". So könne gezielt nach der "Achillesferse eines solchen Erregers" gesucht werden. Wie genau die Suche nach einem neuen Medikament abläuft, warum es auf dem Markt relativ wenige Wirkstoffe gegen erstaunliche viele Krankheiten gibt und wann er mit einem Medikament gegen COVID-19 rechnet, erklärt Haucke im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie beeinflusst die Regierung in der Krise unser Verhalten?
28.04.2020
In der Corona-Pandemie müssen wir neue Gewohnheiten lernen. Oft geschieht das nicht durch strenge Regeln, sondern mit kleinen Anstupsern, sagt die Verhaltensforscherin Lucia Reisch, Leibniz-Chair am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS. Es gehe dabei ausdrücklich nicht darum, "Menschen in eine bestimmte Zielrichtung zu schubsen, sondern sie in einem Verhalten zu unterstützen, das sie eigentlich gerne machen wollen." Diese Art der Erinnerung heißt "Nudging", von Englisch: stupsen. Was genau sich dahinter verbirgt, wo Nudging momentan eingesetzt wird und wo die Grenzen dieser Technik sind, erklärt Reisch im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie weit und wie gut sind Corona-Schnelltests?
27.04.2020
Verlässliche Tests sind eine wichtige Voraussetzung, um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Einige Schnelltests sind schon am Markt. Jürgen Popp vom Leibniz-Institut für Photonische Technologien in Jena geht allerdings davon aus, dass sich „durchaus herausstellen wird, dass der eine oder andere Test doch nicht so gut ist, wie man sich das erhofft hat." Welche Voraussetzungen Corona-Schnelltests erfüllen müssen, wo die Probleme liegen und warum auch Deutschland trotz seiner sehr guten Labore an die Kapazitätsgrenze kommen könnte, erklärt Popp im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie fährt man die Wirtschaft wieder hoch – und was kostet das?
24.04.2020
Die Corona-Folgen werden die Deutschen durch höhere Steuern bezahlen müssen, sagt der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, Gabriel Felbermayr. Wegen der Pandemie erwarte uns die vermutlich "größte Rezession in der Nachkriegszeit". Da werde es nicht ohne höhere Steuern gehen: "Die gesundheitspolitischen Anstrengungen müssen ja auch finanziert werden." Warum er trotzdem dafür ist, manche Steuern abzuschaffen und viele Unternehmen mit Staatsgeld zu retten – und wie es kurz vor der Bundestagswahl zu einem Wirtschaftsboom kommen könnte, erklärt Felbermayr im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Helfen Glaube und Religion (besonders) in Corona-Zeiten?
23.04.2020
Corona-Angst kann Menschen in eine existenzielle Krise versetzen. Gläubig werden sie deswegen wohl nicht, sagt Religionshistorikerin Irene Dingel vom Mainzer Leibniz-Institut für Europäische Geschichte. Trotzdem könne Religion Menschen helfen. Wie genau Glaube und Religion in Zeiten des Coronavirus wirken, wie sich der Umgang mit Religion über die Jahrhunderte verändert hat und was Klima-Aktivistin Greta Thunberg damit zu tun hat, erklärt Dingel im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie weit sind Virologen in der Corona-Forschung?
22.04.2020
Der Top-Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg warnt davor, das Coronavirus zu unterschätzen: "Es ist ein absolut gefährliches Virus". Er dämpft die Hoffnung auf schnelle Erfolge beim Impfstoff, benennt die Probleme bei der Suche nach Medikamenten und erklärt im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld, warum es unter Umständen einfacher ist, ein sehr tödliches Virus wie Ebola einzudämmen.
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Wie verändert Corona das Lernen und die Schule?
21.04.2020
Durch die Corona-Krise müssen Schulen das Lernen plötzlich ganz anders gestalten. Das wird auch positive Folgen haben, sagt Lernforscherin Ulrike Cress vom Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen. Sie erwartet vor allem einen Digitalisierungsschub für die Schulen. Aber: Nicht alle Kinder werden davon profitieren können. Für welche Kinder sie Nachteile sieht und worauf vor allem die Landesregierungen jetzt achten sollten, erklärt Cress im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie geht man in Corona-Zeiten mit Einsamkeit um?
20.04.2020
Die Kontaktsperre in Corona-Zeiten führt in vielen Fällen zu Einsamkeit – und macht Probleme: Fast 90 Prozent der Menschen stresst, dass sie wegen des Coronavirus nicht wie üblich Verwandte, Freunde und Kollegen treffen können. Das zeigen Zwischenergebnisse einer Studie des Mainzer Neurowissenschaftlers Raffael Kalisch vom Leibniz-Institut für Resilienzforschung. Wer besonders unter Einsamkeit leidet, was Betroffene dagegen tun können und warum es gut sein kann, fremde Menschen anzulächeln, erklärt Kalisch im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Können Bakterien genauso gefährlich sein wie Viren?
17.04.2020
Das neue Coronavirus zeigt, wie schnell sich Erreger weltweit ausbreiten können – Viren, aber auch Bakterien. "Das ist etwas, wo ich wirklich große Probleme für die Zukunft sehe", sagt Paläobiologe Pierre Stallforth vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung in Jena. Und: "Wir wähnen uns heutzutage sehr oft in einer Sicherheit, die eigentlich nicht da ist." Wo genau er Probleme sieht, warum Bakterien ähnlich gefährlich werden können wie Viren und warum die große Seuche früherer Zeiten heute kein Problem mehr ist, erklärt Stallforth im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie kann die Wirtschaft gestärkt aus der Corona-Krise kommen?
16.04.2020
Deutschland wird mit am besten aus der Corona-Krise kommen, glaubt der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Marcel Fratzscher. Der Chef vom DIW Berlin – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung sagt aber auch, dass es trotzdem einige Menschen hart treffen wird. "Wirtschaftlich gesehen erhöht eine Krise erst einmal die Ungleichheit", das Sozialsystem müsse deshalb in der Krise die Schwächsten schützen. Um wen er sich besondere Sorgen macht, warum für ihn Solidarität ein wichtiger Faktor ist und an welchen anderen Ländern er sich orientiert, erklärt Fratzscher im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Gehen wir heute besser mit Seuchen um als früher?
15.04.2020
Im Kampf gegen das Coronavirus sind restriktive Maßnahmen – etwa verordnete Ausgangssperren - meist nicht hilfreich, sagt der Seuchen-Historiker Malte Thießen vom Institut für Westfälische Regionalgeschichte in Münster. Wichtiger seien offensive Aufklärung, Transparenz und Partizipation. Bei welcher Seuche das seiner Ansicht nach gut gelöst wurde, wieso wir uns bis vor Kurzem fast für unangreifbar in Bezug auf Infektionskrankheiten gehalten haben und warum Menschen auch bei der Corona-Pandemie nach Sündenböcken suchen, erklärt Thießen im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Ist das Gesundheitssystem gut genug für Corona?
14.04.2020
Die Sorge vor einer Überlastung des Gesundheitssystems steht im Mittelpunkt aller Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Trotzdem sagt Gesundheitsökonom Boris Augurzky vom RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen, mehr Landkreise hätten schon längst ihre Krankenhäuser schließen sollen. Deutschland habe nicht zu wenige Kliniken, sondern immer noch zu viele. Warum er trotz der Corona-Pandemie von dieser Aussage überzeugt ist, was ein besseres Gesundheitssystem seiner Ansicht nach ausmacht und welche Regeln bei einer Lockerung der Maßnahmen gelten sollten, erklärt Augurzky im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wann wird es Medikamente gegen COVID-19 geben?
09.04.2020
Weltweit suchen Wissenschaftler nach Medikamenten gegen COVID-19. Insbesondere vier bereits bekannte Mittel sind dabei im Gespräch. Doch die Biologen Stefan Pöhlmann und Markus Hoffmann rufen zu Geduld auf: "Erfolgsmeldungen mit Patienten werden noch eine ganze Zeit auf sich warten lassen". Und Stefan Pöhlmann warnt ausgerechnet vor dem Medikament, das US-Präsident Donald Trump zuletzt oft angepriesen hat. Warum genau es gefährlich werden kann, welches Mittel besser gegen das Coronavirus wirken könnte und warum zunächst an Tieren getestet wird, erklären Pöhlmann und Hoffmann im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Welche Rolle spielen (soziale) Medien in Corona-Zeiten?
08.04.2020
In der Corona-Krise können soziale Netzwerke wie Facebook, YouTube oder Instagram gegen Stress helfen, sagt die Medienforscherin Sonja Utz vom Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen. Fake News sind trotzdem ein Problem – besonders in einem der sozialen Netzwerke. Welches Netzwerk das ist, wo sie dem Digitalen dennoch positive Impulse entnimmt und welche Rolle klassische Medien wie Zeitung, Radio, Fernsehen und Online-Portale in Zeiten des Coronavirus und des Social Distancing haben, erklärt Utz im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie gelingt die Arbeit im Homeoffice in Corona-Zeiten?
07.04.2020
Viele Berufstätige müssen in Zeiten des Coronavirus plötzlich von zu Hause arbeiten. Das bringt viele Probleme mit sich. Arbeitspsychologe Jan Digutsch vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund rät: Wer im Homeoffice arbeitet, sollte Routinen beibehalten und klare Absprachen treffen. Außerdem sagt er, dass Vorgesetzte konkrete Ziele formulieren und dann auch kontrollieren sollten. Warum das so hilfreich ist, welche Rolle Vertrauen bei der Arbeit im Homeoffice spielt und wie ein idealer Arbeitsplatz zu Hause aussehen sollte, erklärt Digutsch im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie verändert die Corona-Krise die Gesellschaft?
06.04.2020
Wie kommen die Deutschen mit der Corona-Krise klar? Das fragt Cornelia Betsch von der Uni Erfurt jede Woche repräsentativ ab. In dieser Folge "Tonspur Wissen" berichtet sie von den Ergebnissen, zum Beispiel: "Ältere Leute kommen besser mit der Situation zurecht." Warum das so ist, welche Unterschiede es zwischen den Altersgruppen gibt und welche Sorgen rund ums Coronavirus neu hinzugekommen sind, erklärt Betsch im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Darf der Staat die Grundrechte so sehr einschränken?
03.04.2020
"Wenn Grundrechte außer Kraft gesetzt werden, ist das ein Notstandsregieren", sagt Wolfgang Merkel vom Wissenschaftszentrum Berlin. Bei diesen Grundrechts-Einschränkungen in Zeiten der Corona-Pandemie müsse es jedem kritischen Bürger mulmig werden. Er fügt aber hinzu: "Wir können durchaus Vertrauen in unsere Demokratie haben. Das ist die beste, die wir je auf deutschem Boden hatten." Warum er Wachsamkeit in Krisen trotzdem für eine Bürgerpflicht hält, wie ein einfaches Gesetz Grundrechte aushebeln kann und welche Gefahren er in der aktuellen Politik sieht, erklärt der Politikwissenschaftler im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie entsteht Corona-Panik und was kann man tun?
02.04.2020
In der Corona-Krise zeigt sich, dass viele Menschen in Deutschland nicht sehr geübt darin sind, Unsicherheiten auszuhalten. Leider könne man auch nicht von einem Tag auf den anderen seine Widerstandsfähigkeit innerhalb solcher Krisensituationen aufbauen, sagt die Diplom-Psychologin Donya Gilan vom Leibniz-Institut für Resilienzforschung. Wie solche Unsicherheiten und Panik entstehen und was Betroffene tun können, erklärt Gilan im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Welche Ernährung hilft in Corona-Zeiten?
01.04.2020
Die Lungenkrankheit COVID-19 ist eine seriöse Virusinfektion – "da helfen keine Hausmittel", sagt der Ernährungs-Experte Tilman Grune vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam. Trotzdem gibt es Lebensmittel, die er empfehlen kann, vor allem für das Immunsystem. Welche das sind, wozu er besonders in bewegungsarmen Homeoffice-Zeiten rät und was bei ihm momentan im Einkaufswagen landet, erklärt Grune im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie lange können wir uns den Corona-Stillstand leisten?
31.03.2020
Eine wirtschaftliche Situation wie durch die Corona-Krise ist "beispiellos", sagt ifo-Chef Clemens Fuest, eine Rezession unausweichlich. Das Herunterfahren der Wirtschaft aufgrund der Epidemie sei "ein Problem, gegen das man nicht anfinanzieren kann". Trotzdem habe Deutschland einen Vorteil. Welcher das ist und worin die Chance in dieser Krise für die Europäische Union besteht, erläutert der Wirtschaftsexperte im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Welches politische System ist in der Corona-Krise am besten?
30.03.2020
Die Corona-Pandemie betrifft die ganze Welt, und unterschiedliche politische Systeme müssen darauf reagieren. Der Politikwissenschaftler Michael Zürn vom Wissenschafts-Zentrum Berlin erklärt in dieser Folge von "Tonspur Wissen", warum es bei einer erfolgreichen Krisenbewältigung aber nicht auf das politische System ankommt. Auf was es stattdessen ankommt, warum die aktuelle Krise seiner Ansicht nach nicht mit der Finanzkrise zu vergleichen ist und ob die Corona-Pandemie die Staaten und Gesellschaften nachhaltig prägen wird, erläutert Zürn im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Für wen sind Virusinfektionen besonders gefährlich?
27.03.2020
Nicht für alle Menschen werden Virusinfektionen zum Problem, aber es gibt einige Gruppen, die besonders gefährdet sind. "Schwangere sind bei Virusinfektionen eine Hochrisikogruppe" – auch beim Coronavirus, sagt die Virologin Gülşah Gabriel vom Heinrich-Pette-Institut - Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie in Hamburg. Grund sei, dass das Immunsystem bei Schwangeren anders funktioniere. Was genau im Körper von Schwangeren das Problem ist und was man für Corona-Infektionen aus der Forschung an Grippe- und Zika-Viren ableiten kann, erklärt Gabriel im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Können Tiere COVID-19 bekommen oder übertragen?
26.03.2020
Das neue Coronavirus stammt zwar aus dem Tierreich, ist "nach gegenwärtigem Kenntnisstand" aber nicht gefährlich für Haustiere, sagt Heribert Hofer, Direktor des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung. Die Menschen müssen sich nach Ansicht des Experten darauf einstellen, dass die Übertragung von tierischen Viren auf den Menschen häufiger vorkommen werde. Warum das so ist, warum viele Krankheiten auf asiatischen Tiermärkten auf den Menschen übergehen und warum die genauen Übertragungswege noch nicht ausreichend erforscht sind, erklärt Wildtierexperte Hofer im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Was passiert in der Corona-Krise an den Börsen?
25.03.2020
In unsicheren Zeiten wie der Corona-Krise achteten Menschen eher darauf, was andere tun. Das ist ein Problem – sowohl an der Börse, als auch im Supermarkt, sagt Ökonom Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. In dieser Folge von "Tonspur Wissen" erklärt er, warum es auch für einen selbst schwierig sein kann, wenn andere an der Börse in Panik verfallen. Welche Lehren man aus der Finanzkrise für die Reaktion auf das Coronavirus ziehen kann und warum die bisherigen Maßnahmen der Politik in Deutschland nicht ausreichen werden, erklärt der Wirtschaftsexperte im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Was kann man aus früheren Pandemien lernen?
24.03.2020
Auch früher hat es schon Pandemien gegeben, einige davon haben im gesellschaftlichen Gedächtnis aber keine großen Spuren hinterlassen, sagt der Historiker Andreas Wirsching vom Institut für Zeitgeschichte in München. Er ist sich aber sicher, dass wir die Corona-Krise nicht vergessen werden, denn: "Eine Weltgesellschaft innerhalb weniger Wochen still zu legen, hat es in dieser Form noch nicht gegeben". Warum Wirsching denkt, dass die Gesellschaften früher mit tödlichen Bedrohungen allgemein gelassener umgehen konnten und welche Lehren wir aus vergangenen Pandemien ziehen können, erklärt der Historiker im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wie reagiert das Immunsystem auf das Coronavirus?
23.03.2020
"Die größte Gefahr ist der Atem anderer Menschen", sagt der Immunologe Andreas Radbruch vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum zur Ausbreitung des Coronavirus. Er warnt, auch junge Leute sollten eine Infektion nicht unterschätzen. Corona-Partys seien jedenfalls eine "ganz schlechte Idee". Radbruch fragt: "Würden Sie zu so einer Feier gehen, wenn Sie wüssten, dass jeder Fünfhundertste in einer Woche nicht mehr lebt?" Was genau das Coronavirus im Körper anrichten kann, welche Art der Medikamentensuche wahrscheinlich die schnellste wäre und was man aus Corona-Fällen in China und Australien lernen kann, erklärt er im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Wem gehören die Corona-Forschungsergebnisse?
20.03.2020
"Wir brauchen dringend einen Impfstoff gegen das Coronavirus", sagt Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft. Und er wird deutlich: "Forscher müssen sich in Krisen auch mal über Regeln hinwegsetzen" - allerdings in aller Transparenz und Verantwortung. Welche Regeln er dabei im Sinn hat, welche Bedeutung eine offene Wissenschaft für die Gesellschaft gerade angesichts einer globalen Krise hat und ob Unternehmen Forschungsergebnisse exklusiv zum Beispiel an Staaten verkaufen sollten, erklärt er im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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Was kann man gegen Corona-Angst tun?
19.03.2020
Berge von Toilettenpapier und Konserven sind momentan an vielen Supermarktkassen zu bestaunen. Diese Hamsterkäufe sind in Krisenzeiten aber eine ganz normale Reaktion, sagt Diplom-Psychologin Donya Gilan vom Leibniz-Institut für Resilienzforschung in Mainz. Allerdings ist es nicht die einzig mögliche Reaktion - und sie hat auch einen Nachteil. Welcher das ist, warum man sich dennoch an die aktuell geltenden Sicherheitsregeln halten sollte und mit welchen drei Tipps man gut durch die Krisenzeiten kommt, erklärt Donya Gilan im Gespräch mit Ursula Weidenfeld.
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Wie schlimm steht es um die Wirtschaft?
18.03.2020
Die Corona-Krise wird Deutschland nach Ansicht von Wirtschaftswissenschaftler Marcel Fratzscher härter treffen als die meisten anderen Länder. Alle Menschen im Land müssten die Lasten schultern, so der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung: Das Virus kenne kein Einkommen und keine Hautfarbe, sondern treffe Arme wie Reiche. Welche Gruppe die Folgen die Krise besonders schnell merken werden und um welches europäische Land sich Fratzscher große Sorgen macht, erklärt er im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld.
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