Das Speeddating mit der Wissenschaft

Mit Diamant lässt sich "Quantenlicht" erzeugen. In dem edlen Material sind nämlich einzelne Lichtquellen enthalten – ähnlich wie Atome –, die dafür sorgen, dass unsere Kommunikation nicht abgehört werden kann. Auch in Quantencomputern sollen sie eingesetzt werden. Damit wir diese Lichtquellen nutzen können, kühlen wir künstlichen Diamant auf extreme Temperaturen herunter – auf minus 269 Grad Celsius – und beschießen ihn dann mit einem Laser. Warum wir das alles machen? Einfach anmelden!

Mit der zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energien wie Sonnenlicht und Windkraft in Deutschland wird eine effiziente Speicherung dieser fluktuierend auftretenden Energieformen immer wichtiger. Für derart große Energiemengen von 4,5 bis 40 TWh bereits im Jahr 2020 kommt als (Langzeit-)Speicherform einzig die chemische Energiespeicherung als Wasserstoff, Methan oder auch in flüssigen Stoffen in Frage. Aus diesem Grund sind insbesondere Technologien zur Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Quellen, zur H2-Speicherung und zu dessen Rückwandlung in elektrische Energie notwendig.

Die Bundesregierung hat sich eine Reihe konkreter Ziele gesetzt, um die Energiewende voranzutreiben. Viele davon beziehen sich auf das Jahr 2030, in manchen Bereichen sind sie auch längerfristig bis zum Jahr 2045 formuliert. Die Ziele zu erreichen ist wichtig, um die deutschen Klimaschutzverpflichtungen einzuhalten. Zudem hat eine stärkere Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten im Kontext des russischen Angriffs auf die Ukraine noch einmal an Bedeutung gewonnen. Der Ampel-Monitor Energiewende erlaubt, die Ziele einzuordnen und die Entwicklungen am aktuellen Rand mit den notwendigen längerfristigen Entwicklungspfaden abzugleichen. Er stützt sich auf offene Daten und mittlerweile 19 Indikatoren aus den Bereichen erneuerbare Stromerzeugung, erneuerbare Wärme, Elektromobilität, Wasserstoff, Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen. Im Gespräch kann entweder ein Gesamtüberblick über den Ampelmonitor gegeben werden, oder einzelne Entwicklungen oder Indikatoren können vertieft diskutiert werden.

Energiespeicher und Batterien sind Teil unseres Alltags. Lithiumbatterien betreiben neuste Fahrzeuge, Smartphones und Roboter. Aber was steckt eigentlich in diesen immer kleiner werdenden Energiespeichern? Wie sicher sind Batterien und welche Alternativen gibt es zu den herkömmlichen Materialien? Das Ziel der Forschung ist ein ganzheitlicher Ansatz: ein Kreislauf zwischen Herstellung, Nutzung und Recycling. Bei dieser Suche nach passenden Lösungen ist die jeweilige Anforderung entscheidend. Muss es beispielsweise ein 1000 Kilometer-Reichweiten-Fahrzeug sein oder genügen auch 500 Kilometer bis zum nächsten Aufladen? Die aktuelle Herausforderung besteht darin, Energiespeicher zu entwickeln, die gleichermaßen effizient, bezahlbar und klimaneutral sind.

Für ein informiertes und zukunftsgerechtes Flächenmanagement – zwischen dem vielerorts akuten Ruf nach einer verstärkten Bereitstellung von Bauland einerseits und der Verminderung der Flächen-Neuinanspruchnahme als Ziel nachhaltiger Entwicklung andererseits – braucht es belastbare Grundlagendaten. Im Rahmen einer bundesweiten Baulandumfrage wurden deshalb aktuelle Daten und Informationen zu Baulandreserven und Innenentwicklungspotenzialen sowie zum Stand und zu Methoden der Baulanderfassung und -mobilisierung in deutschen Städten und Gemeinden erhoben. Auf dieser Grundlage lassen sich Wohnraumpotenziale abschätzen und Hinweise für eine zukünftige bedarfsgerechte und an Nachhaltigkeitszielen orientierte Flächenentwicklung ableiten.

"Alle finden‘s Scheiße, aber alle machen sie mit“ singt Sarah Lesch in ihrem Lied „Testament“. Ungefähr so könnte man beschreiben, wie wir als Menschheit sehenden Auges den Planeten ruinieren. Warum aber tun wir uns so schwer damit, einen Wandel zu nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweisen einzuleiten und wie können wir solche tiefgreifende Wandlungsprozesse (Transformationen) aktiv anstoßen und gestalten?

Mit Hilfe eines regionalen Materialkatasters lassen sich die in Gebäuden „steckenden“ Baumaterialien eines Stadt- oder Gemeindegebietes in Art und Menge bestimmen. Auf Grundlage eines Materialkatasters können zukünftige Mengen an Bauabfällen sowie mögliche Bedarfe an Baumaterialien abgeschätzt werden. Die Analyse ausgewählter Recyclingvarianten, z. B. die Nutzung von Betonabbruch für die Herstellung von Recyclingbeton, ermöglicht dabei unter Beachtung von Angebot und Nachfrage die Abschätzung künftig erreichbarer Recycling- und damit Ressourcenschonungspotenziale. Dazu werden typenbasiert die Mengen an Gebäuden in m³ Rauminhalt mit dazugehörigen Materialkennzahlen in Tonnen pro m³ Rauminhalt multipliziert. Gebäudemengen werden mit Geodaten und digitalen Stadtkarten ermittelt. Materialkennzahlen typischer Gebäude stellen wir auf unserer Internetseite (http://ioer-bdat.de/) zur Verfügung.

In recent years, there has been a growing momentum to address climate change at national, international and local levels. Reducing our greenhouse gas footprints from energy production and distribution is top on the list of priorities for achieving this. However, as large scale renewable energy projects, like solar parks and wind farms, have begun to gain momentum, they have raised concerns among environmentalists. These include the extraction of new minerals in far off locations, need for land and water and impacts on local biodiversity like birds and fishes. This raises the important question: how do we address climate change without continuing to impact nature?

Wie können wir die Dynamik der energetischen Gebäudesanierung im Wohngebäudebereich in Deutschland und global steigern um die Klimaziele noch zu erreichen? Welche Rolle spielen dabei die Akteure und vor allem die Haus- und Wohnungseigentümer? Können Einfamilienhausbesitzer*innen auf dem gleichen Wege motiviert werden wie Wohnungseigentümer*innen oder Wohnungsgenossenschaften? Diesen Fragen widmet sich das Projekt DEKASYS mit dem Ziel die komplexen Motivationsprozesse akteursbezogen mittels Modellierung und dynamische Simulation (Ansatz System Dynamics) aufzulösen und Wege zu finden, Akteure zum Handeln zu motivieren. Dieses Thema diskutiere ich gern mit Ihnen gemeinsam! Gern können Sie auch im Modellierungsprozess mitwirken!

Teslas Rolle als Wegbereiter der Elektrifizierung des privaten Automobils ist unbestritten. Kann Tesla darüber hinaus Auswirkungen auf die Verkehrswende haben? Denn Tesla ist viel eher ein Digitalkonzern, als ein reiner Autohersteller. Das von Tesla verfolgte Konzept eines Ökosystems rund um Fahrzeuge, Daten und Elektrizität geht weit über das klassische Geschäftsmodell der Automobilindustrie hinaus. Teslas Markteintritt kann als „disruptive Elektrifizierung“ beschrieben werden, die etablierte Machtverhältnisse und Geschäftsmodelle rund um das Automobil in Deutschland gehörig durcheinander bringen. Können die genannten Phänomene – digitalwirtschaftliche Ausrichtung, Aufbau eines Tesla-Ökosystems, disruptive Technologie-Innovation – im Zusammenspiel die Verkehrswende befördern?

Climate change is one of the major challenges facing humanity. At the moment, international cooperation falls short of the levels necessary to achieve safety. The reason for this failure are multiple and can be analysed through the lenses of Game Theory. There exists a variety of collective action problems in which individual cooperation is more or less rational and climate change is arguably one of the most difficult ones to tackle. I am available to talk on the physics of climate change, how this informs the nature of collective action, and how society may be brought closer to achieving the goal of containing the worst climate impacts.

I would be happy to try and answer in a simple way any questions regarding palaeobotany (fossil plants) and palaeoclimatology (past climate) to a general audience. I enjoy face to face interaction and can provide information on the origin and evolution of plants and the varying climatic conditions in which they evolved. I am particularly specialised in plant evolution through the last 66 million years (Cenozoic). I can also provide insights on the different applications of palaeobotany, and in particular of fossil pollen, including industrial applications.

Das Forschungsgebiet von Dorte Janussen umfasst die Vielfalt und Verbreitung sowie die Abstammungsgeschichte des Tierstamms Porifera (Schwämme), insbesondere in der Antarktis sowie in der Tiefsee allgemein. Es handelt sich um Grundlagenforschung, die für die wirtschaftliche  Nutzung der Schwämme, etwa in der Medizin, eine grundlegende Voraussetzung ist. Mehrfach hat Dorte Janussen an Tiefseeexpeditionen in die Antarktis bzw. ins Arktisches Ozean mit dem Forschungsschiff POLARSTERN teilgenommen.  Die Tiefsee ist der größte und am wenigsten bekannte Lebensraum der Erde. Schwämme spielen in der Tiefsee eine besondere Rolle.  Zum einen zeigt ihre Verbreitung, dass die Schwämme in der Tiefsee sehr erfolgreich, weil sehr anpassungsfähig, sind. Sie haben alternative Ernährungsstrategien entwickelt und sind unabhängig vom Licht. Schwämme sind der älteste fossil überlieferte Tierstamm der Erde und ihr Studium ermöglicht wichtige Erkenntnisse über die Entstehung und Evolution des tierischen Lebens auf unserem Planeten.

Insekten nehmen seit längerer Zeit dramatisch ab. Mittlerweile wissen wir, welche Ursachen dafür verantwortlich sind und was man machen müsste, um den insekten zu helfen.

Peatland ecosystems are one of the largest terrestrial carbon pools in the world. In peatlands (like in all other terrestrial ecosystems), soil organic carbon and total nitrogen are key components to better understand the dynamics of greenhouse gas emissions and climate change. This means that we need fast and cost-effective methods which allow us to continuously monitor and quantify soil organic carbon and nitrogen. However, how can scientists monitor those components? The answer is the use of sensors in the field or satellite images. These technologies can help to scale soil testing services to smallholder farmers in developing countries, and assess soil health for regenerative agriculture and soil carbon trading.

Wie schaffen wir den Wandel hin zu einer klimafreundlicheren Landwirtschaft? Und wie können wir landwirtschaftliche Betriebe darin unterstützen, widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu werden? Im Rahmen meiner Forschung in Deutschland und den USA habe ich mich mit landwirtschaftlichen Entscheidungsprozessen befasst, und wie sich der Klimawandel auf Biodiversität, Pflanzenproduktion und Nutztiere auf Weideflächen auswirkt. Am ZALF erforscht meine Gruppe Fragestellungen zu nachhaltiger Landwirtschaft im Reallabor, das heißt unter Praxisbedingungen auf dem Acker, in enger Zusammenarbeit mit Betrieben und vielen weiteren Akteuren. Das ist nicht immer unkompliziert, hat aber große Potentiale bei der Bearbeitung gesamtgesellschaftlicher Probleme wie der Klimakrise.

Konflikte darum, wie Flächen genutzt werden sollen – sogenannte Landnutzungskonflikte – gibt es nahezu überall. Mal laut und medienwirksam wie zuletzt beim Bau der Tesla Gigafactory in Grünheide, mal leise und unauffällig, wenn wieder einmal Ackerfläche für ein Neubaugebiet weichen muss. Sie alle können viel Frust verursachen und wichtige Projekte wie die Energiewende erheblich behindern. Wie können wir die vielen, oft gegensätzlichen Ansprüche an die Nutzung von Land miteinander in Einklang bringen? Wie kann ein geeigneter Umgang mit Landnutzungskonflikten aussehen? Warum eskalieren manche Konflikte, und können wir etwas dagegen tun? Und welche Rolle spielen Konflikte zwischen Stadt und Land? Diese oder weitere Fragen rund um Landnutzungskonflikte können im Gespräch diskutiert werden.

Grasslands cover over 40 percent of Earth’s terrestrial surface and represent almost two thirds of the world’s agricultural land area. These sites provide food for livestock and habitats for wildlife, they prevent soil erosion and capture large amounts of atmospheric carbon. In our research, we focus on grasslands with high groundwater levels, so called wet grasslands. They play an important role in improving air and water quality, and regulating floods. Unfortunately, wet grasslands have experienced at least 80 percent losses during the 20th century. Thus, wet grassland sites clearly need more attention. We employed a process-based model to reveal the complicated dynamics for water and nutrients between soils, plants and atmosphere. The more that we know, the better we can help to preserve wet grasslands!

Die Mikroplastik-Debatte führt in der Öffentlichkeit oftmals zu einer kategorischen Ablehnung von Kunststoffen aufgrund der nicht bestreitbaren Negativfolgen für unsere Umwelt. Während der Einsatz von Kunststoffen in Wegwerfprodukten und Verpackungen problematisch ist, da die Entsorgung oft zu einer unkontrollierbaren Freisetzung in die Natur führt, können technische Kunststoffe langfristig haltbar gemacht und in Recyclingkreisläufe eingebettet werden. Am Beispiel von Verkapselungsfolien für flexible Photovoltaik-Module möchte ich mit Ihnen in Dialog treten und zeigen, welches Potential die dafür verwendeten Polymerwerkstoffe bieten und wie sich ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit vereinbaren lassen.

The microplastic debate often leads to a categorical rejection of plastics in the public due to the undeniable negative consequences for our environment. While the use of plastics in disposable products and packaging is problematic because disposal often leads to uncontrollable release into nature, engineering plastics can be made durable in the long term and embedded in recycling cycles. Using the example of encapsulation films for flexible photovoltaic modules, I would like to enter into a dialog with you and show what potential the polymer materials used for this purpose offer and how ecological and economic sustainability can be reconciled.

In den letzten Jahren haben membranbasierte Filtrationssysteme für zahlreiche Anwendungen an Bedeutung gewonnen, z. B. in der Wasseraufbereitung, der Getränkeherstellung und anderen industriellen Filtrationsprozessen. Die Entwicklung katalytisch aktiver Membranoberflächen erlaubt den gleichzeitigen Einsatz als traditionelle Filter und zur Reduzierung von Mikroschadstoffen (z.B. Arzneimittelrückstände, Pestizide, Mikro- und Nanoplastik) im zu filtrierenden Wasser. Zu diesem Zweck werden polymere Mikrofiltrationsmembranen mit Photokatalysatoren, Photosensibilisatoren oder Enzymen funktionalisiert und in verschiedenen Anwendungen erprobt. Der Einsatz solcher Systeme für die Entfernung von Mikroschadstoffen in einer vierten Reinigungsstufe soll das Ziel der Entwicklungen sein.

Seit 2007 betreibt die Abteilung Kognitive Ethologie des Deutschen Primatenzentrums – Leibniz-Institut für Primatenforschung die Feldstation „Simenti“ im Senegal. Julia Fischer und ihr Team untersuchen dort Guineapaviane, eine Affenart, über die zuvor nur wenig bekannt war. Was zeichnet diese Affenart aus und warum sind Paviane ein spannendes Modell für das Verständnis der Evolution von Sozialsystemen? Was haben wir über den Zusammenhang zwischen der Gesellschaftsform, der Kommunikation und Intelligenz der Tiere gelernt? Und welche Herausforderungen und Chancen bietet die primatologische Feldforschung in Afrika? Julia Fischer, Professorin an der Universität Göttingen und Leiterin der Abteilung Kognitive Ethologie freut sich darauf, diese und andere Fragen mit Ihnen zu diskutieren.

Pflanzen nehmen ihren wichtigsten Baustein – den Kohlenstoff – mit den Blättern aus der Luft und andere Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor über ihre Wurzeln aus dem Boden auf. Dabei verfolgen sie unterschiedliche Strategien: Manche Arten konstruieren ihre Organe schnell und „kostengünstig“, andere investieren lieber in „teure“, dafür langlebige Strukturen. Unterirdisch gibt es eine weitere, einzigartige Strategie: die Zusammenarbeit mit Partnern, den Mykorrhizapilzen. Diese liefern der Pflanze Nährstoffe im Tausch gegen Kohlenstoff. Pflanzen haben dafür im Laufe der Evolution die Struktur ihrer Wurzeln unterschiedlich angepasst und „investieren“ ihren Kohlenstoff entweder in den Handelspartner Pilz nach dem Prinzip des „outsourcing“, oder verfolgen eher eine „do-it-yourself“-Strategie.

Meeresschnecken, Muscheln und Seeigel: An der Pazifikküste Lateinamerikas findet man diese Tiere nicht nur unter der Wasseroberfläche, sondern häufig auch auf den Tellern der Menschen. Welche Rolle die Kleinfischerei und Aquakultur, sowie Meeresschutzgebiete und der Mensch für die nachhaltige Nutzung dieser Meerestiere spielen, wollen wir in diesem Gespräch herausfinden. Ich freue mich besonders über junge Teilnehmende aus der nächsten Generation der Meeresforscher:innen.

Der vor gut einem Jahrzehnt geprägte Begriff 'Blue Carbon' ist auf der Suche nach Lösungen für unser Klimaproblem zu einem Zauberwort des Klimaschutzes geworden. Er hat den Küstenökosystemen, die wichtige natürliche Kohlenstoffsenken sind, zu weltweiter Aufmerksamkeit in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft verholfen. Die Forschungsanstrengungen haben sich vervielfacht und "Blue Carbon" ist heutzutage gewissermaßen eine Währung in Politik und Gesellschaft. Aber was ist denn eigentlich dieser geheimnisvolle "blaue Kohlenstoff" und kann er wirklich unser Klima retten? Und was hat er mit Biodiversität und den Nachhaltigkeitszielen zu tun?

The term 'Blue Carbon', coined more than a decade ago, has become a magic word in climate protection in the search for solutions to our climate problem. It has brought coastal ecosystems, which are important natural carbon sinks, to global attention in science, politics and society. Research efforts have multiplied and 'Blue Carbon' is nowadays, to a certain extent, a currency in politics and society. But what is this mysterious "blue carbon" and can it really save our climate? And what does it have to do with biodiversity and the Sustainable Development Goals?

Viele Wissenschaftler*innen halten Neugier für eine zentrale Persönlichkeitseigenschaft und entsprechend wurde viel unternommen, um die Neugier umfassend zu beschreiben. Leitend sind dabei folgende Fragen: Welche Arten von Neugier gibt es? Auf welche Weisen kann ich neugierig sein und welche positiven Effekte von Neugier hat die Forschung bis jetzt gefunden? Welche Rolle spielt Neugier für die Digitalisierung? Ich freue mich, mit Interessierten zu diesen und anderen Fragen rund um die menschliche Neugier ins Gespräch zu kommen, und Aspekte aus der wissenschaftlichen Literatur und meiner eigenen Forschung beizusteuern.

Immer wieder hat es in der Geschichte unseres Planeten Massenaussterben gegeben, bei denen große Teile der Tier- und Pflanzenarten ausgestorben sind. Was waren die Gründe für Massenaussterben in der Erdgeschichte? Was lässt sich daraus lernen?

Auf der Nordsee herrscht sehr viel Schiffsverkehr. Sie zählt zu den am stärksten befahrenen Meeren der Welt. In Zukunft wird die Nordsee voraussichtlich noch belebter werden, da beispielweise mehr Offshore-Windparks gebaut werden, um die nationalen und internationalen Klimaziele zu erreichen. Diese sozio-ökonomischen Entwicklungen haben negative Auswirkungen auf die einzige heimische Walart in der Nordsee: den Schweinswal, die kleinste und häufigste Walart in deutschen Gewässern.

Im Gespräch spreche ich darüber, wie sich menschliche Nutzungen in der Nordsee auf die Ökologie und die Wanderung der Schweinswale auswirkt, welche Maßnahmen es zum Schutz der Tiere gibt und wie ein dynamischer Meeresschutzgebietsansatz den Schweinswal auf seinen Wanderungen wirksam schützen kann – insbesondere im Hinblick auf Klimawandel, Fischereidruck und sich verändernde Umweltbedingungen.

Ein Liter Urin wird mit bis zu 15 Litern Trinkwasser weggespült. Neben dem hohen Wasserverbrauch gehen dadurch Nährstoffe verloren. Circa 80 % der Nährstoffe im kommunalen Abwasser stammen aus Fäkalien. Inspiriert von Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft ist es die Vision des Forschungsvorhabens zirkulierBAR Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff, die der Umwelt durch Anbau und Verzehr von Lebensmitteln entnommen wurden, wieder der Landwirtschaft zurückzuführen. zirkulierBAR entwickelt in der Region Barnim-Eberswalde ein innovatives Aufbereitungssystem, um aus in Trockentoiletten gesammelten Ressourcen, qualitativ hochwertige, hygienisch unbedenkliche und rechtlich akzeptierte Recyclingdünger herzustellen. Damit können Wasser und Energie gespart, Ressourcen geschont und synthetische Dünger ersetzt werden.

Wohnen wird häufig aus Perspektive der Nutzenden betrachtet: Wohnwünsche und Lebensentwürfe stehen im Mittelpunkt. Daneben gibt es aber noch ganz andere Blickwinkel auf das Wohnen, wie z. B. Nachhaltigkeit, Enkelgerechtigkeit und der sparsame Umgang mit der wertvollen Ressource Boden. Über dieses Spannungsfeld zwischen Ansprüchen der Nutzer einerseits und dem notwendigen Flächensparen andererseits in angespannten Stadtregionen aber auch in peripheren, ländlichen Räumen möchte ich mit Ihnen ins Gespräch kommen.

Menschen haben bereits einen massiven Fußabdruck im globalen Erdsystem hinterlassen und entfernen sich mit der fortschreitenden Urbanisierung und Technologisierung weiter von der Natur. Der Soziologe Hartmut Rosa spricht in diesem Zusammenhang davon, dass wir uns in einer stummen Beziehung mit der Welt, der Natur und uns selbst befinden. In meiner Doktorarbeit gehe ich der Frage nach, wie sich Menschen wieder mit Natur – ihrer eigenen und der nicht-menschlichen – verbinden können, um Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit anzustoßen. Die Grundlage hierfür bildet Hartmut Rosas Resonanztheorie, die er 2016 veröffentlicht hat. Besonders wichtig erscheint es mir, nach innen zu schauen und die uns leitende Weltanschauungen genauer zu betrachten. Hierbei lerne ich Vieles von indigenen Kulturen, für welche Spiritualität in ihrer Beziehung zur Natur eine bedeutsame Rolle spielt.

How can web platforms and/or mobile applications help neighbourhoods, especially under-resourced neighbourhoods plan for climate change adaptation? I am currently working on a platform that will provide actionable climate information, suggest different adaptation measures suitable for the neighbourhood, based on their built environment, local climate, and sociopolitical conditions. Users can choose from a portfolio of adaptation measures based on its predicted effect on their built-environment, cost-effectiveness analysis and list of various concerned government/non-government agencies that can be contacted for implementation support. Therefore, the platform/mobile application (called HtHt) will be a tool to help you and your neighbourhood to help yourselve in developing their adaptive capacities and facilitate resilience towards various climate change related issues.

In den letzten zwei Jahrzehnten wurde in nahezu allen ostdeutschen Kommunen der Stadtumbau vorangetrieben. Vor allem in den randstädtischen Plattenbausiedlungen war der Wohnungs- und Infrastrukturbestand an sinkende Bevölkerungszahlen anzupassen. Die Siedlungen stehen noch immer vor erheblichen Herausforderungen. Nicht zuletzt durch die Zuwanderung von Geflüchteten erfahren die Stadtumbaugebiete nun wieder einen verstärkten Zuzug vornehmlich einkommensschwacher Haushalte. Plötzlich geht es nicht mehr um Rückbau, sondern um neue Anforderungen an die Wohnraumversorgung, die Infrastrukturausstattung und die Gestaltung und Nutzung des öffentlichen Raums und der Grünflächen.

The over-exploitation of land, in combination with climate change, is taking its toll on Europe’s biodiversity and affecting the functioning of ecosystems. Despite monitoring and conservation efforts, mitigation of the extinction risk remains limited, due to the high cost of technologies and the lack of interdisciplinarity and interaction between research and practice. My research aims at providing an applied predictive model of species extinction risk. I mainly focus on endemic European medicinal plants that are highly threatened. I combine advanced gene sequencing technologies with satellite observations to quantify species genomic erosion in response to land-use and climate change.

Künstliche Intelligenz (KI) wird in vielen Bereichen eingesetzt. Die Anwendungsgebiete können dabei von Medizin über den Aktienmarkt bis hin zur zielgerichteten Werbung sehr unterschiedlich sein. Trotz der breiten Anwendung ist vielen Leute gar nicht klar, was KI eigentlich bedeutet oder wie diese funktioniert. In einigen Fällen kann das schon zu Unbehagen und Ablehnung dieser Technik führen.

Auch in der Wildtierforschung findet KI immer mehr Einsatzgebiete. Zum einen liegt das an zusehends größer werdenden Datenmengen, bei dessen Bearbeitung KI helfen kann. Zum anderen werden auch mehr neue Arten von Daten erhoben, die sich nur schwer durch Menschen bearbeiten lassen. Ich möchte verschiedene Anwendungsgebiete von KI in der Wildtierforschung aufzeigen und den Nutzen für die Wildtierforschung, aber auch den angewandten Naturschutz darstellen. Der Fokus wird dabei auf ökologischen Fragestellungen liegen.

In meinem Forschungsprojekt gehe ich verschiedenen Fragestellungen zu Eichhörnchen nach: Wie geht es den Berliner Eichhörnchen gesundheitlich und wie viele gibt es? Wie bewegen sie sich in der Stadt und auf welche Barrieren treffen sie? Wie ernähren sich die Eichhörnchen und wie viel trägt die menschliche Zufütterung zur Ernährung bei? Zuletzt möchten wir untersuchen, wie sich Eichhörnchen vom Verhalten her an das Leben in der Stadt anpassen. Hierfür fangen wir Eichhörnchen auf verschiedenen Flächen in Berlin und untersuchen sie. Dabei kommen natürlich auch viele weitere Fragen auf, z.B. zum Tagesverlauf, zu bestehenden Gefahren in der Stadt oder wie die Wildtierforschung in der Stadt überhaupt abläuft. Über diese und weitere für Sie interessante Themen können wir gern sprechen.

Coral reefs are seen as the canaries in the climate coal mine. Reports about their degradation are increasing each year. Does this mean that the most biodiverse marine ecosystem on the planet will disappear in a few years? What is the current situation of reefs, what is their role for humans, and what does their degradation mean for them? What can humans do about that, both in the tropics and here in Germany?

Alexandre’s research aims at understanding why life history traits (e.g. lifespan & fecundity) and behaviours (e.g. mate choice & migration) vary between individuals. He addresses this question in several emblematic mammals, including humans, spotted hyenas, and Asian elephants, as well as in several bats, birds and even plants. He relies on data collected by his colleagues and specialises in using complex statistical methods and computer programming to find ways to measure with precision things that escape direct observations. Examples include: the estimation of life expectancy in long-lived individuals observed for a few years only; the determination of the origin location in migratory animals captured far from their birth place; the twinning propensity of individuals that may or may not have had twins and many other intriguing cases.

I would be happy to talk about topics related with evolution and biodiversity. In particular, how new species are formed and how they are distributed across space. I focus my research on spiders and other invertebrates present on volcanic islands and the continents of the Southern Hemisphere. So, we can base our conversations in many examples related to those species and on that region. But, of course, we can broaden the conversation to other species and parts of the world! Biodiversity discovery and the understanding of these processes are key in the current Climate Change scenario.

I would be also happy to discuss the research process itself. We can talk about what is necessary to organize a field expedition, the curatorial work on museum collections, application of molecular biology techniques on the laboratory, parallel computing on remote servers for data analysis or the scientific peer review process.

Well over a trillion different bacteria live in our gut to make up our microbiota. This microbiota is like a forest with a complex ecosystem, and it plays very important role in our health, helping us digest our food and helping our immune system. Some "good" bacteria help shape a healthy immune system so that it can effectively fight diseases. However, there are also "bad" bacteria which can assist in development of an unhealthy immune system that not only tries to fight harmful bacteria, but also harms our own body in the process. So, if we have these good and bad bacteria, what really makes a good or bad microbiota?

Four well-defined groups of genetic diseases in human can now be recognized related to intracellular organelle failure are impaired: lysosomal storage diseases, mitochondrial disorders, endoplasmic reticulum storage diseases, and peroxisomal diseases.

How can we currently deal with these genetic disorders? Would it be possible to build artificial organelles and can integrated with living cells? What are we already able to imitate biological reactions and microenvironments related to cell organelles?

The scientific community is able to build catalytically active nanoscopic compartments capable of replacing damaged enzymes and regulating other biological reactions, however, there is still a long way to go to obtain these sophisticated cellular nano-implants with all the required features.

The current globalized food system emits one third of the total CO2-emissions. At the same time it is affected by the impacts of climate change and international disruptions like the Covid-19 crisis and geopolitical situations like the war in Ukraine. Thus, it is urgent to transform our food system into a resilient one. By creating agroecology-based food networks we can contribute to the regionalization of the food system and make it more environmentally sustainable and socially just. These initiatives are already a reality, e. g. the LebensMittelPunkte (or “food hubs”) in Berlin linked to SoLaWi (or “CSA”) farms in Brandenburg. Within the EU FoodSHIFT2030 project, we assess how these alternative food networks work, their socio-ecological impacts, and how to scale them in order to transform the entire food system.

Unser Immunsystem hat die Aufgabe, uns vor Krankheitserregern zu schützen. In einigen Menschen jedoch wendet sich unser Abwehrsystem fälschlicherweise gegen den eigenen Körper und richtet dauerhaften Schaden an. Wie kommt es zu solchen fehlgesteuerten Reaktionen? Und was können wir dagegen tun?

Our immune system is supposed to protect us from pathogens. In some people, however, their defense mechanisms wrongfully attack their own bodies, causing considerable damage. What causes such misdirected reactions? And what can we do to stop them?

Wie sich ein Lebensmittel im Mund anfühlt, spielt eine wichtige Rolle für dessen Wohlgeschmack und Verbraucherakzeptanz. So sollte z. B. ein Joghurt eine cremige Konsistenz aufweisen, damit er lecker schmeckt. Dies lässt sich jedoch kaum erreichen, wenn er nicht viel Fett enthält. Um neue Wege zu finden, die das Mundgefühl fettarmer Milchprodukte verbessern, nutzt Dr. Melanie Köhler ein sogenanntes Rasterkraftmikroskop (Atomic Force Microscope). Mit diesem erforscht sie auf molekularer Ebene die Funktionsweise von Mechanorezeptoren und Lebensmittelinhaltsstoffen, die das typische Mundgefühl eines Nahrungsmittels mitbestimmen. Wozu sich das Mikroskop noch nutzen lässt, z. B. um die Bindung eines Virus an eine Wirtszelle zu untersuchen, erklärt Dr. Köhler gern im persönlichen Gespräch.

Dr. Stephanie Frank erforscht Geruchsstoffe, die das Aroma von Lebensmitteln prägen. Ihre Forschung hilft nicht nur kleinen und mittelständischen Unternehmen, sondern trägt auch zum Verbraucherschutz bei. So fand die Stiftung Warentest vor einigen Jahren in Getränken mit Kirschgeschmack gesundheitsgefährdendes Benzol. Doch wie war die Substanz in die Getränke gelangt? War Benzaldehyd als wesentliche Komponente des Kirscharomas die Quelle? Und wenn ja, wie ließe sich das Problem beheben? Eine Studie, an der die Lebensmittelchemikerin maßgeblich beteiligt war, beantwortet heute diese Fragen. Sie zeigt auf, dass man Kirscharoma (Benzaldehyd) von der Produktion bis zum Verkauf unbedingt vor Licht schützen sollte, damit kein Benzol entsteht, das später in Produkte gelangen kann.

Das umständlich klingende Kürzel CRISPR/Cas steht für ein 2012 erstmals beschriebenes Verfahren, um DNA-Bausteine im Erbgut zu verändern. Dabei können Wissenschaftler*innen so präzise sein, wie nie zuvor. Obwohl sie aus Bakterien stammt, funktioniert die „Gen-Schere“ in nahezu allen lebenden Zellen und Organismen. Wie kann man genetisch modifizierte Zellen mit Hilfe der CRISPR/Cas-Technologie herstellen? Und welche Anwendung findet die neue Technologie am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)?

Derzeit wird ein großer Teil der Menschen mit Demenz zu Hause versorgt. Die ambulante Pflege stößt jedoch bei Fortschreiten der Erkrankung an Grenzen. Auch der demografische Wandel und die Veränderung traditioneller Lebensformen führen dazu, dass immer mehr ältere Menschen ohne familiäre Unterstützung leben müssen. Ziel dieses Projekts ist es, neue Konzepte von Wohn- und Betreuungsarrangements für Menschen mit mittelgradiger Demenz zu untersuchen und zu diesem Zweck die Vorlieben der Allgemeinbevölkerung ab 50 Jahren sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum zu erheben. Hierzu werden Literaturrecherchen, Fokusgruppen und Befragungen in städtischen und ländlichen Regionen in Nordrhein-Westfalen durchgeführt.

Morgens essen wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann? Was ist dran an diesem Sprichwort? Ist es nicht nur wichtig, was, wie viel und wie oft man isst, sondern auch zu welcher Uhrzeit? Sollte man zum Abendessen lieber auf Kohlenhydrate verzichten und muss ich unbedingt frühstücken? Diese und weitere Fragen zum Thema „Ernährung und innere Uhr“ beantwortet die Stoffwechselexpertin Dr. Olga Ramich.

Dopamin spielt eine wichtige Rolle in grundlegenden Funktionen des menschlichen Gehirns. Dopamin hat zum Beispiel einen Einfluss auf die Neuroplastizität des Gehirns, das heißt, auf die Fähigkeit unseres Gehirns, sich bei Bedarf anzupassen und umzustrukturieren. Ohne Neuroplastizität wären keine Lernprozesse möglich. Ich schaue mir in meiner Doktorarbeit an, wie Dopamin die Mechanismen hinter Neuroplastizität beeinflusst. Dafür nutze ich u.a. eine Methode namens transkranielle Magnetstimulation, bei der kurze elektrische Pulse mithilfe einer Magnetspule ins Gehirn geleitet werden. Durch diese Methode kann es zu kurzfristigen, plastischen Veränderungen im Gehirn kommen. Ich untersuche dann, wie Dopamin diese Veränderungen beeinflusst, also zum Beispiel verstärkt oder verlängert.

Ein Mangel an Bildung gilt als stärkster Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz im Alter, der durch Sozialpolitik beeinflusst werden kann. Allerdings ist wenig über weitere Risikofaktoren aus der frühen Kindheit bekannt. Ziel unseres Forschungsprojektes ist es, ursächliche Zusammenhänge zwischen Demenz und der frühkindlichen Phase und Schulbildung zu finden. Wir nutzen dafür umfangreiche schwedische Registerdaten: Von sozialen Bedingungen vor und während der Geburt, über die Schulzeit bis zur Gesundheit im hohen Alter. Unser besonderes Interesse gilt dabei Änderungen im schwedischen Bildungs- und Gesundheitssystems während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in sehr kurzer Zeit zu sehr unterschiedlichen Lebensbedingungen während der Kindheit führten.

Wir alle sind dem Einfluss von Dopamin unterlegen – jederzeit: Wir beißen in ein Stück Kuchen oder gönnen uns den langersehnten Urlaub… Diese Dinge haben etwas gemeinsam: die Ausschüttung von Dopamin im Gehirn. Aber was genau sind die Folgen? Unsere Gefühle, Motivation, Leistungsfähigkeit ... Vieles wird beeinflusst. So wundert es nicht, dass auch Menschen mit psychischen Erkrankungen häufig veränderte Dopaminwerte haben.

In meinem PhD Projekt arbeite ich in der Neuroimmunologie, wo wir die Zusammenhänge von Dopamin mit Krankheiten des Immunsystems untersuchen. Dabei konzentrieren wir uns auf rheumatische Erkrankungen, die unter chronische Autoimmunerkrankungen fallen. Wir untersuchen, ob Dopamin das Krankheitsbild beeinflussen kann und wir diese Erkenntnisse therapeutisch nutzen können.

Zellen sind kleinste lebende Einheiten in Organismen - aber wie sind sie entstanden? Gab es in der Evolution einfache Vorläufer-Zellen und könnte man diese nachbauen, um etwas über die Entstehung des Lebens zu lernen und sogar Ersatzmodelle für lebende Zellen zu schaffen?

An der Schnittstelle von Biologie, Chemie und Ingenieurwissenschaften entwickeln Forscher*innen aus synthetischen Modulen biologische Systeme, die nicht in der Natur vorkommen, jedoch auf deren Prinzipien basieren. Künstliche Zellen könnten so entstehen, die in Struktur und Funktionen lebenden Zellen ähneln, und durch ihre Robustheit und Einfachheit die Synthese eigentlich zelltoxischer Wirkstoffe ermöglichen, als Ersatz für Tierexperimente dienen, oder als Modell, um die Ursprünge zellulären Lebens aufzuklären.

Das 21. Jh. scheint bisher eines der Krisen und Herausforderungen zu sein, sowohl gesellschaftlich als auch ökologisch, die bewältigt werden wollen. Bewältigung meint aber nicht nur Problemlösung im technischen, politischen oder ökonomischen Sinne, sondern auch die individuellen und kollektiven resilienten Reaktionen darauf. Da Menschen aber nicht einfach resilient sind – oder eben nicht – stellt sich die Frage, wie sich Resilienz und Widerständigkeit von Menschen entwickelt und entwickelt hat. Dafür ist aber nicht nur ein psychologischer oder sozialwissenschaftlicher Blick auf heutige und zukünftige Erscheinungsformen von Resilienz wichtig, denn Resilienz spielt sich nicht nur im Kopf oder Körper ab. Vielmehr braucht es ebenso einen archäologischen Blick, da hier die Kompetenz für vergangene resiliente Praktiken als auch die Beteiligung materieller Objekte aufeinandertrifft. Wie dies aber untersucht wird und ob sich daraus neue Erkenntnisse ergeben, wollen wir gemeinsam beantworten.

Rapid and reliable diagnosis of diseases is an indispensable part of medical practices. While recent developments in molecular diagnostics have given us accurate and clinically relevant solutions, they are limited to laboratories with world-class infrastructure. Research groups worldwide are working toward developing innovative solutions for the early diagnosis of infectious diseases in a timely, cost-effective manner and under limited resources. DNA nanotechnology focuses on DNA as a programmable building block as the most amenable material available today for exploring and establishing the foundations of this rising discipline. By integrating concepts of DNA Nanotechnology with synthetic chemistry, and molecular bioengineering, we aim to create programmable and robust DNA-based material platforms to simplify molecular diagnostics and make them affordable

Senioren haben häufig geringere Konzentrationen von Mikronährstoffen im Blut, die aus einer verringerten Aufnahme im Dünndarm resultieren können. In einem aktuellen Forschungsprojekt untersuchen wir daher die Bioverfügbarkeit der Mikronährstoffe Lycopin (roter Farbstoff in Tomaten) und Beta-Carotin (orangener Farbstoff in Möhren) bei älteren Menschen im Vergleich zu jungen Personen. Dabei setzen wir neben Blutuntersuchungen u.a. einen Sensor ein, der über eine Hautmessung am Zeigefinger ermittelt, ob die Studienteilnehmenden regelmäßig Obst und Gemüse essen.

Brassica-Gemüse wie Brokkoli und Kohl enthalten verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, darunter Glucosinolate, die für das Aroma der Gemüse wesentlich sind. Glucosinolate sind Vorstufen von vor Krebs-schützenden Isothiocyanaten. Diese werden enzymatisch (z.B. beim Schneiden) gebildet. Oft entstehen jedoch anstelle der Isothiocyanate andere Stoffe, wie Nitrile, die weniger gesundheitlichen Nutzen haben. Die Zubereitung dieser Gemüse hat dabei einen entscheidenden Einfluss auf Glucosinolate und ihre Abbauprodukte. So kann man durch geeignete Zubereitungsbedingungen die Bildung von Isothiocyanaten erhöhen und so die Gemüse gesünder machen. Aber auch die Jahreszeit wirkt sich darauf aus, ob Isothiocyanate oder Nitrile gebildet werden können und somit auf die gesundheitsfördernden Eigenschaften. Diese und weitere Strategien zur Erhöhung des gesundheitlichen Nutzens dieser Gemüse können diskutiert werden.

Die Notwendigkeit von Veränderungen in der Lebensmittelproduktion und der Landwirtschaft aufgrund der Folgen des Klimawandels wird immer wichtiger. Viele junge Menschen fordern einen Wandel durch Politik und Wirtschaft, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Durch die Erforschung alternativer Ressourcen und Entwicklung neuartiger Lebensmittel können wir einen positiven Beitrag zum Wandel leisten. Was für Lebensmittel werden wir in Zukunft essen? Wie und wo werden diese Nahrungsmittel produziert? Diese wesentlichen Fragen stellen wir uns im Projekt food4future und ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen.

Wie kann sensorische Information aus Prothesen fühlbar gemacht werden? Verändern Therapien die Karten / Netzwerke im Kopf? Kann ein Neurofeedback-Training das Schmerzempfinden beeinflussen? Diese Fragen gehen wir in der Grundlagenforschung mittels Magnetresonanztomographie (MRT) nach, die einzigartige Einblicke in die Struktur und die Funktion des Gehirns erlaubt. Und das nicht nur innerhalb einzelner Hirnareale, sondern auch in deren Zusammenarbeit als Netzwerke. Dies ermöglicht z.B. die grundlegende Kartierung der sensorischen Areale im Individuum und die Erforschung der weiteren Informationsverarbeitung in neuronalen Netzwerken, die kognitive / emotionale Aspekte einschließen. Aus den Ergebnissen - was ist verlässlich und adäquat beschreibbar - ergeben sich die obigen Anwendungen. Und das Gehirn von Carl Friedrich Gauss? Lassen Sie sich überraschen...

In den letzten Jahren begann die Forschung, sich mit Unterschieden im Immunsystem zwischen den Geschlechtern zu beschäftigen. Infektionserkrankungen verlaufen bei Männern stärker, zudem entwickeln Männer häufiger solide Tumore, während Autoimmunerkrankungen eher bei Frauen auftreten. Außerdem können unterschiedliche Immunreaktionen zwischen den Geschlechtern nach Impfungen beobachtet werden. Diese Unterschiede werden u.a. von Faktoren wie den Chromosomen und Sexualhormonen beeinflusst. 

Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede zeigen sich auch bei Infektionen mit dem Parasiten Entamoeba histolytica, dem Erreger der Amöbiasis. Am BNITM wurde ein Modellsystem dieser Erkrankung etabliert, welches es uns ermöglicht die immunologischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern genauer zu untersuchen, um zukünftig personalisierte Therapien zu entwickeln.

Resilienzforschung sucht nach den Faktoren, die der Anpassungsfähigkeit und dem Durchhaltvermögen von Menschen förderlich sind. Der Umgang mit Tod und Sterben ist dabei ein Härtetest für die individuelle Resilienzfähigkeit.

Meine Forschung fragt danach, wie in der Frühen Neuzeit mit den Gefahren des Lebens umgegangen worden ist und welche Aspekte für wichtig und hilfreich gehalten wurden. Ich habe mich vor allem mit europäischen Leichenpredigten aus dem 17. und 18. Jahrhundert beschäftigt. In diesen Quellen wird eine ganze Reihe von normativen Vorstellungen und Einzelbeobachtungen geteilt, die für die Vorgeschichte der Resilienz von Bedeutung sind. Die historischen Antworten auf diese Fragen bringe ich in das gegenwärtige Nachdenken über Resilienz ein.

Eine Allergie ist eine Reaktion unseres Immunsystems auf bestimmte Stoffe (Allergene) aus der Umwelt. Besonders in westlichen Industrienationen ist die steigende Prävalenz allergischer Erkrankungen gut dokumentiert. Wie Allergien auf der Grundlage von basophilen Granulozyten aus dem Blut diagnostiziert werden können, welche Schwierigkeiten es dabei gibt und welche Ursachen aktuell diskutiert werden, warum in einigen Erdteilen Allergien immer häufiger werden, sind einige der Fragen, mit denen ich mich beschäftige und die ich gerne diskutiere.

Measuring brain activity in children and infants can be a challenge. We have to make sure that our participants feel comfortable, and in our lab we have become experts in this over the past years. In our conversation we can talk about the different ways that we measure brain activity, how we design our experiments and laboratory especially for children, how we deal with children suffering from developmental obstacles like ADHD, and anything else that comes to mind! Apart from that, of course I would be happy to talk about my specific projects, where I study brain activity related to predictions in adults and children. These predictions are believed to play an important role in learning and developmental processes. In order to study this I use electroencephalography (EEG), magnetoencephalography (MEG), and pupil dilation measures. I am looking forward to seeing you!

Die in Deutschland laufenden drei großen öffentlich geförderten Projekte zur klinischen Bakteriophagen-Anwendung mit jeweils verschiedenen Schwerpunkten und Partnern unter Beteiligung des Leibniz-Instituts DSMZ GmbH werden dargestellt: Phage4Cure ist eine systematische klinische Studie (Ziel: Bronchiektasen, klinischer Partner: Charité/CRO GmbH, Berlin, Förderung: BMBF); PhagoFlow zeigt die individuelle Anwendung magistraler Phagenzubereitungen (Ziel: Wunden/Extremitäten, klinischer Partner: Bundeswehrkrankenhaus Berlin, Förderung: Gemeinsamer Bundesausschuss); EVREA-Phage ist ein translationales präklinisches Projekt für nachfolgende Anwendung in einer klinischen Studie (Ziel: immunsupprimierte Patient*innen, klinische Partner: UKE Hamburg und DZIF-Kliniken, Förderung: DZIF).

Mein wissenschaftliches Interesse liegt in der Erforschung der kontinuierlichen Veränderung von Gehirnzuständen. Bei Nagetieren wurde bisher untersucht, wie unterschiedliche Zustände, wie Ruhe oder Laufen, spezifische Gehirnantworten und Wahrnehmung verändern. Da Menschen detailliert Auskunft geben können, welche Dinge sie bewusst wahrnehmen, kann man bei ihnen weitere Ruhezustände unterscheiden. Beim sogenannte Mind-wandering (MW) beginnen wir, obwohl wir eigentlich mit einer anderen Aufgabe befasst sind, mit den Gedanken abzuwandern und persönliche Erinnerungen abzurufen. Wir machen uns in unserer Arbeitsgruppe auf die Spur, die neuronalen Mechanismen, die zum MW führen, zu erkunden. Dabei schauen wir vor allem wie häufig MW auftritt und wie es unsere Wahrnehmung verändert.

Antibiotika gelten seit ihrer ersten Entdeckung und Anwendung als Wunderwaffe der Medizin. Über die Jahre haben sich aber gegen viele der verwendeten Antibiotika Resistenzen entwickelt, während zeitgleich immer weniger neue antibiotisch wirksame Substanzen gefunden werden. Eine Herausforderung bei der Suche nach neuen Wirkstoffen stellt die hohe Wiederfindungsrate bereits bekannter Substanzen dar, was v.A. in der Anwendung konservativer Screening-Strategien begründet liegt. Die Zunahme an Wirkstoff-assoziierten digitalen Daten eröffnet neue Möglichkeiten nach bioaktiven Substanzen zu suchen. Was ist derzeit möglich bzw. noch nicht leistbar?

Weltweit sind multiresistente Krankheitserreger auf dem Vormarsch: MRSA ist bereits heute in vielen Krankenhäusern ein ständiger Begleiter und auch andere Bakterien haben durch sogenannte Carbapenemasen bereits Resistenzen gegen die meisten Reserveantibiotika entwickelt. Zudem tauschen Bakterien über ihre Speziesgrenzen hinweg Resistenz- und Virulenzgene aus. Dies stellt Ärzte immer häufiger vor große Herausforderungen, da selbst einfache Eingriffe potentiell zu schwer behandelbaren bakteriellen Infektionen führen können.

Ohne einen gezielteren und sparsameren Einsatz von Antibiotika droht die Menschheit das evolutionäre Wettrüsten mit den Bakterien zu verlieren. Forscher des Leibniz-IPHT arbeiten deshalb an neuen Methoden zur schnellen und kostengünstigeren Resistenzbestimmung.

Drei Jahrzehnte nach dem Fall des Systems, dem sie einst ihre Existenz schuldete, ist die sozialistische Stadt heute gleichzeitig Relikt der Vergangenheit und Mahnmal einer unvollendeten Zukunft in einem sich rapide verändernden, neoliberalen Stadtraum. Wie im Fall anderer gefallener Staatssysteme überdauert das architektonische Erbe das System, dem es seine Existenz verdankt – aber gilt dies auch für die Ideen, die in das städtische Gefüge eingewoben sind? Die Suche nach diesen „materialisierten Ideen“ führt uns in den geographischen Süden des „post-sozialistischen“ Raums – von „bottom-up“ Urbanismus und gelebter internationaler Solidarität im frühsowjetischen Zentralasien oder futuristischen Stadtentwürfen im vorstalinistischen Armenien bis hin zur „Walkability“ kirgisischer Plattenbauvierteln der 1960ern oder der Vision einer grünen und nachhaltigen „Ekopolis“ der 1980er Jahre.

Seit der Annexion der Krim durch Russland 2014 und vor allem seit Beginn des gegenwärtigen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben immer mehr Polinnen und Polen das Bedürfnis, sich Wissen und Fertigkeiten anzueignen, um sich bei Bedarf verteidigen zu können. Survival-Trainings und Schießverbände haben Hochkonjunktur, die Territorialverteidigung der polnischen Armee bekommt so viele Bewerbungen wie noch nie. Ab September ist für Schülerinnen und Schüler ab 13 Jahren Waffentraining vorgesehen, und es werden „Klassen in Uniform“ eingerichtet. Es scheint, als ob Staat und Bevölkerung sich einig sind: Alle müssen für den Ernstfall vorbereitet sein, also verteidigungsfähig. Was bedeutet dieses neuerwachte Interesse an Militär und die gestiegene Wertschätzung der Armee für die polnische Gesellschaft? Und was heißt das für Deutschland?

Ob der Tankrabatt von den Mineralölkonzernen an die Kund*innen weitergegeben wurde, bleibt schwer zu sagen. Die Benzinpreise waren zwar im Sommer reduziert, dennoch bleibt diese Steuersenkung eine ungerechte und klimaschädliche Maßnahme. Erstens hat der Tankrabatt eher wohlhabende Haushalte – zumeist Besitzer*innen mehrerer bzw. größerer Autos – entlastet. Zweitens war diese Maßnahme für das Klima kontraproduktiv, denn niedrige Spritpreise setzen falsche Anreize zum klimaschädlichen Autofahren. Gerade in einer Krisenzeit, in der zum Ressourcen sparen aufgerufen wird, sollen Preise auch weiterhin als Knappheitssignal wirksam bleiben.

Obwohl es richtig war, den Verbraucher*innen in einer Krisensituation unter der Last hoher Benzinpreise zu helfen, wäre eine gezielte Unterstützung direkt betroffener Haushalte durch direkte Transfers die bessere Maßnahme gewesen.

Gesellschaftliche Polarisierung nimmt zu, antidemokratische und extrem rechte Politiken erstarken - in Deutschland und weltweit. Das Erstarken des Rechtsextremismus findet dabei nicht am Rand der Gesellschaft statt, sondern in ihrer vermeintlichen Mitte. Der Aufstieg der Alternative für Deutschland (AfD), die rassistische Protestwelle infolge des Sommers der Migration 2015, die Bewegung gegen Corona-Schutzmaßnahmen erscheinen als Beschleuniger dieser Entwicklungen in Deutschland. Doch wo liegen die Ursachen? Und was haben der Verlust demokratischer Teilhabe und Abstiegsängste im städtischen Raum damit zu tun? Was kann die Forschung leisten, um Rechtsextremismus und damit verbundene antidemokratische Einstellungen zurückzudrängen?

Bisweilen martialische Bilder waren von Protesten gegen staatliche Corona-Maßnahmen zu sehen – es kam zu Gewaltausbrüchen, rechte Symbole und Parolen waren offen sichtbar. Diese Radikalisierung scheint Menschen, die den Maßnahmen skeptisch gegenüberstehen, kaum abzuschrecken. Vielmehr ist von stabilen Lagern in der Gesellschaft auszugehen; Pandemiepolitik ist ein Feld mehr, auf dem sich nachhaltige Polarisierung zeigt. Im Gespräch möchten wir auf Basis unserer Forschung die Entwicklung der Anti-Corona-Proteste in Deutschland aufzeigen, darstellen, wie sich die Bewegung radikalisiert hat und welche historischen Verbindungen zum Rechtsradikalismus bestehen.

In the European Union it is estimated that 12.5% of GDP is accounted for by public procurement, with over 60% of this spend accounted for by local authorities. Through the size of this market, local authorities have significant potential to invest in sustainable technologies and products, whilst also incentivising new innovations from the companies contracted to provide services. Drawing on experiences in research from the United Kingdom, the procurement process has been directed to providing energy efficiency projects for households, with the intent of reducing energy demand for the occupants, whilst simultaneously investing in locally-based companies and auxiliary services (including related education and training). However, applying this more widely has faced barriers due to continued focus on selecting suppliers according to lowest-cost rather than potential societal and environmental value.

Als Osteuropa- und Technikhistorikerin verfolgt Frau Wendland die aktuellen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine sehr genau. Insbesondere durch ihre Feldstudien in ukrainischen Atomkraftwerken für ihre Habilitation ist sie eine Kennerin der örtlichen Gegebenheiten und Verhältnisse.

Praktiken der Familienplanung, d.h. Abtreibung und der (freie) Zugang zu Verhütungsmitteln, stellen bis in die Gegenwart in allen Gesellschaften ein hochpolitisiertes und -kontroverses Thema dar. Dieses zeigen etwa die erhebliche Einschränkung von Abtreibungsmöglichkeiten unter der gegenwärtigen polnischen Regierung oder auch die Debatten in der Bundesrepublik um eine Aufhebung des Werbeverbotes von Abtreibungsärzten. "Familienplanung" resp. "Geburtenkontrolle" entwickelte sich unter verschiedenen gesellschaftspolitischen, sozialen und kulturellen Einflüssen auf der einen und einer zunehmenden Verhütungs- und Abtreibungspraxis auf der anderen Seite zu einer freiheitlichen Wertvorstellung der Moderne im euro-atlantischen Raum.

Die bisherigen Sanktionen gegen Russland betreffen den Handel, den Finanz- und Zahlungsverkehr und Zugangs- bzw. Reisebeschränkungen für ausgewählte Personen und Personengruppen. Das Ausmaß ihrer negativen Wirkungen auf die russische Wirtschaft hängt von verschiedenen Parametern ab, unter denen die Unterlaufung und Umgehung mit Hilfe von nicht-sanktionierenden Ländern (u.a. besonders China, aber auch den meisten Schwellenländern) mit einer der wichtigsten ist.

Im Gespräch sollen die bisherigen Wirkungen - soweit erkennbar und verifizierbar - ebenso diskutiert werden, wie die zu erwartenden mittelfristigen Wirkungen, Frage der Ausweitung von Sanktionen sowie die Kosten für die sanktionierenden Länder. Je höher letztere sind, desto mehr stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit und der Nachhaltigkeit.

Die Europäische Kommission hat mit dem Neuen Pakt für Migration und Asyl im September 2020 eine systematische Neuordnung der europäischen Asylpolitik vorgeschlagen. Die Verhandlungen zwischen Kommission, Mitgliedstaaten und Europäischem Parlament über die erforderlichen Änderungen in europäischen Rechtstexten gestalten sich aber zäh. Hingegen werden die zahlreichen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine unbürokratisch aufgenommen – allerdings kann ihr gegenwärtiger Rechtsstatus nach dem bisherigen Stand höchstens drei Jahre lang gelten. Vor diesem Hintergrund können wir sprechen über die mittel- bis langfristigen Aussichten und Handlungsoptionen für den Schutz von Flüchtlingen in Europa und insbesondere über die Perspektiven ukrainischer Kriegsflüchtlinge.

Zum Jahrestag des Kriegsausbruchs forderte die polnische Regierung Entschädigungszahlungen für den Zweiten Weltkrieg in Höhe von über einer Billion. Im Gespräch informiert Maren Röger über die Hintergründe der aktuellen Forderung und ordnet diese in die Geschichte der deutsch-polnischen Debatten über den angemessenen Umgang mit dem Zweiten Weltkrieg ein. Wie prägten sich die Erinnerungskulturen in der Bundesrepublik und Deutschen Demokratischen Republik, und der Volksrepublik Polen aus, wie veränderte sich das Gespräch nach 1989?

Tourist:innen haben nicht den besten Ruf. Im öffentlichen Diskurs werden sie häufig als oberflächliche, unterhaltungssüchtige Herdentiere porträtiert, die sich von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit kutschieren lassen und allenfalls deren „Instagramability“ im Blick haben. Als Gegenstück fungieren bildungshungrige „Reisende“, die gezielt kulturelles Erbe besuchen, um ihr bestehendes Wissen zu vertiefen. Diese Unterscheidung – und die eigene Positionierung auf Seiten der Reisenden – ist freilich so alt wie der Tourismus selbst. Doch was ist dran an der Tourismuskritik? Und wie lässt sie sich ihr pejorativer Blick überwinden, wenn man den „Geschichtstourismus“ in seiner gesamten Breite erforschen will? Wo liegen die Risiken, wo die Chancen einer ökonomisch motivierten Geschichtsvermittlung?

Städte sind seit je Orte des Austauschs von Waren, Wissen und Menschen. Handel und Handwerk leben von den Menschen, die in die Stadt kommen, um Waren anzubieten und zu erwerben. Dabei ergeben sich nicht nur kurzfristige Geschäftskontakte, sondern viele Menschen lassen sich auch dauerhaft nieder. In der Forschung zu städtischen Gesellschaften wird bis heute der Beitrag von Menschen "mit Migrationshintergrund" unterschätzt und systematisch aus dem Geschichtsbild ausgeblendet. MigrantInnen kommen bestenfalls als Gegenüber, als Objekte städtischer Politik vor. Wenn es um ihre eigenen Perspektiven geht, werden sie immer noch weitgehend auf ihre "Herkunftsländer" und "Migrationserfahrungen" reduziert. Ihr Ankommen in der "Zielgesellschaft", gar ihre eigenen Konzeptionen für diese Gesellschaft, bleiben außerhalb des Forschungshorizonts. Meine aktuellen Forschungen suchen nach solchen Selbstzeugnissen und Selbstverortungen im frühneuzeitlichen Osteuropa – und finden Antworten, die auch in den aktuellen Debatten interessante Anstöße geben können

Die europäischen Binnengrenzen standen lange als positives Symbol für eine zunehmende Öffnung und Integration Europas. Durch die teils pandemischen, teils geopolitischen Erschütterungen der letzten Jahre ist die Offenheit inzwischen weder selbstverständlich noch durchgehend gewünscht. Verstärkt setzen sich Rufe nach stärkeren Kontrollen oder Schließungen der Grenzen durch; Gefühle der Unsicherheit machen sich breit. Anhand von aktuellen Forschungen in ostdeutschen Grenzregionen diskutiert Kristine Beurskens mit Ihnen, wie Sicherheit und Grenze im Alltag an der Grenze zusammenhängen.

Durch den Klimawandel steigt die Gefahr von Extremwetterereignissen, wie z.B. Hochwasser durch Starkregen oder Flussausuferungen. Obwohl sich die Mehrheit der Wohnungseigentümer in Deutschland sicher glaubt, kann eine Überschwemmung durch Starkregen jeden treffen. Gleichwohl sind nur ca. 50% der Haushalte gegen solche Schäden versichert. Im Schadensfall bekommen viele Geschädigte keine Zahlung von der Versicherung und sind auf (unsichere) Staatshilfen angewiesen. Diese Hilfen wiederum haben verschiedene Probleme: Sie sind für die Geschädigten nicht sicher kalkulierbar, sie können den Anreiz zur Eigenvorsorge untergraben, und sie können als ungerecht empfunden werden. Hilft hier eine Versicherungspflicht gegen Hochwassergefahren?

Hybrid is the new normal. Yet, hybrid work is complex, difficult and comes with both promises and drawbacks. And so most workers and teams don’t find themselves in some form of more autonomous, self-determined, leisurely and less stressful environment. For hybrid to work, organisations – from small startups to universities – have to make sense of the

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of hybrid work. Let’s explore them together…

Hybrid ist das neue normal. Aber hybride Arbeit ist komplex, schwierig und beinhaltet neben ungemeinen Potenzialen auch erhebliche Herausforderungen. Und so finden sich die meisten Arbeitnehmerinnen du Arbeitnehmer nicht in einer autonomeren, selbstbestimmteren und weniger stressigen Wohlfühloase wieder. Um die Potenziale hybrider Arbeit zu heben, müssen Organisationen – vom Startup bis zur Universität – sich eingehend mit den

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hybrider Arbeit beschäftigen. Lassen Sie uns diese zusammen erkunden…

Eisen und Beton sind die Materialien, auf die wir bauen – und das wörtlich. Was jedoch nur wenige wissen: Besiedelnde Mikroorganismen – für das bloße Auge unsichtbar – können vermeintlich robuste Materialien wie mineralische Baustoffe, Metalle und Kunststoffe stark schädigen. Auch verschiedene technische Flüssigkeiten, wie Schmierstoffe, können durch die mikroskopisch kleinen Lebewesen schnell unbrauchbar werden. Dies verursacht enorme wirtschaftliche Kosten - wie können diese zukünftig verhindert werden? Herr Dr. Küver gibt einen anschaulichen Einblick in dieses Forschungsthema, stellt Lösungen vor und freut sich auf Ihre Fragen und einen regen Austausch.

Durch ihr spezifisches Eigenschaftsprofil eignen sich Faserverbundwerkstoffe auch für die Speicherung und den Transport von Wasserstoff. Einige Anwendungsbereiche erweisen sich dabei als besonders vorteilhaft in Bezug auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis. Wo der Einsatz von Faserverbunwerkstoffen für die Speicherung und den Transport besonders sinnvol ist und welche Technologien dabei zur Verfügung stehen, werde ich gern mit interessierten Personen und Firmen erörtern. Dabei gebe ich Einblicke in den Stand der Technik und zeige darüber hinaus Perspektiven für nachhaltige Lösungen auf.

Die Auswirkungen der ersten Welle der Digitalisierung (Computer, Roboter und das Internet) auf den Arbeitsmarkt sind mittlerweile vergleichsweise gut erforscht. Sie haben menschliche Arbeit bei gering- und mittelqualifizierten Routinetätigkeiten unter Anderem im Büro und am Fließband ersetzt. Dies hat allerdings – zumindest in Deutschland – weder erhebliche qualifikatorische Arbeitslosigkeit, noch stark zunehmende Lohnpolarisierung mit sich gebracht. Die Auswirkungen der gegenwärtig rollenden Welle der Digitalisierung (v.a. Künstliche Intelligenz; KI) sind hingegen noch kaum absehbar. Es gibt allerdings Anhaltspunkte dafür, dass KI-basierte Technologien in Zukunft menschliche Arbeit auch bei einigen Tätigkeiten ersetzen werden, die höhere Qualifikationen erfordern und weniger stark durch Routinen geprägt sind. Dies lässt hoffen, dass die Digitalisierung künftig einen Beitrag zur Verringerung des – auch demographisch bedingten – Arbeitskräfte- und Fachkräftemangels leisten kann.

Der Fachkräftemangel hat in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen und wird voraussichtlich demographisch bedingt in Zukunft noch weiter zunehmen. Er besteht unter Anderem in Bau- und technischen Berufen, Gesundheits- und Sozialberufen sowie in einigen Verkaufs- und Transportberufen. Um den negativen wirtschaftlichen Folgen dieses zunehmenden Fachkräftemangels entgegenzuwirken, erscheint ein ganzes Bündel von Maßnahmen erforderlich. Hierzu zählt neben der besseren beruflichen Qualifikation, der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in weniger attraktiven Berufen, der Erleichterung der Zuwanderung ausländischer Fachkräfte und der verstärkten Nutzung digitaler Technologien auch die gezielte Förderung eines „Kulturwandels“ am Arbeitsmarkt, der die eigenverantwortliche betriebliche und beruflichen Mobilität von Arbeitskräften erhöht, indem er sie stärker für ihre Karriereplanung und ihre beruflichen und Einkommenschancen sensibilisiert.

Ist das Bild der Lieferkette noch aktuell? Wie moderne Produktionsstrukturen zu verstehen sind und was sich daraus für Krisen und Wandel ableiten lässt.

Wohlstand wird nach wie vor insbesondere anhand des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gemessen, doch um die Fragmentierung unserer Gesellschaft aufzuhalten, um unsere Wirtschaft nachhaltig zu gestalten und globale Herausforderungen wie die Klimakrise zu meistern, brauchen wir Richtungsweiser für die Politik, die über das BIP hinausgehen. Wohlstandsmessung im 21. Jahrhundert muss soziales Wohlergehen und ökologische Nachhaltigkeit berücksichtigen. Dahinter steht der Gedanke, dass der Wohlstand und das Zukunftspotential eines Landes nicht nur von wirtschaftlichen Kriterien bestimmt werden, sondern auch von dem Grad des Zusammenhalts der Gesellschaft, den Chancen und Möglichkeiten zur Entfaltung des individuellen Potentials der Bürger*innen, der Bereitschaft mit anderen Ländern zu kooperieren, und nicht zuletzt dem Ausmaß in dem zur Erhaltung natürlicher Ressourcen beigetragen wird.

Quantitative easing (QE) contributes to restoring monetary policy effectiveness in proximity of the zero lower bound. Changes in duration risk and the demand pressure generated by large scale asset purchases strongly impact bond prices through portfolio rebalancing effects. What are the effects of the announcement of QE on bond prices? What are the long-term consequences of a reduction in the availability of targeted bonds from the market? Based on his research and specialized knowledge of fixed income markets, SAFE researcher Ruggero Jappelli provides insight into the policy developments and their consequences for the balance sheets of central banks.

Ever wondered how to present high-dimensional data to the human eye? How to tell a convincing story about data changing over time? Good quantitative analysis starts with a rigorous description of the raw data. SAFE researcher Jan Wedigo Radermacher is happy to guide and advise you on all steps of the data pipeline from sourcing, structuring, cleaning, and visualization using a variety of software from Excel to Python. Although his research focus is on Finance and Economics, the insights can be easily transferred to other fields.

Mikroakustische Wellen, d.h. Schallwellen mit Wellenlängen von kleiner 1mm und Frequenzen im Bereich Mega- bis Gigahertz, sind für Menschen nicht hörbar, können aber für sehr unterschiedliche technische Aufgaben eingesetzt werden. Als Teil der sogenannten MikroElektroMechanischen Systeme (MEMS) werden für ihre Realisierung Chips mit Schallwandlern mikrotechnisch in Reinräumen gefertigt. Diese Chips können als Sensoren für z.B. Temperatur, Gase oder Eisbildung, aber auch als Aktoren für die Erzeugung von Aerosolen, das Sortieren biologischer Zellen oder die Enteisung von Oberflächen eingesetzt werden. Am IFW werden dazu verschiedene Technologien untersucht, weiterentwickelt, validiert und in Produkte überführt.

Bildungsteilhabe migrierter und insbesondere geflüchteter Kinder und Jugendlicher ist nicht nur zentral für ihre spätere berufliche Zukunft, sondern auch für ihr Ankommen in einer neuen Gesellschaft insgesamt. Die Studien „ReGES – Refugees in the German Educational System” und „Bildungswege von geflüchteten Kindern und Jugendlichen“ beschäftigten sich in längsschnittlicher Perspektive mit der Bildungsintegration geflüchteter Kinder und Jugendlicher, die insbesondere zwischen 2015 und 2017 nach Deutschland kamen. Basierend auf den erhobenen Daten sollen beispielsweise folgende Fragen beantwortet werden: Wie gestaltet sich der Zugang zu Einrichtungen der vorschulischen und schulischen Bildung? Wie gut gelingt die Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in das deutsche Bildungssystem? Was können wir für die Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine lernen?

Die Bedeutung von herkunftsbedingten sozialen Disparitäten (oder Ungleichheiten) hat in den letzten Jahren in Politik und Forschung enorm an Aufmerksamkeit gewonnen. Zurecht, denn schon auf die frühkindliche Entwicklung haben sie einen enormen Einfluss. Viele Untersuchungen, bspw. des Nationalen Bildungspanels, unterstreichen die Notwendigkeit, insbesondere sozial benachteiligte Kinder besonders zu fördern – um damit sozialen Ungleichheiten schon so früh wie möglich im Leben entgegenzuwirken. Langzeitprojekte wie BRISE (Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung) setzen mit der Förderung sogar schon vor der Geburt an und liefern uns neue Erkenntnisse dazu, wie alltagsintegrierte Förderprogramme die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung sozial- und kulturell benachteiligter Kinder stärken können.

In den letzten Jahrzehnten gab es vermehrt Forschung zu sozialen Ungleichheiten bei Kleinkindern. Hier versteht man unter sozialer Ungleichheit, dass z.B. die Fähigkeiten der Kinder mit ihrer direkten Umwelt zusammenhängen. Ein Beispiel: Kognitive Fähigkeiten, etwa wie gut Kinder Informationen verarbeiten können, hängen mit sozio-ökonomischen Aspekten, wie dem Einkommen der Eltern oder deren Bildungsstand, zusammen. Ein höheres Einkommen, ein höherer Bildungsabschluss korrelieren dabei meist positiv mit der kognitiven Entwicklung. Viele Forschende gehen davon aus, dass diese Aspekte einen indirekten Einfluss haben. So ist nicht das Einkommen der Eltern an sich relevant, sondern dass diese ihren Kindern dadurch spannende Aktivitäten ermöglichen oder teure Bücher kaufen können. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass soziale Ungleichheiten z.T. durch frühkindliche Förderung ausgeglichen werden können – lassen Sie uns darüber sprechen!

Deutschland hat sich zur schulischen Inklusion verpflichtet. Welche Folgen hat das gemeinsame Lernen von Schüler*innen mit und ohne sonderpädagogische Förderbedarfe (SPF) aber im Schulalltag für diejenigen ohne diese Bedarfe? Von Seiten der Schulen und Lehrkräfte werden desöfteren Befürchtungen geäußert, dass eine individuelle Betreuung von Schüler*innen mit SPF mit viel Aufwand einhergeht und viele Ressourcen bindet. Eltern von Schüler*innen ohne SPF leiten daraus häufig die Sorge ab, Lehrkräfte könnten sich im Unterricht nicht ausreichend um ihre Kinder kümmern und diese könnten Nachteile in ihrer akademischen und sozialen Entwicklung erfahren. Sprechen Sie mit Amelie Labsch darüber, auf was Schulen und Lehrkräfte in inklusiven Lernumgebungen achten können, um die soziale und emotionale Entwicklung ihrer Schüler*innen ohne sonderpädagogische Förderbedarfe zu fördern.

Die Teenagerphase ist nicht dafür bekannt, besonders konfliktarm zu sein. Weder für Eltern, noch für die Kinder. Darüber, welche Rolle die elterliche Beratung und Unterstützung in dieser Phase für die Bildungschancen und den Bildungsweg von Jugendlichen spielen, ist in der Forschung allerdings noch wenig bekannt. Wieviel hat die soziale Herkunft damit zu tun, was Eltern leisten können? Können sie überhaupt etwas am Bildungsweg ändern oder substantiell schultechnisch unterstützen? Sollten sie zusätzliches Lernmaterial kaufen oder gar die Hausaufgaben kontrollieren? Und was macht das Ganze eigentlich mit der Beziehung zwischen Eltern und Kindern und dem Selbstbild der Jugendlichen? Mit meiner Forschung will ich diesen und weiteren spannenden Fragen zu den Bildungswegen von Teenagern auf den Grund gehen.

Welchen Stellenwert in aktuellen Bildungsmedien haben die neuen Technologien, die auf quantenphysikalischen Prinzipien basieren und die auch den Alltag der Jugendlichen prägen? Mit welchen Denktraditionen - z.B. (Post)Humanismus und (Post)Materialismus - und mit welchen Menschenbildern werden diese Technologien in Zusammenhang gebracht? Die Quantenphysik wird nur im Physikunterricht der Oberstufe unterrichtet. Die jüngste Forschung zeigt jedoch, dass dieses Wissen mit transformativen Implikationen einhergeht, die das Denken sowohl im naturwissenschaftlichen als auch geisteswissenschaftlichen Bildungsbereich bereichern kann. Diese transformativen Implikationen sind nicht nur Folgen der speziellen Wissensbereiche, sondern ein Ausgangspunkt für das jüngst diskutierte Quantendenken wie auch für einen scheinbar notwendigen Paradigmenwechsel im Bildungsbereich.

Immer wieder berichten Medien darüber, dass Wahlbeteiligungen niedrig sind und sich Teile der Bevölkerung nicht angemessen repräsentiert fühlen. Parallel dazu wird stetig betont, dass aktives Wählen und eine differenzierte Auseinandersetzung mit Wahlprogrammen Voraussetzung für eine lebendige Demokratie sind. Bildung leistet hier aus verschiedensten Gründen einen wichtigen Beitrag. Die Forschung zeigt beispielsweise, dass Menschen mit höherer Bildung tendenziell häufiger wählen als solche mit niedrigeren Bildungsabschlüssen und dass der Bildungshintergrund einer Person auch ihre politische Einstellung beeinflusst. Sebastian Vogler fasst die wichtigsten Kanäle und Mechanismen von Bildung und politischer Partizipation zusammen und diskutiert gerne über Stand und Ansätze moderner Forschung. Stellen Sie ihm Ihre Fragen zu politischen Spektren, extremen Wahlentscheidungen und politischer Partizipation!

Dass es im deutschen Bildungssystem Ungleichheit gibt, also manche Gruppen von Schüler*innen schlechter abschneiden als andere, ist ein Allgemeinplatz. Wie aber tragen Diskriminierung, Vorurteile und Stereotype dazu bei und welche Schüler*innen leiden darunter? Dr. Sebastian E. Wenz gibt Antworten auf folgende Fragen: Was wird in der Forschung überhaupt unter Diskriminierung, Vorurteilen und Stereotypen verstanden? Welche stereotypen Überzeugungen haben Lehrkräfte über verschiedene Gruppen von Schüler*innen und wie akkurat sind diese Überzeugungen? Über welche Gruppen haben Lehrkräfte negative Vorurteile? In welchen Situationen diskriminieren Lehrkräfte zum Nachteil welcher Gruppen von Schüler*innen und welche Mechanismen sind hier Werk?

Museen werden oft als verstaubte Orte voller alter Dinge angesehen, aber sie ringen derzeit um ein neues Selbstverständnis. Die Leibniz-Forschungsmuseen sehen sich als soziale Orte, an denen jeder und jede mit der Wissenschaft in Austausch treten kann. Wie entwickeln wir am RGZM Ausstellungen, die auf die ganz unterschiedlichen Gewohnheiten, Bedürfnisse und Erwartungen unserer vielfältigen Gesellschaft eingehen?

Ich beschäftige mich damit, wie wir Nicht-Wissenschaftler*innen Forschungsergebnisse vermitteln können. Oft wurde dabei gezeigt: Je einfacher man Forschung darstellt, umso mehr Vertrauen wird in ihre Ergebnisse gesetzt. Das wirft einige Fragen auf. Wieviel Information braucht man eigentlich, um sich eine eigene Meinung zu bilden? Sollten wir überhaupt jedem einzelnen Studienergebnis Vertrauen schenken? Oder ist es vielleicht besser, wenn wir uns darauf konzentrieren, “sicheres” Wissen aus Übersichtsarbeiten verständlich zu machen? Mit Blick auf die Psychologie untersuche ich deshalb, wie wir als Forscher*innen Studien so berichten können, dass jede*r sie versteht - also weiß, was wir untersucht haben und was herausgekommen ist.

International vergleichende Studien, wie beispielsweise die PISA- oder PIAAC-Studie der OECD, erheben Daten über Ländergrenzen hinweg, um Schlussfolgerungen im internationalen Vergleich ziehen zu können. Typischerweise verwenden solche Studien einen Fragebogen, der in die unterschiedlichen Landessprachen übersetzt wird. Die Übersetzung spielt entsprechend eine große Rolle, denn kleine sprachliche Veränderungen können einen großen Einfluss auf die Vergleichbarkeit der Daten nehmen. Ich lade Sie ein auf eine spannende Reise durch die Methodik der Fragebogenübersetzung: Was ist genau das Ziel der Fragebogenübersetzung? Wie übersetzt man Fragebögen? Wie überprüft man die Qualität? Und was hat Kultur mit Fragebogenübersetzung zu tun?

Dass die Schul- und Ausbildungszeit eine fundamentale Rolle für den späteren Arbeitsmarkterfolg spielt, ist allgemein bekannt und gut erforscht. Den potenziell lebenslangen Folgen einer reduzierten Unterrichtszeit im Klassenzimmer wurde bis zu den Corona-bedingten Schulschließungen wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei gibt es viele Situationen, die zu signifikanten Unterrichtsverlusten führen können - beispielsweise Naturkatastrophen, schlechte Witterungsbedingungen, Streiks, verlängerte Schulferien oder verkürzte Schuljahre. Kamila Cygan-Rehm gibt einen Überblick über die bisherigen Forschungsbefunde zu den langfristigen Auswirkungen einer reduzierten Unterrichtszeit im Klassenzimmer aufgrund solcher Ereignisse in der Vergangenheit. Sprechen Sie mit ihr zudem über ihr aktuelles Forschungsprojekt, welches diese Thematik am Beispiel von zwei Kurzschuljahren 1966/1967 untersucht, als in Deutschland der Beginn des Schuljahres vereinheitlicht wurde.

Viele dringende gesellschaftliche Herausforderungen benötigen neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Gleichzeitig werden Forschungsprozesse komplexer, weil unser Wissensstand größer wird und sich Forschungsdisziplinen weiter ausdifferenzieren. Deswegen ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise wichtig, mit der Aktivitäten und Ergebnisse an gesellschaftliche Bedarfe und Diskurse rückgekoppelt werden.

Ein Weg dahin könnte der Reflexionsrahmen „Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung“ mit acht Kriterien sein, welcher eine kritische und systematische Reflexion des Forschungsprozesses und den Austausch mit der Gesellschaft ermöglicht. Wir stellen erste Erfahrungen mit dem Rahmen vor und können gemeinsam diskutieren, was Forschung in gesellschaftlicher Verantwortung bedeuten kann.

Plattformen und soziale Medien haben die Möglichkeit, rund die Hälfte der Internet-Aktivitäten vieler Menschen zu verfolgen. Dies ist unabhängig davon, ob sie Nutzer*innen von Facebook sind oder nicht, ob datenschutzsensible Webseiten besucht werden und welche demografischen Merkmale Nutzer*innen haben. Geben die Nutzer*innen den Plattformen zusätzlich persönliche Merkmale wie Alter und Geschlecht bekannt, so können diese individuelle Verhaltensdaten mit diesen Merkmalen in Beziehung setzen und Verbraucherprofile erstellen. In diesem Zusammenhang entstehen Datenexternalitäten, wenn unbeobachtete Merkmale von Nichtnutzer:innen aus Daten von Nutzer:innen abgeleitet werden können. Unsere Forschung versucht, diese Externalitäten quantitativ zu belegen.

Am Museum für Naturkunde Berlin werden neue digitale und hybride Museumsformate getestet. Beispiel hierfür sind Führungen, an denen durch Einsatz von Technologien auch Menschen außerhalb des Museums teilnehmen können. Dr. Claire Förster und ihr Team untersuchen, wie sich der Einsatz digitaler Elemente auf das Erleben von Ausstellungen, Führungen und anderen Museumsveranstaltungen auswirken. Hierbei wird zudem hinterfragt, was es eigentlich braucht, damit ein Erlebnis als Teil eines 'Museums(besuchs)' wahrgenommen wird.

Häufig wird behauptet, dass die Ergebnisse einer Erhebung auf einer „repräsentativen“ Umfrage basieren. Problematisch an dieser Aussage ist jedoch, dass es „Repräsentativität“ als Gütekriterium im mathematisch/statistischen Sinn nicht gibt. Die Größe einer Stichprobe oder die Verteilung bestimmter Merkmale allein reicht sicher nicht als Garant für die Qualität von Umfragen. Vielmehr gilt darauf zu achten, wie Umfragedaten entstanden sind und wie Aussagen basierend auf einer Umfrage abgeleitet wurden. Im Zuge von Book a Scientist werde ich mit Ihnen daher Ansatzpunkte zur Beurteilung der Qualität von Studien besprechen und so hoffentlich auch Unklarheiten und weit verbreitete Mythen aufklären.

Die aufgrund der NS-Ideologie verfolgten Jüdinnen und Juden wanderten ab 1933 vermehrt aus dem Deutschen Reich aus. Das im Zuge dessen zu transportierende Umzugsgut verließ Deutschland auch über den Hafen von Bremen. Bedingt durch den Kriegsbeginn am 1.9.1939, verblieben ca. 1.000 Sendungen jedoch in den Lagern. Die Gegenstände wurden im Auftrag der Oberfinanzdirektion durch Gerichtsvollzieher öffentlich versteigert. Käufer und Begünstigte waren nicht nur Privatpersonen, sondern auch Händler, Museen und Bibliotheken. Den Umgang mit dem versteigerten Übersiedlungsgut erforscht das Deutsche Schifffahrtsmuseum mit dem Ziel, den Weg der einzelnen Umzugsgüter detailliert nachzuzeichnen, um eine Grundlage für die Auffindung und Restitution der verschollenen Gegenstände zu ermöglichen.

Zusammen mit dem Übersee-Museum (Bremen) und der Südsee-Sammlung und Historischem Museum Obergünzburg forscht das DSM in einem vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Grundlagen- und Kontextforschungsprojekt zu den maritimen Aspekten des kolonialzeitlichen Sammelns von Kulturgut. Am Beispiel einer der größten Reedereien des Deutschen Kaiserreichs, dem Norddeutschen Lloyd, werden die ehemaligen deutschen Kolonien in der Südsee als Herkunftsgebiete ethnologischer und naturkundlicher Sammlungsobjekte in den Blick genommen. Die Forschung wirft nicht nur ein neues Licht auf die Bestände der teilnehmenden Häuser, sie soll allen Institutionen mit Gegenständen aus Provenienzzusammenhängen mit maritimer Infrastruktur eine Hilfe sein. Denn: Dinge und Menschen von und aus Übersee reisten stets mit dem Schiff.

Das Germanische Nationalmuseum erhielt jüngst eine Privatsammlung von rund 450 druckgraphischen Blättern mit Nashorn-Darstellungen als Geschenk. Ausschlaggebend war, dass in Nürnberg 1515 Dürers Holzschnitt „Rhinocerus“ entstanden war, der mehr als 200 Jahre als nahezu ausschließliches Vorbild für die Wiedergabe dieses exotischen Tiers diente. Erst mit dem Panzernashorn Clara, das Mitte des 18. Jahrhunderts auf Tierschauen präsentiert wurde, verlor das „Rhinocerus“ seine Vorbildfunktion. Claudia Valter erläutert im Gespräch, welche entscheidende Rolle das Medium der Druckgraphik in dieser Entwicklung spielte.

Dank moderner naturwissenschaftlicher Analyseverfahren ist es heute möglich, die Verbreitungsgebiete der Keramikwaren einzelner Töpfereien zu rekonstruieren. Ebenso können Brennverfahren und -temperaturen zuverlässig bestimmt werden. Wie die mittelalterlichen Töpfer ohne moderne Hilfsmittel Produktivität und Effizienz ihrer Brennöfen kontrollierten und entwickelten, ist jedoch für viele Töpfereizentren noch ein offenes Forschungsfeld. Gleiches gilt für die Steuerung der Keramikbrände ohne moderne Messgeräte und das Ressourcenmanagement angesichts technischer und wirtschaftlicher Veränderungen. Archäologen, Töpfer und Naturwissenschaftler arbeiten in der Experimentalarchäologie zusammen, um hierzu neu Erkenntnisse zu sammeln.

Die Industrialisierung der Neuzeit hat bekanntlich dem Industriezeitalter seinen Namen gegeben. Es ist geprägt von gesellschaftlichen Umwälzungen mit globaler Reichweite, die unser Leben bis heute bestimmen. Für viele Forscher gilt es als sicher, dass diese Vorgänge damals völlig neuartig waren − daher verwenden sie auch den Begriff „Industrie“ nicht in älteren Epochen der Geschichte. Allerdings sehen wir ganz ähnliche Entwicklungen bereits in der Römerzeit. Das Fallbeispiel der Osteifel zeigt, wie die Steingewinnung im großen Stil nicht nur die Landschaft, sondern auch die Gesellschaft verändert hat.

Holz in archäologischen Sammlungen ist ein eher seltener Anblick. Warum eigentlich? In den archäologischen Ausstellungen unserer Museen dominieren Objekte aus Keramik, Stein oder Metallen. Man spricht von Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit....warum gibt es eigentlich keine Holzzeit?

In einem wissenschaftlichen Projekt zur Konservierung und Restaurierung („KUR“ -Massenfunde in der Archäologie") sind umfangreiche Forschungen im Bereich Nassholzkonservierung durchgeführt worden, indem 1000 Holzproben sind gesammelt, dokumentiert und konserviert wurden. Im Gespräch werden Konservierungsmethoden, Erkenntnisse und Probleme dieser speziellen Materialgruppe erläutert.

Die Sammlung des RGZM besitzt einen großen Anteil an Kopien archäologischer Objekte unterschiedlichster Materialien. Warum ist das so und wofür sind Kopien wichtig? Kopien ermöglichen unter anderem vergleichende Archäologie an einem Ort, sie dienen als Sicherheit falls prekäre Situationen das Original bedrohen und sie schützen das Original vor unnötiger Belastung, indem sie im musealen Kontext als Stellvertreter fungieren. Um diese Aufgaben zu erfüllen, muss die Kopie alle Informationen und die Optik des Originals besitzen. Dies wird neben einer zeichnungsgenauen Abformung mittels Silikon und Kunstharz auch durch die farbliche Anpassung der Oberfläche, auf eine spezielle Art, erreicht.

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum Mainz erforscht das menschliche Denken und Handeln und führt hierzu archäologische Untersuchungen durch. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Erschließung der archäologischen Objekte durch die Restauratoren, die es oftmals erst ermöglicht, das Objekt zu hantieren, seine Oberflächengestalt genau zu fassen, seinen Dekor zu ermitteln, Zubehör zu identifizieren und Aussagen über Herstellung und Gebrauch zu treffen.

Das Germanische Nationalmuseum präsentiert derzeit die Kunst des 15. Jahrhunderts völlig neu. Auch wenn die meisten Werke für einen kirchlichen Kontext entstanden, erzählen sie viel über ihre Entstehungszeit und die Lebenswelt der Künstler und Auftraggeber*innen. Wie aber kann man heute Kunstwerke, die mehr als 500 Jahre alt sind, zeitgemäß präsentieren? Diese Frage treibt uns als Museumsmacher*innen um. Deshalb interessiert uns, welche Fragen das Publikum zur Kunst des Mittelalters hat. Darüber wollen wir ins Gespräch kommen.

Das fragile Konstrukt eines friedlichen Europa ist mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine brachial in sich zusammengebrochen. Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg nahm die aktuelle Situation zum Anlass, ein Jahr lang Objekte unterschiedlicher Epochen und Gattungen zu zeigen, die im Kontext von Frieden und Krieg stehen. Ausgehend von den historischen Artefakten sprechen Dr. Tilo Grabach und Dr. Christian Rümelin über die Dimension von Kriegen und die seit Jahrhunderten bestehenden Argumentationsmuster für und gegen kämpferische Auseinandersetzungen.

Der Behaim-Globus ist die älteste erhaltene Darstellung der Erde in Kugelform. Einer Enzyklopädie ähnlich wird das Wissen über die Welt um 1492/94 in zahllosen Miniaturen, Ortsbezeichnungen und Inschriften aufgefächert. Auf Initiative des Nürnbergers Martin Behaim entstanden, zeichnet den Globus eine Kaufmannsperspektive aus. So sind zahlreiche Hinweise auf Rohstoffvorkommen und Handelswaren wie Gold, Elfenbein oder Gewürze auf ihm zu finden - Informationen, die unter anderem im Zuge der portugiesischen Expansion an der Westküste Afrikas gesammelt wurden. Dass Europäer und Europäerinnen auch Expeditionen in die Arktis unternahmen ist weniger bekannt. Thema des Gesprächs ist daher der Nordpol und seine umliegenden Landmassen. Welches Wissen steckt hinter der Darstellung der Polkappe und mit welchen Interessen wagte man sich um die Jahrhundertwende in das scheinbar ewige Eis?

Die Jagd ist eine der ältesten Praktiken der Menschheit. In ihr zeigen sich Macht, Männlichkeit, Gewalt, Unterdrückung, aber auch soziale Zugehörigkeit. Sie bietet so ein breites gesellschaftliches Panorama. Trotzdem spielt sie in der

Geschichtsschreibung bislang nur eine Nebenrolle. Dabei ist sie besonders im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert ein Prisma für die vielseitigen Prozesse des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, für den Versuch, die Natur

zu beherrschen, für Genderfragen, für Prozesse sozialen Wandels und für das imperiale Selbstverständnis im östlichen Europa. Das Forschungsprojekt beleuchtet deshalb die Kontinuität der Repräsentations- und Legitimationsformen von Herrschaft sowie Transfer und Verflechtung in Kultur und Wissenschaft über die Zäsur des Ersten Weltkriegs hinaus.

Der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) wurde 1949 in Moskau als Organisation der sozialistischen Staaten Europas gegründet. Er sollte nationale Industrialisierungsstrategien weniger entwickelter Länder unterstützen und eine planmäßige Arbeitsteilung zwischen den sozialistischen Volkswirtschaften organisieren. Der Aufbau eines optimal integrierten Wirtschaftsraumes oder gar einer autonomen »sozialistischen Weltwirtschaft« (Blockautarkie) gelang jedoch nicht. Die Macht- und Kräfteverhältnisse des globalen Kalten Krieges sowie die Regeln und Institutionen des kapitalistischen Weltmarktes beeinflussten auch die Wirtschaftsbeziehungen innerhalb des östlichen Europa. Seit den 1970er Jahren konzentrierte sich der RGW auf die Initiierung gemeinsamer Investitionsprojekte zur Sicherung der Versorgung mit Roh- und Brennstoffen, deren Ergebnisse bis in die Gegenwart wirken.

Schwarze Löcher sind die nimmersatten Vielfraße des Universums und verschlingen alles, was ihnen zu nahe kommt. Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass sich im Zentrum jeder Galaxie ein superschweres Schwarzes Loch von Millionen bis Milliarden Sonnenmassen befindet. Wenn diese Materie aufsaugen, können sie so hell werden, dass sie ihre gesamte Galaxie überstrahlen. Wie diese Systeme genau funktionieren, ist bis heute noch nicht genau verstanden.

In unserer Milchstraße ist die bekannteste Sternentstehungsregion der Orionnebel, der von darin befindlichen jungen Sternen zum Leuchten angeregt wird. Dieser nächstgelegene Sternhaufen ist zwar sehr jung, aber auch recht klein und massearm. In anderen Bereichen der Milchstraße, besonders auch in anderen Galaxien, gibt es weitaus leuchtkräftigere Nebel, die durch heiße Sterne in viel massereicheren Haufen erleuchtet werden. Beispiele sind die Region „30 Doradus“ in der Großen Magellanschen Wolke und die Region „B“ in der verschmelzenden Antennengalaxie, die etwa 10.000-mal heller ist als der Orionnebel. In diesem Gespräch soll geklärt werden, wie man sich die Entstehung und Entwicklung dieser Regionen vorstellen kann.

Unsere Sonne ist der einzige Stern, den wir aus nächster Nähe beobachten können. Damit ist sie für uns der „Prototyp“ für Sterne überhaupt. Der Kosmos ist mit Galaxien gefüllt, die wiederum aus Sternen bestehen. Eine gute Kenntnis der Sonne ist damit eine Voraussetzung für unser Verständnis des Universums an sich. Die Sonne hat zusätzlich eine ganz praktische Relevanz für uns. Sie ist ein extrem dynamisches Objekt, auf dem es ständig zu Strahlungsausbrüchen und Eruptionen kommt. Solche Sonnenstürme haben auch Auswirkungen auf die Erde und ihre technischen Systeme. Um diese Phänomene besser verstehen und zukünftig auch vorhersagen zu können, beobachtet eine ganze Flotte von Raumsonden die Sonne – ganz aktuell die Raumsonde Solar Orbiter mit den bisher detailliertesten Aufnahmen der Sonne.

To our eye, stars appear like tiny points of light. And yet, this starlight has a big story to tell. Thanks to a special tool to decode the light of a star, we can learn all about its chemical makeup, temperature, motion and sometimes even find out that what appears to be one star is, for example, a multiple star system. And we can also find other planets. The name of this tool is spectroscopy! A stellar spectrum is a rainbow of colours with lots of dark lines as if some of them were missing. When the light of a star leaves its surface, it crosses the stellar atmosphere made of different atomic elements. Each element has its specific pattern of dark lines. Combined, they create the stellar spectrum, or “the fingerprint of a star”.

One of the most compelling reasons to search for exoplanets is to find another world that harbours microbial life. To do this, we need to study the star that the exoplanet orbits and the space weather to which it is susceptible. Now imagine a scenario where the Earth is only a few solar radii from the Sun and the space weather around the Sun is more intense. Will the Earth remain habitable? Exploring and quantifying space weather is especially important for planets orbiting active red dwarf stars with nearby “habitable zones.” These stars, the most common type of star in the Milky Way, are a favorable target for the search for small, potentially habitable exoplanets.

Die globale Erwärmung spielt sich in der Arktis etwa zwei- bis viermal mal schneller ab. Obwohl dort die Sonne für mehrere Monate untergeht, erwärmt sich die Atmosphäre gerade im Winter sehr stark. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Erwärmung der bodennahen Luftschicht. Da die arktisches Atmosphäre oft sehr stabil geschichtet ist, findet kaum vertikaler Austausch von Wärme statt - die erwärmte Luft bleibt am Boden. Doch stabil ist die Atmosphäre in der Polarnacht nicht immer. Sobald Wolken aufziehen, kommt Bewegung ins Spiel und die unteren Luftmassen vermischen sich – es wird turbulent. Um die Effekte von Wolken auf die Atmosphäre zu untersuchen und um arktische Wolken besser zu verstehen, wurden während der MOSAiC Expedition und auf Spitzbergen Messungen mit einem Fesselballon durchgeführt.