Weltweit leiden etwa fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung an einer Depression. Neben den akuten psychischen Einschränkungen von depressiven Störungen können diese ebenfalls einen negativen Einfluss auf die physische Gesundheit ausüben und beispielsweise das Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Die gesundheitsökonomischen Folgen, die mit Erkrankungen wie diesen einhergehen, stellen uns vor große Herausforderungen – insbesondere in aktuellen Krisenzeiten. Die Entwicklung innovativer Therapieansätze gestaltet sich jedoch als anspruchsvoll, bedingt durch Hindernisse wie unerforschte molekulare Mechanismen im Gehirn sowie die Überwindung der sogenannten Blut-Hirn-Schranke.

Hier setzt der Leibniz WissenschaftsCampus „Targeted delivery of therapeutics to the brain (NanoBrain)“ an: Ziel ist es, konzeptuell neue, innovative und hochspezifische Ansätze zur Prävention und Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems zu entwickeln. Bei der Verfolgung dieses Ziels stehen konkrete Fragen im Fokus der Forschungsaktivitäten: Welche Mechanismen im Gehirn sind für die depressive Störung verantwortlich und bieten sich zur gezielten Behandlung an? Eignet sich die mRNA-Therapie zur gezielten Manipulation dieser Mechanismen? Wie kann es gelingen, neuartige Therapeutika zielgerichtet ins Gehirn zu bringen? Ist es möglich, dass diese nur in ausgewählten Gehirnregionen wirken und somit Nebenwirkungen reduziert werden können?

Sprecherin
Prof. Dr. Marianne Müller
Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR), Mainz
T 06131 8944 800
marianne.mueller@lir-mainz.de
Koordination
Dr. Frauke Liebelt-Tuijtel
Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR), Mainz
T 06131 8944 869
nanobrain@lir-mainz.de