Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB)
Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) forscht an der Schnittstelle von biologischen und technischen Systemen. Ziel der Forschung ist es, Grundlagen für eine zirkuläre, nachhaltige und vielfältige Bioökonomie zu schaffen, um eine Transformation der Agrar-, Lebensmittel- und anderer Industrie- und Energiesysteme auf Basis erneuerbarer Materialien zu ermöglichen. Gesunde Lebensmittel für alle und die Verwirklichung des One Health Konzepts für Menschen, Tiere und die Umwelt stehen hierbei im Fokus.
In Verbindung von anspruchsvoller Grundlagenforschung mit hoher Anwendungsorientierung erarbeitet und integriert das ATB neue Technologien und Managementstrategien, um die Produktion von Biomasse und deren Nutzung für Lebensmittel, als biobasierte Produkte und Energieträger wissensbasiert, zeitlich und räumlich differenziert und zunehmend auch automatisiert zu steuern. Die am ATB entwickelten flexiblen, standortspezifischen Konzepte für eine biobasierte Kreislaufwirtschaft sind ein Beitrag, um den globalen Herausforderungen der Ernährungssicherung und Schutz von Klima und Umwelt lokal und individuell zu begegnen.
Programmbereiche:
Diversifizierter Pflanzenbau: Technologische und verfahrenstechnische Forschung im Bereich der primären Produktion von pflanzlicher Biomasse - Entwicklung digitaler Werkzeuge und Technologien in Verbindung mit Mikrobiom-Management-Methoden, um die Diversifizierung von ertragreichen Pflanzenproduktionssystemen zu ermöglichen
Individualisierte Tierhaltung: Entwicklung und Einbindung nachhaltiger Lösungen in der Tierhaltung für die globale Lebensmittel- und Ernährungssicherheit mit geringen negativen Folgen für die Umwelt - von der sensorgestützten Datenerfassung und -analyse mit Data-Science-Methoden, über die Modellierung bis zur Entwicklung eines optimierten Prozessmanagements im Sinne des One-Health-Konzepts.
Gesunde Lebensmittel: Entwicklung maßgeschneiderter physikalischer, physikochemischer und/oder biologischer Aufbereitungs-, Verarbeitungs- und Lagerungsverfahren für frische Lebensmittel (z. B. Obst, Gemüse, Getreide, Futtersilage, Fleisch) durch die Entwicklung und den Einsatz von Sensoren, mathematischen Modellen, Lernalgorithmen und datengesteuerten Kontrollstrategien - Minimierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung bei gleichzeitiger Verbesserung der Produktqualität und -sicherheit.
Multifunktionale Biomaterialien: Verbesserte Verwertung aller unzureichend genutzten (non-food-) Biomasseressourcen, Pflanzenbestandteile und Abfallströme, um die Rohstoff- und Energieeffizienz aller Schritte der Biomasseaufbereitung und -umwandlung zu verbessern und Stoffkreisläufe zu schließen - Entwicklung neuer Verfahrenstechniken und Prozessoptimierungen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz, sensordatenbasierter Verarbeitung und Prozessmodellierung.
Integriertes Reststoffmanagement: Entwicklung neuer Technologien und Verfahren für die Bereitstellung, Behandlung und Verwertung von Reststoffen, bis hin zur Verarbeitung zu biobasierten Energieträgern (u.a. Biogas, Biokohle) – umfasst Modellierungen und wissensbasierte Steuerung komplexer Reststoffumwandlungsprozesse, sowie die ökologische und wirtschaftliche Bewertung.