DIPF beteiligt sich am Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit

Mit seiner Expertise im Bereich Bildungsentwicklung bei Kindern und Jugendlichen wird sich das DIPF am neuen Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit am Standort Bochum einbringen.

11.03.2021 · Geisteswissenschaften und Bildungsforschung · DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation · News · Projekte

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat jetzt die Auswahl der Standorte für den Aufbau des neuen Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit bekanntgegeben. Einer der sechs Standorte des Forschungszentrums ist die Ruhr-Universität Bochum, an dem das DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation beteiligt ist. Das DIPF wird sich vor allem mit seiner Expertise im Bereich der Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen in Bildungsinstitutionen einbringen.

„Psychische Erkrankungen beginnen nicht plötzlich im Erwachsenenalter, als sei vorher nichts geschehen. Vielmehr beginnen sie im Kindes- und Jugendalter“, erläutert Prof. Dr. Silvia Schneider vom Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität, die den Forschungsverbund „LIFE TBT“ des Bochumer Standorts koordiniert. Daher werden die Forschenden die Entwicklung psychischer Gesundheit und psychischer Störungen ab der Geburt in den Blick nehmen. Ziel ist es, psychische Störungen nicht erst zu behandeln, wenn sie sich schon manifestiert haben und die Betroffenen darunter leiden, sondern früh präventiv gegenzusteuern und die Entwicklung solcher Erkrankungen zu verhindern.

„Unsere Abteilung am DIPF befasst sich schon sehr lange mit Lernstörungen, die häufig psychische Folgeproblematiken nach sich ziehen. Mit diesem Fachwissen werden wir uns in den Forschungsverbund des Bochumer Standorts und damit in das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit einbringen“, sagt Professor Dr. Marcus Hasselhorn, Direktor der DIPF-Abteilung „Bildung und Entwicklung“. Seine Abteilung koordiniert unter anderem das Forschungszentrum „IDeA“ (Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk), das Entwicklungs- und Lernprozesse bei Kindern innerhalb der ersten zwölf Lebensjahre untersucht. Besondere Aufmerksamkeit gilt Kindern, deren Bildungserfolg – und damit auch deren psychische Gesundheit – durch verschiedene Risiken gefährdet ist.

Nach einem mehrstufigen Bewerbungsverfahren hat das BMBF die Standorte für das neue Zentrum für Psychische Gesundheit auf Grundlage der Empfehlungen internationaler Expert*innen ausgewählt. Das Zentrum soll vorhandene Expertisen noch besser bündeln und damit innovative Forschungs- und Behandlungsansätze schneller voranbringen. Die ausgewählten Standorte werden nun innerhalb von sechs Monaten ein Gesamtkonzept für das neue Zentrum erarbeiten. Darin werden eine gemeinsame Strategie zur zukünftigen Forschung und Zusammenarbeit sowie konkrete inhaltliche, programmatische und strukturelle Ziele für den Aufbau des jeweiligen Zentrums erarbeitet. Das Konzept soll darauf ausgerichtet sein, Diagnostik, Behandlung und Prävention bei psychischen Erkrankungen zu verbessern. Das Konzept wird anschließend abermals durch ein internationales Gremium von Expert*innen geprüft.

Weitere Informationen und Kontakt

www.dipf.de