Drei ERC Consolidator Grants für Leibniz

Planetare Geburtsstätten, Herzgewebe aus dem Labor, Paläontologie des Nilbeckens: Der Europäische Forschungsrat zeichnet drei Leibniz-Forschende mit einem ERC Consolidator Grant aus.

18.03.2022 · News · Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam · Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung · DWI - Leibniz-Institut für Interaktive Materialien · Menschen · Gemeinschaft

Der ERC Consolidator Grant gehört zu den höchstdotierten Fördermaßnahmen der Europäischen Union und ermöglicht herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den weiteren Ausbau eines eigenen Forschungsbereichs. Um die Förderung zu erhalten, müssen die Antragsstellenden den bahnbrechenden Ansatz ihres Projekts sowie seine Machbarkeit nachweisen. Der Europäische Forschungsrat bestätigt mit der Förderbewilligung daher die individuelle wissenschaftliche Qualität der Bewerberinnen und Bewerber und das konstruktive Umfeld, das diese Forschung ermöglicht. Der ERC Consolidator Grant umfasst eine Förderung von zwei Millionen Euro über eine Laufzeit von fünf Jahren.

Im März 2022 hat der Europäische Forschungsrat zwei Leibniz-Wissenschaftler und eine Leibniz-Wissenschaftlerin mit einem ERC Consolidator Grant ausgezeichnet.

Dr. Faysal Bibi
Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung (MfN), Berlin
Projekt: „PALEONILE – Evolution on the Nile: Faunal Regionalization and Continuity in the Pleistocene of Sudan”

Der Fokus des Projekts liegt auf der Erforschung der Paläontologie des Nilbeckens im Sudan, einem Land, in dem die Fossilien der Erdneuzeit noch weitgehend unentdeckt sind und ihr Potenzial bisher übersehen wurde. Zu diesem Zweck sollen hochmoderne Untersuchungstechniken angewendet werden, einschließlich experimenteller Methoden wie der Gewinnung von Paläobiomolekülen und neuer Ansätze bei der Datierung von Sedimenten.

Weitere Informationen auf der Website des MfN

Prof. Dr. Laura De Laporte
DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien, Aachen
Projekt: „Heartbeat – 3D-assembly of interactive microgels to grow in vitro vascularized, structured, and beating human cardiactissues in high-throughput“

Ziel des Forschungsprojekts ist es, vaskularisiertes, strukturiertes und schlagendes menschliches Herzgewebe im Labor heranzuzüchten. Dabei will das Team mit traditionellen Methoden zur Herstellung von 3D-Biomaterialien brechen: De Laportes Ansatz ist es, interaktive, mikroskopisch kleine stäbchenförmige Polymernetzwerke - sogenannte Mikrogele - zu verwenden, um 3D-Konstrukte im Hochdurchsatzverfahren für die Züchtung von menschlichem Herzgewebe im Millimetermaßstab herzustellen.

Weitere Informationen auf der Website des DWI

Prof. Dr. Oliver Gressel
Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP)
Projekt: „EPOCH-OF-TAURUS – Early phases of planetary birth sites – environmental context and interstellar inheritance“

Wenn junge Sterne geboren werden, sind sie oft von einer Wolke aus Gas und Staub umgeben, die zu einer Scheibe abflacht, in der Planeten entstehen können. Das bewilligte Forschungsprojekt konzentriert sich auf den Aufbau und die frühe Entwicklung dieser protoplanetaren Gasscheiben. Eine der zentralen Fragen dabei ist, welche Rolle das Umfeld der Gasscheiben spielt.

Weitere Informationen auf der Website des AIP