Förderung für deutsch-ukrainische Kooperation

Das deutsch-ukrainische Exzellenzzentrum für Quantenmaterialien GU-QuMat wird mit 2,5 Millionen Euro durch das BMBF gefördert. Die Forschung widmet sich der Suche nach neuartigen Quantenmaterialien.

09.11.2023 · News · Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden · Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften · Projekte

Das deutsch-ukrainische Exzellenzzentrum für Quantenmaterialien GU-QuMat wird vom Bundesminsterium für Bildung und Forschung (BMBF) für vier Jahre mit 2,5 Mio. Euro gefördert. Es wurde gemeinsam mit drei weiteren Projekten für die Förderung von deutsch-ukrainischen Exzellenzkernen ausgewählt, die die Ukraine gezielt beim Wiederaufbau eines funktionierenden Wissenschaftssystems unterstützen sollen.

Das deutsch-ukrainische Exzellenzzentrum für Quantenmaterialien GU-QuMat wurde gemeinsam vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW) und der Kyiv Academic University (KAU) konzipiert. Die Forschung des geplanten Projektes wird sich der theoriegestützten Suche nach neuartigen Quantenmaterialien und deren Funktionalität als Grundlage für zukünftige Technologien widmen. Als Zentrum wissenschaftlicher Exzellenz soll es perspektivisch in Kiew angesiedelt sein. Trotz der derzeitigen Kriegssituation sollen die Arbeiten jedoch bereits jetzt an beiden Standorten beginnen und die Kooperationspartner in der Ukraine unterstützt werden. Begleitend zum Aufbau eines bilateralen Forschungsteams ist ein Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses geplant. Hierzu zählen Austauschprogramme für Studierende, die Konzipierung gemeinsamer Studiengänge sowie die beidseitige Betreuung von Promotionen. Darüber hinaus soll ein Innovationsnetzwerk für den Wissens- und Technologietransfer geschaffen werden, welches die Entwicklung von Start-ups und Spin-offs fördern soll.

Der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow freut sich über die Zusage des Bundesforschungsministeriums: „Sachsen engagiert sich seit langem für ein starkes Wissenschaftssystem in der Ukraine, jüngst auch durch die Unterstützung von Forschungsstipendien für geflüchtete ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Es freut mich sehr, dass mit dem Exzellenzzentrum diese Bemühungen nun um einen weiteren wichtigen Baustein ergänzt werden, der international wettbewerbsfähige Forschungsstrukturen in der Ukraine maßgeblich befördern wird. Durch seine Verortung in Kiew und die mit ihm verbundene Millionenförderung hilft es bei dem Wiederaufbau eines forschungsstarken Wissenschaftssystems und unterstützt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Ukraine.“

Das Vorhaben für ein deutsch-ukrainisches Exzellenzzentrum für Quantenmaterialien geht auf eine langjährige Zusammenarbeit zwischen Dresden und Kiew zurück, die bereits von 2018 bis 2022 vom BMBF gefördert wurde. Im Rahmen dieses Vorgängerprojektes wurde ein Stipendiensystem etabliert, mit dem Forschungsaufenthalte ukrainischer Studierender und Nachwuchswissenschaftler am IFW Dresden realisiert wurden. Nach Ausbruch des Krieges bildeten genau diese Erfahrungen und Kontakte aus den bestehenden Kooperationen die Basis für eine intensive Dresdner Initiative zur Unterstützung ukrainischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Mit der finanziellen Hilfe der Leibniz-Gemeinschaft, der Volkswagen-Stiftung, der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und des Freistaates Sachsen konnten im Jahr 2022 über 30 Forschende aus der Ukraine ihre wissenschaftlichen Projekte zeitweise am IFW Dresden fortsetzen. Um die Integration in die wissenschaftliche Gemeinschaft zu fördern, wurden spezielle Workshops und eine Vortragsreihe organisiert. Dieser rege wissenschaftliche Austausch hat bereits zu zahlreichen gemeinsamen Veröffentlichungen und nicht zuletzt zum erfolgreichen Antrag für die Einrichtung des Exzellenzzentrums geführt.

Über das BMBF-Programm

Das BMBF-Programm zum Aufbau Deutsch-Ukrainischer Exzellenzkerne in der Ukraine fördert Maßnahmen, die dazu beitragen, Rahmenbedingungen für Forschung und Innovation in der Ukraine zu verbessern, Forschungskapazitäten wiederaufzubauen und dem wissenschaftlichen Nachwuchs gute Bleibe- und Rückkehrperspektiven zu bieten. Konkret soll diese Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung dazu dienen, exzellente ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu befähigen, gemeinsam mit einer deutschen Forschungseinrichtung international wettbewerbsfähige Arbeitsgruppen in der Ukraine aufzubauen. Diese sollen perspektivisch bilaterale Kooperationsbrücken zwischen Deutschland und der Ukraine bilden und einen nachhaltigen wissenschaftlichen Austausch befördern.

Weitere Informationen und Kontakt

Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW)