Neue Leitung am IOW

Porträt von Prof. Oliver Zielinski
Foto BECK/IOW

Oliver Zielinski ist neuer Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde. Der Experte für Umweltphysik aquatischer Ökosysteme und intelligente Technologien folgt auf Ulrich Bathmann, der das Institut seit 2011 leitete.

01.03.2023 · News · Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde an der Universität Rostock · Umweltwissenschaften · Menschen

Am 1. März 2023 wird Oliver Zielinski neuer Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW). Der Experte für Umweltphysik aquatischer Ökosysteme und intelligente Technologien war zuvor Professor für Marine Sensorsysteme an der Universität Oldenburg, gründete dort am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) das Zentrum für Marine Sensorik sowie am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) das Kompetenzzentrum „Künstliche Intelligenz für Umwelt und Nachhaltigkeit“. Zugleich mit seinem Amtsantritt am IOW übernimmt Zielinski die Professur für Erdsystemforschung der Universität Rostock in der Profillinie Maritime Systeme.

„Ich freue mich sehr auf die Arbeit am IOW und darauf, gemeinsam mit den Mitarbeitenden neue Erkenntnisse und innovative Methoden hervorzubringen, die den Schutz sowie auch die nachhaltige Nutzung der Ostsee stärken“, so Prof. Dr. Oliver Zielinski anlässlich seines Amtsantrittes. Das IOW sei mit seinem interdisziplinären, transferorientierten Ansatz und vielfältigen Kooperationen über Deutschland hinaus sehr gut in der Ostsee- und Küstenmeerforschung etabliert. Umso spannender sei die Weiterentwicklung des IOW-Forschungsprogrammes. Ein Schwerpunkt werde dabei auf den flachen Küstenzonen liegen. „Dieser Übergangsbereich zwischen Land und Meer, zu dem wir am IOW aktuell einen neuen Forschungsfokus aufbauen, hat weitreichenden Einfluss auf das gesamte Meeresökosystem. Gleichzeitig ist dieser hochdynamische Bereich für Forschungsarbeiten schwer zugänglich und erfordert den Einsatz neuer technologischer Ansätze – ein Feld, auf dem das IOW schon jetzt über ausgewiesene Expertise verfügt und sich hervorragend in die Innovationslandschaft Mecklenburg-Vorpommerns einpasst“, so der neue IOW-Direktor.

„Dem IOW ist es gelungen, mit Oliver Zielinski eine herausragende Wissenschaftlerpersönlichkeit zu gewinnen, die auch für die Universität Rostock in der Lehre eine enorme Bereicherung darstellt“, kommentiert Mecklenburg-Vorpommerns Wissenschaftsministerin Bettina Martin den Amtsantritt des neuen IOW-Direktors. „Ich gratuliere ihm sehr herzlich zu dieser herausragenden Aufgabe. Das IOW ist ein Leuchtturm in der Forschungslandschaft von Mecklenburg-Vorpommern und international im Bereich der Meeresforschung hoch anerkannt. Das Konzept der gemeinsamen Berufungen von Universität und Leibniz-Institut hat sich seit vielen Jahren bewährt. Es stärkt von Anfang an die Kooperation zwischen den Einrichtungen zum beiderseitigen Vorteil. Für die Studierenden im Land bietet dieses Vorgehen zusätzliche Möglichkeiten, an neuesten Technologien und Forschungsansätzen ausgebildet zu werden. Ich freue mich, dass nun mit der Berufung von Oliver Zielinski zum Professor für Erdsystemforschung dieses erfolgreiche Verfahren auch in der Institutsleitung des IOW fortgesetzt wird“, so die Ministerin, die Zielinski am 28. Februar die Ernennungsurkunde zum Professor überreicht.

Prof. Dr. Oliver Zielinski (Jahrgang 1970) hat Physik studiert, wandte sich aber schon früh der Meeresforschung zu. „Mein Ziel ist seit langem, Küstenmeere als Ganzes zu begreifen“, so der gebürtige Oldenburger. Einen wichtigen Schlüssel dazu sieht er unter anderem in der Entwicklung innovativer Methoden, insbesondere auf dem Gebiet autonomer Systeme und mariner Observatorien. Das spiegelt sich auch in seinem Werdegang wieder: Nach seiner Promotion in Physik an der Universität Oldenburg (1999), die sich bereits mit optischer Meeressensorik befasste, arbeitete er zunächst als CEO eines internationalen Anbieters von maritimen Sensorsystemen, bevor er 2005 als Professor an die Hochschule Bremerhaven berufen wurde und dort 2007 die Leitung des Instituts für Marine Ressourcen (IMARE) übernahm. 2011 folgte er einem Ruf der Universität Oldenburg auf die Professur für Marine Sensorsysteme, von wo aus er jetzt ans IOW wechselt. Am Oldenburger Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM), das er zwischenzeitlich auch leitete, gründete er das Zentrum für Marine Sensorik.

Ein besonderer Fokus von Zielinskis Arbeit liegt auf der Verbindung von Umweltforschung mit Künstlicher Intelligenz (KI). So leitete er im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das international zu den wichtigsten „Centers of Excellence“ der KI-Forschung mit hoher gesellschaftlicher Relevanz zählt, bis zu seinem Start am IOW den Bereich „Marine Perception“ (seit 2019) sowie das von ihm gegründete Kompetenzzentrum „Künstliche Intelligenz für Umwelt und Nachhaltigkeit“ (seit 2020). „KI ist eine leistungsfähige Querschnittstechnologie, ein Werkzeug, geschaffen, um aus großen Datenmengen Informationen zu generieren, komplexe Prozesse vorherzusagen und in veränderlichen Umgebungen zielorientiert zu handeln. Die zwei Megatrends – Digitalisierung und Nachhaltigkeit – zusammenzudenken, liegt daher auf der Hand“, so Zielinski.

Aber auch in den klassischen Meeresforschungsansätzen ist der neue IOW-Direktor zu Hause, nicht zuletzt durch seine Teilnahme an 20 Expeditionen auf Forschungsschiffen, davon sieben als wissenschaftlicher Fahrtleiter in den Nordatlantik, die Arktis und im gesamten Nord-West-Europäischen Schelfmeer.

Zielinski folgt als Direktor des IOW auf Ulrich Bathmann, der das Institut von 10/2011 – 3/2022 leitete, sowie Helge Arz, Interimsdirektor bis 2/2023. Zielinski bedankt sich bei seinen Vorgängern: „Durch ihre gelungene Führung, in Zusammenarbeit mit den engagierten Forschenden und wissenschaftsunterstützenden Mitarbeitenden, steht das IOW sehr gut da: Es wurde in dieser Zeit zweimal erfolgreich von der Leibniz-Gemeinschaft evaluiert und ist bestens in der deutschen wie internationalen Meeresforschung etabliert. Wer Ostseeexpertise braucht, sucht sie in Deutschland vor allem beim IOW – sei es das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie oder die internationale Helsinki-Kommission zum Schutz der Ostsee.“ Neben unzähligen Forschungskooperationen sei das IOW zudem in Forschungsnetzwerken, die sich national wie international für die übergreifende, strategische Gestaltung der Meeresforschung einsetzen, ein geschätzter Partner – etwa bei EuroMarine, Baltic Earth, dem Konsortium Deutsche Meeresforschung oder der Deutschen Allianz Meeresforschung. „Ich bin sehr dankbar, an diese großartige Arbeit anknüpfen und sie zusammen mit den Mitarbeitenden des IOW weiterentwickeln zu können“, so Zielinski abschließend.

Weitere Informationen und Kontakt 

Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)