Nostalgie-Diagnosen

Wand voller alter Uhren aus verschiedenen Jahrzehnten
Foto SABINE STACH/GWZO

Sehnsucht nach einem goldenen Zeitalter oder mangelnder Gegenwartssinn? Ein neues Themenheft beschäftigt sich mit den kulturellen und politischen Aspekten des Phänomens Nostalgie.

04.11.2021 · News · Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam · Geisteswissenschaften und Bildungsforschung · Forschungsergebnis

Nostalgie kann je nach Standpunkt Sehnsucht nach einem goldenen Zeitalter, Anachronismus oder Rückwärtsgewandtheit bedeuten. Meist dient der Begriff aber dazu, anderen einen Mangel an Gegenwartssinn und Zukunftsoffenheit zu bescheinigen oder ihnen gar eine Verklärung der Vergangenheit vorzuwerfen. Der Bedeutungsvielfalt entsprechen unterschiedliche disziplinäre Zugriffe: Während die Soziologie und vor allem die Psychologie der Nostalgie durchaus positive Effekte beimessen, ist sie kaum irgendwo schlechter beleumundet als in der Geschichtswissenschaft. Diese hat bisher eher wenig Interesse an einer konzeptionellen Auseinandersetzung mit der Nostalgie gezeigt. Das Themenheft bringt Nostalgie-Diagnosen der Vergangenheit mit Reflexionen über die Gegenwart zusammen und stellt dabei verschiedene Zugänge inner- wie außerhalb der Geschichtswissenschaft vor. Dadurch soll es zu einem differenzierteren Umgang mit kulturellen und politischen Aspekten der Nostalgie beitragen sowie eine stärkere zeitgeschichtliche Einordnung des Phänomens anregen.

Das aktuelle Themenheft "Nostalgie" der "Zeithistorischen Forschungen" ist kürzlich gedruckt und online erschienen.

Zum Themenheft

Weitere Informationen und Kontakt

www.zzf-potsdam.de