Gefördert im Leibniz-Wettbewerb: „ALwAI“

Schüler im Klassenzimmer
Foto RDNE/PEXELS

Eine KI-gestützte Plattform soll Lehrkräften helfen, Stärken und Schwächen von Schülern leichter zu erkennen.

20.10.2025 · HP-Topnews · DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation · Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik · Geisteswissenschaften und Bildungsforschung · Projekte

Von eiszeitlichen Steinwällen bis zu innovativen spektroskopischen Technologien: An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen ausgewählte Projekte, die aktuell im Leibniz-Wettbewerb gefördert werden.

Worum geht’s? Das Projekt „ALwAI“ (Assessment for Learning with Artificial Intelligence) in Kürze

Wir wissen, dass diagnosegeleitete Förderung für viele Schülerinnen und Schülern wichtig ist, um Verstehenslücken aufzudecken und zu füllen. Diagnosen sind jedoch aufwendig und scheitern bisher oft an fehlenden guten Instrumenten, der hohen Arbeitsbelastung vieler Lehrkräfte und der fehlenden digitalen Infrastruktur für entsprechende Programme.

Durch künstliche Intelligenz unterstützte formative Diagnostik kann die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte verringern. In Zusammenarbeit mit Partnern aus Politik und Praxis will das Projekt Lösungen entwickeln, um die flächendeckende Einführung eines solchen KI-gestützten Angebots zu ermöglichen. Damit könnten Lehrkräfte individuelle Stärken, aber auch Wissenslücken leichter erkennen und ihre Schülerinnen und Schüler zielgerichteter fördern. Zu diesem Zweck wird eine bestehende digitale Diagnostik-Plattform um KI erweitert.

Warum ist das wichtig? Probleme, die das Projekt lösen will

Zu viele Kinder und Jugendliche erreichen entscheidende sprachliche und mathematische Basiskompetenzen nicht. Dies gefährdet die Teilhabe an einer stark technologisierten Gesellschaft. Lehrkräfte können durch digitale formative Diagnostik unterstützt werden, die Kompetenzstände gut einzuschätzen und darauf zu reagieren. Während bislang vor allem Ankreuz-Aufgaben in digitalen Diagnosen genutzt werden, ermöglicht die digitale Diagnostik-Plattform Alea.Schule, Bilder und schriftliche Erklärungen auszuwerten. Dafür wird in Zukunft auch künstliche Intelligenz eingesetzt. KI-gestützte digitale formative Diagnostik ist zwar technisch bereits möglich, ihr Potenzial kann jedoch nur ausgeschöpft werden, wenn sie fachdidaktisch fundiert ausgestaltet wird. Daher ist es wichtig, diesen Prozess wissenschaftlich zu begleiten und zielführend zu gestalten, genauso, wie Lehrkräfte für den Umgang mit der KI-gestützten Diagnostik zu professionalisieren.

Worauf freuen Sie sich zum Projektstart am meisten? Eine Frage an die Projektleitung

„In der Entwicklung mehrsprachiger computerbasierter Diagnostik hat das Zentrum für technologiebasiertes Assessment (TBA) am DIPF bereits viel Erfahrung. Besonders am Herzen liegt mir in diesem Projekt, Innovationen zur Spracherkennung und dem verantwortungsvollen Einsatz von KI nicht nur psychometrisch zu erforschen, sondern sie auch in Research-Practice-Partnerships gemeinsam mit Lehrkräften an die schulische Praxis anzupassen.“  

Dr. Ulf Kröhne, DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation/TU Chemnitz

“Die Schullandschaft wartet dringend auf digitale Diagnostik, die neben prozeduralen Fertigkeiten auch konzeptuelles Verständnis treffsicher erfassen kann, dabei kann uns KI wirklich helfen! Wir werden am IPN dafür sorgen, dass die neue Technologie in Prozesse datengestützter Unterrichtsentwicklung gut eingebunden werden.”

Prof. Dr. Susanne Prediger, Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN)

Wer ist dabei? Die beteiligten Partner

DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation
IPN - Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik
Technische Universität Dortmund

Hintergrund: Der Leibniz-Wettbewerb

Das Projekt „ALwAI“ wird im Leibniz-Wettbewerb für den Zeitraum von drei Jahren im Programm Leibniz-Transfer gefördert. Der Wettbewerb unterstützt die Erreichung der strategischen Ziele der Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen des Paktes für Forschung und Innovation. Die Projektbewilligungen ermöglichen Forschung auf höchstem Niveau. Insgesamt fördert die Leibniz-Gemeinschaft in der Runde 2025 27 Vorhaben.

Weitere Informationen zum Leibniz-Wettbewerb

Projektdatenbank des Leibniz-Wettbewerbs