Zukunft am Meer

Animierte Karte mit Smartphone im Vordergrund
Foto ANDREAS LANGE/DSM

Wie prägt das Meer das Leben in Küsten- und Hafenstädten? Welche Ideen und Visionen haben Menschen vor Ort für ihre Zukunft? Gleich zwei neue Projekte greifen diese Fragen auf.

14.11.2022 · News · Deutsches Schifffahrtsmuseum - Leibniz-Institut für Maritime Geschichte · Geisteswissenschaften und Bildungsforschung · Projekte

Bereits im Sommer machte das Verbundprojekt „Ocean Future Lab“ Station in Bremerhaven. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2022 – Nachgefragt! entwickelten Bremerhavener:innen in einem ko-kreativen Workshop Ideen für die Zukunft in ihrer Stadt. Kuratorin Dr. Ulrike Heine fasst die Methode des Ocean Future Lab folgendermaßen zusammen: „Mit Input versorgt, überlegen sich die Teilnehmenden eine möglichst konkrete Szene zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft. Sie entwerfen eine Art Drehbuch: Wo spielt die Szene? Wer ist Handlungsträger? Was passiert in der Szene? Dabei gilt: Düstere Prognosen gibt es genug - es geht darum positive Zukunftsvisionen zu entwickeln.“

Mit der Verankerung von Ideen an konkreten Orten arbeitet auch „Schau mir in die Karten“, ein anderes Projekt am DSM. Projektleiterin Dr. Isabella Hodgson hat eine interaktive Kartenanwendung mit dem Input von unterschiedlichen Partner:innen aus der Stadt entwickelt. Die digitale Anwendung ermöglicht es Bürger:innen, ihre Ideen, Geschichten und Visionen mit Texten, Bildern und Videos in einer webbasierten Karte öffentlich zu teilen. „Schau mir in die Karten“ wurde entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.

Unter dem Motto „Zukunft am Meer“ bringt das DSM ab dem 10. November 2022 beide Ansätze zusammen: Ein großes Banner an der Außenwand der Kogge-Halle lädt Interessierte spielerisch dazu ein, ihre Zukunftsvisionen für Bremerhaven zu entwerfen und in die interaktive Karte einzufügen. Auf dem Banner liefern zahlreiche webbasierte Quellen, die über QR-Codes ansteuerbar sind, Anregungen. So wurde beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Bremerhaven ein Scrollytelling entwickelt, das historische und zeitgenössische Aufnahmen Bremerhavens verbindet und die wechselhaft Geschichte Bremerhavens lebendig werden lässt.

In Schulworkshops und einem offenen Workshop für alle Bremerhavener:innen wird das Kartieren in der Gemeinschaft erprobt. Dabei sind die Zukunftsvisionen nur ein Baustein: Im Gespräch soll sich auch Gegenwart und Vergangenheit der Seestadt ausgetauscht werden. Die kostenlosen Kartierungsworkshops finden im Herbst und Winter auch in anderen Hafenstädten statt. Im Zentrum steht die Frage: Was macht das Leben am Meer aus?

Zur digitalen Anwendung

Weitere Informationen und Kontakt

Pressemitteilung des Deutschen Schifffahrtsmuseums - Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM)