„Hans-Olaf-Henkel-Preis - Preis für Wissenschaftspolitik“ geht an Hans Joachim Meyer

Der „Hans‐Olaf‐Henkel‐Preis – Preis für Wissenschaftspolitik“ geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Hans Joachim Meyer. Der letzte Minister für Bildung und Wissenschaft der DDR und langjährige Sächsische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst wird unter anderem für seine Verdienste um die Neustrukturierung der ostdeutschen Wissenschaftslandschaft nach der Wiedervereinigung ausgezeichnet. Die Verleihung findet während der Leibniz-Jahrestagung in Berlin statt, Kurt Biedenkopf wird die Laudatio halten.

21.11.2013 · Pressemeldung · Leibniz-Gemeinschaft

Hans Joachim Meyer war von 1990 bis 2002 erster Staatsminister für Wissenschaft und Kunst in Sachsen. Zu seinen Hauptaufgaben zählte es, Hochschulen und Forschungsinstitute in Sachsen in die Forschungslandschaft der Bundesrepublik zu integrieren. Die Grundlagen dafür legte Meyer bereits als Minister für Bildung und Wissenschaft der DDR in der aus den einzigen freien Volkskammerwahlen hervorgegangenen Regierung unter Ministerpräsident Lothar de Maizière.

Ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Wiedervereinigung der Wissenschaftssysteme in Ost und West war die Evaluierung der früheren Akademie‐Institute der DDR durch den Wissenschaftsrat. Die exzellent bewerteten Institute wurden in die gemeinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern und damit in die so genannte „Blaue Liste“ aufgenommen. Aus dieser Liste entstand später die Leibniz‐Gemeinschaft.

In dieser Zeit wirkte Hans Joachim Meyer als hoch geschätzter und sachkundiger Gesprächspartner an der Gestaltung der gesamtdeutschen Wissenschaftspolitik mit und war ein wichtiger Anwalt der ostdeutschen Wissenschaft und Streiter für die Anerkennung ihrer Forschungsleistungen. Er war als Staatsminister von 1999 bis 2002 Mitglied des Senats der Leibniz‐Gemeinschaft, dem er seit 2006 als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens erneut angehört.

Eine Jury aus Wissenschaftlern und Vertretern des öffentlichen Lebens unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Joachim Treusch (ehem. Präsident der Jacobs University Bremen) wählte Meyer aus mehreren nominierten Kandidatinnen und Kandidaten aus. Die Jury würdigte, dass es unter Meyers Leitung nicht nur gelungen sei, ein Forschungspotenzial von 4.600 Beschäftigten für den Wissenschaftsstandort Sachsen zu erhalten, sondern auch die Leibniz‐Gemeinschaft in der heutigen Form zu gestalten.

Für den Preisträger selbst kommt die Ehrung „völlig unerwartet und hoffentlich nicht völlig unverdient“, so Hans Joachim Meyer. „Es ist jedenfalls eine große Ehre, die mich freut.“

Leibniz‐Präsident Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer würdigte den Preisträger: „Hans Joachim Meyer ist ein streitbarer Wissenschaftspolitiker, der die Leibniz‐Gemeinschaft nicht nur in ihrer Entstehungsphase, sondern bis heute konstruktiv begleitet hat.“

Die Verleihung des „Hans‐Olaf‐Henkel‐Preises – Preis für Wissenschaftspolitik“ findet im Rahmen einer Festveranstaltung der Leibniz‐Gemeinschaft am Donnerstag, 28. November 2013, im Berliner Museum für Kommunikation statt. Die Laudatio auf den Preisträger wird der ehemalige sächsische Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt Biedenkopf halten.

Zur Preisverleihung erscheint in der aktuellen Ausgabe des Leibniz‐Journals ein Interview mit Hans Joachim Meyer, das online zur Verfügung steht unter http://bit.ly/HOH-Preis-Meyer

Ein Pressefoto des Preisträgers steht online zur Verfügung unter
www.leibniz-gemeinschaft.de/medien/presse/pressebilder/

Der Preisträger:
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joachim Meyer, Jahrgang 1936, war 1990 in der Regierung de Maizière Minister für Bildung und Wissenschaft der DDR und von 1990 bis 2002 Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst. Der Sprachwissenschaftler und Senator der Leibniz‐Gemeinschaft wirkte von 1997 bis 2009 als Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken.

Der Hans‐Olaf‐Henkel‐Preis – Preis für Wissenschaftspolitik
In Erinnerung an die Amtszeit von Hans‐Olaf Henkel als Präsident der Leibniz‐Gemeinschaft von 2001 bis 2005 und in Würdigung seines Engagements für die deutsche Wissenschaftspolitik trägt der Preis den Namen „Hans‐Olaf‐Henkel‐Preis – Preis für Wissenschaftspolitik“. Henkel war Senator der Max‐Planck‐Gesellschaft (1990‐2005), der Helmholtz‐Gemeinschaft (2001‐2005) und der Leibniz‐Gemeinschaft (1998‐2001) sowie im Vorstand des Stifterverbands tätig (1987‐2000).

Vorschlagsberechtigt für den Preis sind die in der Allianz vertretenen Wissenschaftsorganisationen, die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“, die Alexander von Humboldt‐Stiftung, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, die wissenschaftlichen Leiterinnen und Leiter der Leibniz‐Institute und weitere Mitglieder der Sektionen, das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Wissenschaftsministerien der Länder. Der Preis wird im Zwei‐Jahres‐Turnus vergeben und ist mit 20.000 Euro dotiert.

Bisherige Preisträger waren 2007 Prof. Dr. Benno Parthier, ehemaliger Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, 2009 Prof. Dr. Wolfgang Frühwald, ehemaliger Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Alexander von Humboldt‐ Stiftung (AvH), und 2011 Prof. Dr. Dagmar Schipanski, ehemalige Vorsitzende des Wissenschaftsrats und Thüringer Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

Pressekontakt für die Leibniz‐Gemeinschaft

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