Leibniz setzt regional auf WissenschaftsCampi

Modell für die Kooperation von Hochschulen und außeruniversitärer Forschung

23.07.2013 · Leibniz-Gemeinschaft · Pressemeldung

In seinem Papier zu den Perspektiven des deutschen Wissenschaftssystems hat der Wissenschaftsrat unter anderem die Bedeutung thematischer und regionaler Verbünde hervorgehoben. Die Leibniz-Gemeinschaft ist in beiden Kategorien aktiv: Die „Leibniz-Forschungsverbünde“ sind thematisch fokussiert, die „WissenschaftsCampi“ sind regional verankert.

Der Wissenschaftsrat hatte über die lokalen und regionalen Verbünde geschrieben, dass bei ihnen „die verschiedenen Einrichtungen gemeinsame strategische Ziele in einer langfristig bis dauerhaft ausgerichteten institutionellen Kooperation [verfolgen], oft in mehreren, häufig breit angelegten Wissenschaftsgebieten oder in den unterschiedlichen Leistungsdimensionen Forschung, Lehre, Transfer oder Infrastrukturleistungen, um gemeinsame Interessen zu stärken und die Sichtbarkeit zu erhöhen.“ Und konkret: „Die kürzlich initiierte intensive regionale Zusammenarbeit zwischen Leibniz-Einrichtungen, Hochschulen und ggf. weiteren außeruniversitären Einrichtungen im Format des „WissenschaftsCampus“ wird als ein wichtiger Schritt in diesem Sinne begrüßt.“

Vorreiter des Modells WissenschaftsCampus ist Tübingen, wo der erste WissenschaftsCampus 2009 an den Start ging. „Der Wissenschaftsrat fordert in seinem Perspektivpapier den Ausbau regionaler Kooperationen zwischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen – wir haben bereits ein Erfolgsmodell: den WissenschaftsCampus“, resümiert Friedrich W. Hesse, Vizepräsident sowie Beauftragter der Leibniz-Gemeinschaft für Hochschulkooperationen. Hesse ist zugleich Sprecher des bundesweit ersten WissenschaftsCampus in Tübingen „Bildung in Informationsumwelten“. Er entwickelt derzeit mit Vertretern der vier weiteren WissenschaftsCampi aus Halle, Mannheim, Mainz und Rostock Kriterien für die erfolgreiche Umsetzung und Weiterentwicklung des Kooperationsmodells. Mit „Interdisziplinärer Themenorientierung, gleichberechtigter Kooperation aller Partner auf Augenhöhe und einer regional bedingten Gestaltung der Governance-Strukturen“ benennt Hesse die drei wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Leibniz WissenschaftsCampus.

Das Kooperationsmodell „WissenschaftsCampus“

Der WissenschaftsCampus ist ein Modell der regionalen Zusammenarbeit zwischen Leibniz-Einrichtungen und Hochschulen. Als gleichberechtigte Partner bearbeiten diese eine klar umrissene wissenschaftliche Fragestellung von gemeinsamem Interesse und ergänzen sich dabei mit ihren Spezialkompetenzen und unterschiedlichen Perspektiven. Die regionale Nähe, eine gemeinsame Strategie und interdisziplinäre Forschungsansätze bezogen auf Themen, Projekte und Methoden sind die Stärken der  WissenschaftsCampi. Sie bieten ideale Voraussetzungen, um gesellschaftlich relevante Fragestellungen zu bearbeiten, ganze Forschungsbereiche weiter zu entwickeln und das wissenschaftliche Umfeld am Standort für die Thematik zu stärken. Die regionale Forschungslandschaft erlangt dadurch Profil und internationale Sichtbarkeit.

Fünf WissenschaftsCampi haben sich seit 2009 etabliert:

  • WissenschaftsCampus Tübingen: Bildung in Informationsumwelten
  • WissenschaftsCampus Mainz: Byzanz zwischen Orient und Okzident
  • WissenschaftsCampus Mannheim: Mannheim Centre for Competition and Innovation (MaCCI)
  • WissenschaftsCampus Halle: Pflanzenbasierte Bioökonomie
  • WissenschaftsCampus Rostock: Rostocker Phosphorforschung

Weitere Informationen: www.leibniz-gemeinschaft.de/forschung/hochschulkooperationen/wissenschaftscampi/

Die fünf bestehenden WissenschaftsCampi werden in den kommenden Wochen in lockerer Reihenfolge vorgestellt.

Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft

Christian Walther
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Mobil: 0174 / 310 81 74
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