
Primatenkognition - Leibniz-WissenschaftsCampus Göttingen
Affen leben ebenso wie Menschen in einer komplexen und vielschichtigen Umwelt, in der sie mit unterschiedlichsten Einflüssen konfrontiert sind. Es erfordert hohe kognitive Fähigkeiten, die verschiedensten sensorischen Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten, in Entscheidungsprozessen zusammenzuführen und in Handlungen umzusetzen. Anschließend müssen menschliche und nicht-menschliche Primaten einen Bezug zwischen ihrem Verhalten und den daraus folgenden Konsequenzen herstellen.
Ziel des Göttinger Leibniz-WissenschaftsCampus „Primatenkognition“ ist es, ein umfassendes Verständnis für die Prozesse der Informationsverarbeitung und Entscheidungsfindung bei Affen und Menschen zu entwickeln. So beschäftigen sich die Forscher etwa mit der Frage, wie Informationen aus verschiedenen Quellen integriert werden, wie Handlungen gesteuert werden und wie dies von sozialen Interaktionen beeinflusst wird. In vergleichenden Ansätzen wird untersucht, wie sich die kommunikativen und kognitiven Leistungen von Affen und Menschen unterscheiden.
Im WissenschaftsCampus werden die Kompetenzen von Verhaltensbiologen, Psychologen, Neuro- und Kognitionswissenschaftlern gebündelt. Die enge Zusammenarbeit mit Geisteswissenschaftlern ermöglicht es, philosophische und ethische Konsequenzen der Forschung zu berücksichtigen.