Leibniz-Auszubildenden-Preis geht an Biologielaborantin aus Schleswig-Holstein

Lisa-Marie Johannssen vom Forschungszentrum Borstel – Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften erhält den Leibniz-Auszubildenden-Preis 2015. Der zweite und dritte Platz geht an zwei Auszubildende aus Berlin.

26.11.2015 · Leibniz-Gemeinschaft · Pressemeldung

Die Leibniz-Gemeinschaft hat den Leibniz-Auszubildenden-Preis 2015 an die Biologielaborantin Lisa-Marie Johannssen vom Forschungszentrum Borstel – Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften in Schleswig-Holstein verliehen. Nominiert waren drei ehemalige Auszubildende, die ihre Abschlüsse im Ausbildungsjahr 2014/2015 mit hervorragenden Noten abgeschlossen haben: neben der Preisträgerin die Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung Carolin Stolpe vom Sozio-ökonomisches Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin sowie der Physiklaborant Marc Möbis vom Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie in Berlin.

Lisa-Marie Johannssen (22), Biologielaborantin am Forschungszentrum Borstel – Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften, überzeugte die Jury neben ihren sehr guten berufsschulischen Leistungen und ihrer Arbeit im Institut vor allem durch ihr Engagement in Lerngruppen und ihre Unterstützung für Mitschüler. Bei Messen konnte Lisa-Marie Johannssen künftige Auszubildende für ihren Ausbildungsberuf begeistern. Außerdem wirkte sie maßgeblich an der Gestaltung eines Informations-Flyers über den Beruf des Biologielaboranten mit. Während eines Auslandspraktikums am „Istituto Zooprofilattico Sperimentale della Sicilia“ in Palermo (Italien) im Zuge des EU-Projekts „ERASMUS+“ sammelte sie wertvolle Auslandserfahrungen. Neben ihrer Ausbildung ist Lisa-Marie Johannssen auch privat sozial engagiert mit der Leitung einer Tanzgruppe und im Vorstand des evangelischen Jugendchores „Tierra Sagrada“. Seit dem Abschluss ihrer Ausbildung ist Lisa-Marie Johannssen als Biologielaborantin bei der Firma Euroimmun Medizinische Labordiagnostika AG in Lübeck beschäftigt.

Carolin Stolpe (20) absolvierte ihre Ausbildung zur Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung (FAMS) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in der forschungsbasierten Infrastruktureinrichtung Sozio-ökonomisches Panel (SOEP). Neben ihren sehr guten Leistungen am Institut und in der Berufsschule zeichnete sich Carolin Stolpe vor allem durch die weitgehend selbständige Umsetzung der jährlichen Nutzerbefragung 2014 des SOEP bei rund 2000 Forscherinnen und Forschern sowie ihr Mitwirken im Leibniz-Forschungsverbund „Science 2.0“ aus. Ein Auslandspraktikum führte sie ans Institute for Social and Economic Research an der Universität Essex in Colchester (Großbritannien). Nach Abschluss der Ausbildung hat das SOEP Carolin Stolpe in ein reguläres Arbeitsverhältnis übernommen; dort ist sie im Forschungsdatenzentrum im Datenmanagement tätig. Mittelfristig plant Carolin Stolpe, ein auf die Ausbildung aufbauendes Studium der Wirtschaftsinformatik aufzunehmen.

Marc Möbis (26) wurde am Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie in Berlin zum Physiklaboranten ausgebildet. Neben sehr guten Schul und Ausbildungsnoten hielt er bereits während seiner Ausbildung Fachvorträge für Technikerschulungen des MBI zu „Ortsaufgelösten Photostrommessungen am LBIC-Messplatz“. Im Betriebsrat war er Jugendauszubildenden-Vertreter und unterstützte leistungsschwache Auszubildende. In der Außendarstellung des Instituts engagierte er sich beim „Girls Day“ und beim Mädchen-Technik-Kongress sowie in der Betreuung von Schülerpraktikanten. Unmittelbar nach seiner Ausbildung erwarb Marc Möbis die Zusatzqualifikation des Physikalisch-technischen Assistenten. In seiner Freizeit betreibt er Bogenschießen auf Leistungssport-Niveau. Für die Zukunft plant Marc Möbius ein Lehramtsstudium für die Fächer Mathematik und Physik.

Die Leibniz-Gemeinschaft berücksichtigt für den Auszubildenden-Preis neben sehr guten Noten auch die Integration in die Betriebe und soziales Engagement. Der Preis ist insgesamt mit 2.000 Euro dotiert und unterstreicht den hohen Stellenwert, den auch die nicht-wissenschaftliche Ausbildung in der Wissenschaftsgemeinschaft genießt. Die Auszubildenden werden von ihren Ausbildungsinstituten nominiert. Auf Grundlage des Vorschlags eines Preis-Komitees von in der betrieblichen Ausbildung tätigen Personen entscheidet die Preis-Jury der Leibniz-Gemeinschaft, die sich aus Personen des öffentlichen Lebens und leitenden Wissenschaftlern zusammensetzt, über die Preisvergabe.
Für den Jury-Vorsitzenden und Leibniz-Präsidenten Matthias Kleiner hat die duale Ausbildung in Deutschland einen hohen Stellenwert und soll deshalb auch in der Leibniz-Gemeinschaft gefördert werden: „Leibniz-Institute sind attraktive Ausbildungsbetriebe für talentierte und engagierte Auszubildende. Unsere drei Preisträger beweisen, wie breit die beruflichen Perspektiven für Leibniz-Azubis sind: Sie reichen von Übernahmen im Wissenschaftsbetrieb über Tätigkeiten in der Privatwirtschaft bis hin zu auf die Ausbildung aufbauenden Hochschulstudien.“

Die Zahl der Auszubildenden in der Leibniz-Gemeinschaft betrug zum Stichtag 15. Oktober vergangenen Jahres 391, davon waren 229 (59 Prozent) Frauen. Neben einer Ausbildung in den weit verbreiteten Büro- und IT-Berufen bietet die Leibniz-Gemeinschaft die Möglichkeit, eine Ausbildung in wissenschaftsnahen Berufen zu absolvieren, unter anderem als Physik-, Chemie und Biologielaborant/-in, Tierpflegern/-in mit Fachrichtung Forschung und Klinik, Pflanzen oder Mikrotechnologin/-e. Etliche Institute bieten Ihren Auszubildenden die Möglichkeit mit einem Dualen Studium sowohl einen Ausbildungsberuf zu erlernen als auch einen ersten akademischen Abschluss zu erreichen und sich so bereits früh für eine Karriere in der Wissenschaft vorzubereiten.

Ein Pressefoto der Preisträgerin und der Nominierten finden Sie unter

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