Open Access
Vor diesem Hintergrund hat die Leibniz-Gemeinschaft, gemeinsam mit anderen großen Wissenschaftsorganisationen, bereits 2003 die „Berliner Erklärung für freien Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ mitunterzeichnet und sich verpflichtet, den Open-Access-Gedanken aktiv zu unterstützen und voranzutreiben. Weitere wichtige Schritte in dieser Richtung waren die Gründung des Arbeitskreises Open Access im September 2005, die Verabschiedung einer ersten Open-Access-Leitlinie 2007 sowie die seit 2016 gültige "Open-Access-Policy".
In die Praxis umgesetzt wird die Policy durch vielfältige Aktivitäten, insbesondere seit 2011 mit LeibnizOpen, dem zentralen Open-Access-Portal aller Leibniz-Institute. Die Leibniz-Gemeinschaft will durch LeibnizOpen möglichst viele Publikationen als Volltexte im freien Zugang online verfügbar machen. LeibnizOpen bietet damit optimale Sichtbarkeit und Recherchierbarkeit sowie die dauerhafte Verfügbarkeit des Forschungsoutputs der Leibniz-Institute.
Bewährte Prinzipien zur Qualitätssicherung, wie vor allem Verfahren des peer review, gelten uneingeschränkt im Kontext des digitalen, offenen Publikationswesens. 2018 wurde deshalb eine Handreichung der Leibniz-Gemeinschaft zu wissenschaftlichen Raubverlagen entwickelt, um über das tatsächliche Ausmaß des ‚predatory publishing‘ und erforderliche Schutzmaßnahmen zu informieren.
Auch auf der politischen Ebene engagiert sich die Leibniz-Gemeinschaft für Open Access, etwa in dem Projekt „DEAL – Bundesweite Lizenzierung von Angeboten großer Wissenschaftsverlage“ und in der Schwerpunkt-Initiative „Digitale Information“ der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen.
Darüber hinaus betreiben viele Leibniz-Institute aktiv Herausgeberschaften von oder Dienstleistungen für Open-Access-Fachzeitschriften und stellen Informationsinfrastrukturen – etwa fachliche Repositorien – zur Verfügung, die wissenschaftliche Literatur frei verfügbar im Web bereitstellen. Durch die Zentralen Fachbibliotheken TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und durch die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft werden zudem zahlreiche konsortiale Vereinbarungen im Sinne von Open-Access-Transformationsverträgen für Informationsprodukte verschiedener Verlage für Leibniz-Einrichtungen und Partnerorganisationen lizenziert.
Open-Access-Publikationsfonds
Die Leibniz-Gemeinschaft fördert die Veröffentlichung von Artikeln und Monografien als Open-Access-Publikationen.