Forschungsdaten bilden einen Grundpfeiler wissenschaftlicher Erkenntnis und können unabhängig von ihrem ursprünglichen Erhebungszweck vielfach Grundlage weiterer Forschung sein. Die nachhaltige Sicherung und Zugänglichkeit von qualitätsgesicherten Forschungsdaten hat für die Wissenschaft im digitalen Zeitalter eine enorme Bedeutung. Zahlreiche wissenschaftspolitische Erklärungen fordern daher den offenen Zugang zu Forschungsdaten im Sinne der FAIR Prinzipien: Findable (auffindbar), Accessible (zugänglich), Interoperable (interoperabel) und Reusable (wiederverwendbar). Der transparente Zugang ermöglicht sowohl die Reproduzierbarkeit als auch die Nachnutzbarkeit der Forschungsdaten in der Wissenschaft.

Ein nachhaltiges Forschungsdaten-Management erfordert spezielle, an den Bedarf der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angepasste Infrastrukturen, um die Effizienz der Wissenschaft zu erhöhen. Unter Beachtung fachdisziplinärer Spezifika müssen Infrastrukturen primär Wissenschaftler im gesamten Forschungsprozess unterstützen - angefangen von der Erstellung von ersten Datensammlungen über kollaborative Strukturen bis hin zu Publikation und Datenrepositorien. Die Forschungsdatenzentren der Leibniz Gemeinschaft bilden die fachliche Spannbreite der Mitgliedseinrichtungen ab und nutzen disziplinäre Standards für die Kuratierung und Publikation ihrer Daten.

Zahlreiche Forschungsdatenrepositorien der Leibniz-Gemeinschaft richten sich an Fachwissenschaftler und einige Mitgliedseinrichtungen unterstützen fachübergreifende Infrastrukturen, wie etwa das Research Data Repository (RADAR) von FIZ-Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur. Außerdem engagiert sich die Leibniz-Gemeinschaft maßgeblich in internationalen Initiativen: So sind beispielsweise drei der vier deutschen Mitglieder des DataCite-Konsortiums Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft, die dazu beitragen, Forschungsdaten mit Hilfe von eindeutigen Bezeichnern (Digital Object Identifier, DOI) genauso zitierbar zu machen wie Publikationen. Aufgrund dieser Erfahrungen und Kompetenzen beteiligen sich viele Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft am Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI).

Zur weiteren thematischen Positionierung der Leibniz-Gemeinschaft wurde 2009 der Arbeitskreis Forschungsdaten gegründet und die wachsende Relevanz von Forschungsdaten für die Leibniz-Gemeinschaft spiegelt sich in einer entsprechenden Leitlinie (2018) wider. Die Mitglieder des Arbeitskreises sind außerdem in die Aktivitäten der Schwerpunktinitiative "Digitale Information" der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen eingebunden.

Leibniz-Forschungsnetzwerk LeibnizData

Das Leibniz-Forschungsnetzwerk „LeibnizData“ bietet disziplinübergreifende Serviceleistungen für das Datenmanagement und die notwendigen Forschungsdateninfrastrukturen.

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Sprecherin Arbeitskreis Forschungsdaten der Leibniz-Gemeinschaft
Dr. Janna Neumann
TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften, Hannover
T 0511 76 23 420
janna.neumann@tib.eu
Stellv. Sprecherin Arbeitskreis Forschungsdaten der Leibniz-Gemeinschaft
Bianca Pramann
Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI), Braunschweig
T 0531 59099 301
bianca.pramann@gei.de