
Leibniz-Lab "Systemische Nachhaltigkeit"
Die aktuelle sozial-ökologische Krise offenbart einen deutlichen Konflikt zwischen Biodiversität und Klimawandel einerseits und Landwirtschaft und Ernährung andererseits. Die weltweite Intensivierung der Landwirtschaft beschleunigt den Biodiversitätsverlust und den Klimawandel. Dadurch erhöhen sich umgekehrt die Risiken für die Landwirtschaft und Ernährungssicherheit sowie der Anpassungsbedarf. Die Erreichung existenzieller Ziele für eine nachhaltige Entwicklung ist damit gefährdet, mehrere planetare Grenzen sind bereits überschritten. Es besteht ein dringender Bedarf an einer stärker systemischen und handlungsorientierten Herangehensweise in der Wissenschaft und einem vertiefenden Dialog mit der Gesellschaft, um zu transformativen Lösungen zu kommen.
Das Leibniz-Lab trägt diesem Bedarf gezielt Rechnung, indem es die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Handlungsfeld „Biodiversität, Klima, Landwirtschaft und Ernährung“ systematisch integriert und Innovationen identifiziert. In Pilotgebieten in verschiedenen Teilen der Welt greift das Lab regionale Erfordernisse auf. Es verknüpft diese mit globalen Entwicklungen, um die komplexen Zusammenhänge aus einer ganzheitlichen Perspektive zu verstehen und entsprechende Lösungsansätze aufzuzeigen. Das Lab fungiert dabei als Bindeglied zwischen den relevanten Wissenschafts-Communities und fördert den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Durch die Bündelung der Expertise von 41 Forschungseinrichtungen und 11 Forschungsclustern der Leibniz-Gemeinschaft entsteht ein zentraler Wissens- und Beratungshub zu Fragen von Biodiversität, Klima, Landwirtschaft und Ernährung.